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III. L. Institut 20,18 34, 677; — 4,85
*) Amani I
Bei 1000 getrocknete Substanzen.
Die Früchte kamen sämtlich in völlig aus-
gereiftem Zustand zur Untersuchung. Möglicher-
weise besitzen indessen die ausgewachsenen, aber
noch grünen Hülsen einen noch höheren Gerbstoff-
gehalt; darüber muß die Untersuchung erst noch
Aufschluß geben.
In ÖOstindien sollen übrigens sowohl Rinde
als Früchte der Acscia subalata von den
Eingeborenen zum Gerben verwendet werden;“)
es handelt sich also hier offenbar um eine schon
lange bekannte Gerbstoffpflanze: vorausgesetzt, daß
die indische Art tatsächlich mit der ostafrikanischen,
die das Material für obige Untersuchungen lieferte,
identisch ist.
Auch die Rinde der in Deutsch-Südwest-
afrika, vornehmlich im südlichen und mittleren
Teil häufigen A. horrida läßt sich, wie durch
vielfache, im Schutzgebiete selbst ausgeführte Ver-
suche festgestellt ist, gaut zum Gerben verwen-
den. Gerbstoffanalysen, die mit dieser Rinde in
Deutschland vorgenommen worden sind, ergaben
indessen recht verschiedene Resultate:
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III./((8. 07) Deutsch11 7,n2 14,5 67,.2 —
Versuchsan-
stalt für Leder-
industrie
Die Rinde der Acascia horrida wird
daraufhin als ein im allgemeinen ganz brauch-
bares Gerbmittel bezeichnet, das aber anderen
*) Über das Ergebnis der versuchsweisen Ver-
wendung eines größeren Quantums Hülsen, das etwas
später von der Militärstation Mpapua auf meine Ver-
anlassung gesammelt und in zwei Säcken verpackt nach
Deutschland gesandt worden ist, war leider nichts in
Erfahrung zu bringen.
*) Siehe Harms: Über einige wichtigere Acacia-
Arten des tropischen Afrika. Notizblatt des Königl.
Botan. Gartens und Museums Nr. 37 März 1906.
in Europa gebräuchlichen Materialien gegenüber,
die ungefähr den gleichen Gerbstoffgehalt besitzen
wie z. B. die Eichenrinde, keine besonderen Vor-
züge aufweist. Die Löslichkeit des Gerbstoffs ist
eine normale. Das Leder erhält eine helle
Farbe; der in der Rinde enthaltene rötliche Farb-
stoff übt also in dieser Beziehung anscheinend
keine ungünstige Wirkung aus.
Die Acacia horrida oder „Weißdorn-
akazie“ ist nach Schinz in ihrem Vorkommen
auf die Flußtäler beschränkt, während die nachher
zu besprechende Kameldornakazie mehr offene
Flächen bevorzugt. Sie besitzt einen buchenähn-
lichen Habitus und bildet 3 bis 4 m hohe lockere
Haine. Daraus geht schon hervor, daß sehr
große Mengen Gerbstoff aus den vorhandenen
Beständen nicht gewonnen werden könnten, ganz
abgesehen davon, daß der zu erwartende Erlös
in Europa kaum zur Deckung der Produktions-
und Transportkosten ausreichen würde. Auch
hat man angesichts der Holzarmut Deutsch-Süd-
westafrikas wohl mit Recht auf das Bedenkliche
der Zulassung einer derartigen Rindennutzung,
bei der große Mengen Holz, weil für den Augen-
blick unverwertbar, dem Verderben anheimfallen
müßten, hingewiesen.
Die „Kameldornakazie"“", Acacias giraf-
kae, mit ihren weit abstehenden knorrigen Asten
eher an die Eiche erinnernd,) besitzt scheinbar
eine etwas größere Verbreitung in Deutsch-Süd-
westafrika; ihre Rinde findet als Gerbmittel
offenbar keine Verwendung, dagegen wurde in
den Hülsen dieses Baumes ein brauchbares
Gerbmaterial gefunden, dessen relativ niedriger
Gerbstoffgehalt allerdings eine Exportmöglichkeit
ausschließt. Die von der Deutschen Versuchs-
anstalt für Lederin dustrie mit diesem Material
ausgeführten Gerbstoffanalysen ergaben folgendes
Resultat:
Datum Gerbende Lösliche # * lö
Probe der Unterrub- Nichtgerb-Wasser os—
suchung stanzen stoffe iche
v. H. v. H. v. H. v. H. v. H.
J. 8. 07 9,2 15,8 14,5 61.0
II.1. 07 9.7 17,5 10,3 62,5
Das daraufhin abgegebene Gutachten besagt,
daß bei dem niedrigen Gerbstoffgehalt, der nicht
einmal den mittleren der Eichenrinde erreiche,
nur eine mangelhafte Durchgerbung erzielt würde,
daß die Hülsen daher nur in Kombinationen mit
gerbstoffreicheren Materialien mit Erfolg verwendet
werden könnten; auch zur Extraktfabrikation seien
sie wegen ihres hohen Gehalts an löslichen Nicht-
gerbstoffen wenig geeignet, da sie einen Extrakt
*) Nach Schinz a. a. O.