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einem dicken Mauerwerk umkleidet worden. Von
dem Chäteau d'’eau aus nimmt das 40 cm Durch-
messer haltende Hauptleitungsrohr für die Wasser-
verteilung in der Stadt seinen Anfang, von dem
sich sehr bald die für die einzelnen Viertel be-
stimmten Seitenrohre abzweigen. Vor dem
Chateau d'’eau hat man sich die günstige Ge-
legenheit zur Anlage eines großen Bassins mit
schönem Springbrunnen, umgeben von Garten-
anlagen, nicht entgehen lassen. Außer allen
Privathäusern, öffentlichen Gebäuden, fünf öffent-
lichen Waschhäusern versorgt diese Leitung noch
40 Druckpumpen, die zu allgemeiner Benutzung
in den Straßen der Stadt verteilt sind, sowie eine
ganze Anzahl schmucker Fontänen auf öffentlichen
Plätzen und Anlagen. Die Wasserleitung wurde
in knapp zweijähriger Arbeit fertiggestellt und
hat im ganzen 2 400 000 Fr. (1 920 000 .74)
gekostet, wovon 1 900 000 Fr. auf ihren zu-
leitenden Teil, der Rest auf die Verteilung inner-
halb Conakrys entfallen. Die Installationen in
den Privathäusern für Badeeinrichtung, Wasch-
gelegenheit in den Zimmern, Wasserleitung für
die Küche usw. sind ganz nach den Wünschen der
Hausbesitzer ausgeführt worden, natürlich auf
ihre Kosten. Auf jedem der Wasserleitung an-
geschlossenen Grundstücke ist zur Berechnung seines
Verbrauches eine Wasseruhr aufsgestellt, die gegen
eine jährliche Miete von der Verwaltung ge-
liefert wird. Die Wasserverbrauchsteuer ist auf
1 Fr. für 1 ebm festgesetzt worden (früher
50 Cents); Dampfer, die hier Wasser nehmen,
haben 2 Fr. pro Kubikmeter zu zahlen. Die
Einnahmen aus der Wasserleitung fließen der
Munizipalverwaltung zu. Sie sind im letzten Etat
mit 36 000 Fr. in Ansatz gebracht, denen un-
gefähr 15 000 Fr. sachliche und persönliche Unter-
haltungs= und Verwaltungskosten gegenüberstehen.
(Schluß folgt.)
Stand der ägyptischen Baumwollernte im Oai 1909.
Außer einigen Tagen, welche recht frisch ge-
wesen sind, war die Witterung im Mai für die
Ernte im allgemeinen sehr günstig. Den Baum-
wollpflanzen selbst ist sie sehr zugute gekommen.
Sogar an den Orten, wo Neubestellungen er-
forderlich gewesen sind, zeigen die Kulturen ein
günstiges Aussehen. Die Pflanzen sind gesund
und kräftig und machen den Eindruck, als ob sie
im Durchschnitt um zehn Tage gegen das ver-
gangene Jahr voraus seien.
Wasser ist genügend, ja reichlich vorhanden.
In einigen Gegenden ist vereinzelt das Auf-
treten von Würmern festgestellt worden; doch
wird dieser Erscheinung bisher keine Bedeutung
beigemessen. Für alle Fälle hat jedoch die Re-
gierung bereits ernstliche Maßnahmen zur Be-
kämpfung der Würmer vorbereitet, wie sie es
auch vor zwei Jahren getan hat.
Die Auskünfte aus Oberägypten lauten ebenso
günstig wie die aus Unterägypten.
(Bericht der Alexandria Generl Produce Association
vom 4. Juni 1909.)
Stand der Baumwolsaaten in Rußland.
Im Ferghanagebiet ist in diesem Jahre in-
folge der billigen Preise für verschiedene landwirt-
schaftliche Produkte, wie Weizen, Luzerne und
dergl., die Aussaat von Baumwolle verstärkt
worden, in einzelnen Gegenden um 5 und sogar
um 10 v. H., hauptsächlich auf Kosten des An-
baus von Getreide und Reis. Zur Bearbeitung
des Bodens schritt man hier wegen Mangel an
Mitteln mit einer kleinen Verspätung, im ganzen
jedoch noch um 20 Tage früher als im vorigen
Jahre. Saat war in ausreichenden Mengen vor-
handen. Wasser hatte man genügend in dem
östlichen Teile des Ferghanagebiets und wenig im
westlichen und nördlichen Teile. Zum 1./14. Juni
waren an vielen Stellen die Baumwollstauden
schon zweimal behäufelt worden.
An Vorschüssen auf die bevorstehende Baum-
wollernte sind in diesem Jahre um 50 v. H.
weniger bewilligt worden, zum Teil wegen der
großen Verschuldung der Bevölkerung, zum Teil
aber auch infolge des mangelnden Zutrauens an
eine gute Baumwollernte im laufenden Jahre.
Im Kreise Katta-Kurgan des Gebiets Samar-
kand hat die Anbaufläche unter Baumwolle sich
um 5 v. H. vermindert. Saat war genügend
vorhanden. Die aufgegangenen Saaten haben
von Regen und Nebel gelitten, wodurch Neu-
ackerungen der Baumwollplantagen notwendig
wurden. Vorschüsse sind weniger als früher be-
willigt worden.
In einem Teile des Kreises Samarkand (in
den Gemeinden Palwan-Aryk und Kara-Kalpak)
hat die Anbaufläche unter Baumwolle zugenommen.
Wasser ist in genügenden Mengen vorhanden.
Im Kreise Chodshen hat die Anbaufläche unter
Baumwolle etwas abgenommen. Die frisch auf-
gekommenen Baumwollsaaten haben in der Gun-
garsteppe von Heuschrecken gelitten, ebenso auch
in der Gemeinde Malsk und einem Teil der Ge-
meinde Nauhsk. Die von den Heuschrecken ver-
nichteten Baumwollfelder sind zum Teil wiederum
mit Baumwolle, zum Teil mit anderen Saaten
besät worden. Wasser ist genügend vorhanden.
Vorschüsse wurden in ganz unbedeutenden Mengen
bewilligt.