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stellung mit den Europäern vor Gericht zu er-
örtern. Er wies auf das Entstehen des Unter-
schiedes in der rechtlichen Stellung der Europäer
und der Eingeborenen hin, auf seine Notwendig-
keit und seine Berechtigung. Er betonte, wie
gerade trotz dieses Unterschiedes zwischen Weißen
und Farbigen der oberste Grundsatz des deutschen
Rechts Gerechtigkeit sei, wie die deutschen Be-
hörden keine Unterdrückung und Ausbeutung der
Eingeborenen duldeten, wie sie in strenger, aber
gerechter Zucht die aus der Vorzeit übernommenen
Unsitten der Eingeborenen zu mildern und in
väterlicher Fürsorge jedem zu freier Betätigung
seiner Kräfte zu verhelfen suchten. Er ermahnte
die Eingeborenen, unbeirrt durch Einflüsse von
außen in treuer Anhänglichkeit zur deutschen Ver-
waltung zu halten und mit ihr an der Fort-
entwicklung des Schutzgebiets zum eigenen Vorteil
seiner Bewohner mitzuarbeiten. Das begeisterte
Hoch auf den Deutschen Kaiser, in das die An-
wesenden nach der Beendigung der Rede ein-
stimmten, schien von dem ehrlichen Willen der
Eingeborenen Zeugnis abzulegen.
Kaum hatte sich der Gouverneur mit den
Bezirksamtmännern wieder nach oben begeben,
als heller Fackelschein das Herannahen des Zapfen-
streichs der Polizeitruppe ankündigte. Erst in
später Nachtstunde verließen die letzten Gäste das
Haus des Gouverneurs.
Auch die Deutschen von Lagos hatten den
Tag festlich begangen und gaben in einem Tele-
gramm ihrer Teilnahme an der Feier Ausdruck.
Das Fest war in seinem Verlauf ein schöner
Beweis für das einmütige Zusammenstehen der
gesamten europäischen Bevölkerung und für das
gute Verhältnis zwischen der Regierung und den
Eingeborenen.
Ubersicht über die Bewegung des Handels des Schutzgebiets Togo im I. Viertel des Ralenderjahres 1909
im Vergleich mit dem Handel im gleichen Seitraum des Vvorjahres.
Gol Deutsches Kol. Bl.“ 1809, Nr. 15, S. 732 ff.)
—. - — — F IZ ——— . —
u- Ab-
Benennung der Warengruppen J. Verrte J. Viertel nahmenahme
Wert M Wert.44 WertWert.4
A. Einkuhr.
I. Erzeugnisse des Landbaues und der Forstwirtschaft
sowie der zugehörigen Nebengewerbe:
a) Körner= und Hülsenfrüchte . 17546 14 159 3387 —
b) Knollengewächse, Gemüse und Früchte 7 686 12 803 — 5117
I) Koloniale Verzehrungsgegenstände, Genußzmittel. 192 713 209 612 — 16 899
d) Olfrüchte, Pflanzenöle, Pflanzenwachs. 557 511 46 —
e) Getränke (außer Mineralwasser) 158 565 151 381 7184 —
f) Sämereien, lebende Pflanzen u. Futtermittel (letz
tere soweit nicht unter la und b bereits genannt) 395 85 310
g) Faserpflanzen. . . . 129 — 129 —
5 Erzeugnisse der Forstwirtschaft 19 393 13 856. 5 537
Zusammen 1 396 984 402 407 — 5 423
II. Tiere und tierische Erzeugnisse:
a) Lebende Tiere= . 2823 2911 — 88
b) Fleisch und tierische Erzeugnisse aller Art. 77271 95 785 — 18 514
Zusammen II 80 094 98 696 — 18 602
III. Mineralische und fossile Rohstoffe, Mineralöle 110 711 101 567 39 144 —
IV. Fabrikate aus Wachs, Fetten und Olen 14 918 12 392 2556 —
V. Chemische und pharmazeutische Erzeugnisse (außer
Schießbedarf und Sprengmitteln). 52 867 60 348 — 7 481
VI. Textil= und Filzwaren, Bekleidungsgegenstände usw.
(außer Lederwaren). . 685 005 780 697 — 95 692
VII. Leder und Lederwaren, Wach- stuch. Krschnerwaren 10 375 6 304 1071 —
VIII. Gummi= und Kautschukwaren . . 2860 2 085 775 —
IX. Holzwaren, Flecht= und Schnitzwaren 37390 19 454 17 936 —
X. Papier= u. Pappwaren, literarische u. Kunstgegenstände 20 187 17 882 2 305 —
XI. Stein-, Ton= und Glaswaren. 48 985 51 898 2913
XII. Metalle und Metallwaren (außer Instrumenten, Ma-
schinen und Waffen):
a) Unbearbeitete Metalle und Halbzeug: 387 035 39 701 347 334 —
b) Fabrikate . 192 291 85 462 106 829 —
Zusammen Xll 579 326 125 163 454 163 —