802 -J
Deutschland 1954 (1908: 1572) ewts.,
England 24 799 (16 968) ewts., Australien 1161
(607) ewts., Amerika 1042 (205) ewts., Holland
475 (1273) ewts., Frankreich 1021 (940) ewts.
und nach ÖOsterreich 350 (351) ewts.
Die große Ernte beginnt Ende Oktober, die
Aussichten auf Ertrag sollen gut sein.
(Bericht des Kais. Generalkonsulats in Kalkutta
vom 2. Juli 190)9.)
Die Seiden gzucht im Kaukafus im Jahre 1908.
Die verflossene Seidenkampagne war im Kau-
kasus hinsichtlich der Qualität und auch der Menge
des erzielten Produkts unbefriedigend; die Ein-
fuhr der Grains aus der Türkei, Frankreich und
Italien für die kaukasischen Seidenzüchter ver-
spätete sich um anderthalb Monate. Im ganzen
wurden für die Kampagne 1908 über das Zoll-
amt Batum nur 745 Pud oder 447500 Schach-
teln mit Grains eingeführt; von dieser Menge
wurden für den Bedarf der Seidenzucht in
Turkestan und Persien über Baku gegen 500 Pud
Grains weitergesandt und für den Kaukasus ver-
blieben etwa 250 Pud ausländischer Grains,
wozu gegen 50 Pud inländischer Produktion
kamen. Im ganzen wurden demnach von den
kankasischen Seidenzüchtern gegen 300 Pud oder
192 000 Schachteln Grains zur Ausbrütung aus-
gelegt. Auf die einzelnen Rayons verteilt sich
diese Menge in nachfolgender Weise: Im west-
lichen Transkaukasien (Gouvernement Kutais,
Bezirke Batum und Suchum) gegen 56 000
Schachteln, im Gouvernement Tiflis mit dem
Bezirk Sakataly 10 000 Schachteln, im Gouverne-
ment Jelisawetpol 96 000 Schachteln, im Gou-
vernement Eriwan 10 000 Schachteln, im Gou-
vernement Baku 20 000 Schachteln; außerdem
wurden im Rayon des nördlichen Kaukasus von
der kaukasischen Seidenzuchtstation und von den
örtlichen Graineuren in primitivster Weise im
ganzen gegen 1200 Solotnik Grains belebt.
Das Ausbrüten der Grains und die Entwicklung
der Blätter des Maulbeerbaumes erfolgte bei
ungünstiger Witterung. Infolge der schroffen
Temperaturschwankungen und der schlechten Qua-
lität der Maulbeerbaumblätter gingen in einigen
Rayons des Landes die Seidenraupen in erheb-
lichen Mengen ein, weshalb denn auch die
Kokonsernte sowohl in der Menge als auch der
Oualität unbefriedigend, an einzelnen Stellen
sogar schlecht ausfiel. Besonders schlecht sind die
Kokons im Rayon des Gouvernements Zelisawet-
pol. Im westlichen Trauskaukasien wurden auch
andere Krankheiten beobachtet, die einen epi-
demischen Charakter annahmen. Im nördlichen
Kaukasus litten die Seidenraupen ebenfalls an
verschiedenen Krankheiten. Infolgedessen gaben
auch dort die Kokons schlechte Seidenerträge.
Man erzielte aus 300 Pud Grains im Kaukasus
im ganzen gegen 285 000 Pud nasser Kokons,
also 65 000 Pud weniger als im vorigen Jahr.
Die Kokonsernte betrug im westlichen Trans-
kaukasien 85000 Pud, im Gouvernement Tiflis
14 000 Pud, im Gouvernement Zelisawetpol
130 000 Pud, im Gouvernement Eriwan 13 000
Pud, im Gouvernement Baku 35 000 Pud. Im
nördlichen Kaukasus erntete man im ganzen
500 Pud nasse Kokons und in den übrigen
Rayons des Landes 3000 Pud. Von der er-
zielten Ernte von 95 000 Pud trockener Kokons
wurden 74 000 Pud an Ort und Stelle in den
Seidenabhaspelanstalten in Nucha, Schuscha und
Ordubat abgehaspelt, während 21 000 Pud Ko-
kons aus dem Gouvernement Kutais nach Moi-
land und Marseille exportiert wurden. Die
Ausfuhr von kaukasischen Kokons war in dem
Jahre 1908/09 bedeutend geringer als in früheren
Jahren.
Eine Steigerung der Ausfuhr wurde dagegen
bei turkestanschen und persischen Kokons beobachtet:
im ganzen wurden über das Zollamt von Batum
vom 1. August 1908 bis 1. März 1909 an trockenen
Kokons ausgeführt: aus Turkestan 83 665 Pud,
aus Persien 51 740 Pud und kaukasische aus dem
Gouvernement Kutais 20 890 Pud, im ganzen
also 156 295 Pud trockene Kokons.
(Nach Prawit. Wiestuik.)
Die Bohrungen nach DHetroleum an der südwest-
lichen Küste des Golfes von Suez.
Das Vorkommen von Petroleum, Bitumen,
Schwefel usw. an der südwestlichen Küste des
Golfes von Suez ist schon seit langem bekannt.
Vornehmlich auf dem Kap Gemsch und dem
Gebel Zeit sind wiederholt Grabungen und Bob-
rungen vorgenommen worden, welche bereits im
Jahre 1865 zur Erteilung einer Konzession für
die Gewinnung von Schwefel führten. Der
Grubenbetrieb am Ras Gemsah ist auch mehrere
Jahre hindurch aufrecht erhalten worden.
Seither haben im Jahre 1884 durch den
Belgier Mr. de Bay, 1887 durch den Engländer
Mitschell sowie 1888 durch Colonel C. E. Steward
eingehende Studien und Erhebungen stattgefunden,
worüber ausführliche geologische Berichte erstattet
wurden.
Das jüngste im Jahre 1902 von Mr. W. F. Hume
abgegebene Gutachten bezieht sich auf die oben
erwähnten früheren Berichte und gelangt im
wesentlichen zur Schlußfolgerung, daß in den