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Der Gesundheitszustand der Arbeiter auf den
Pflanzungen scheint während des Jahres 1908
eine weitere Besserung erfahren zu haben. Es
find zwar infolge der Erschließung neuer Distrikte
Malaria, Dysenterie und andere Krankheiten
ziemlich häufig aufgetreten, doch ist ein großer
Rückgang der Fälle im Verhältnis zum vorher-
gehenden Jahre bemerkbar. Dies wird besonders
auf bessere Wohnung und genauere gesundheitliche
Beaufsichtigung der Arbeiter zurückgeführt. Die
Regierung hält die Pflanzer zur Unterhaltung
von Lazaretten an, die mindestens 5 v. H. der
auf der Pflanzung beschäftigten Arbeiter auf einmal
aufnehmen können. Im Durchschnitt beträgt
jedoch die Krankenzahl selten über 2 v. H.
Pflanzungsmethoden.
Nach den Erfahrungen bewährter Pflanzer
scheint die Entfernung der Bäume voneinander
einen bedeutenden Einfluß auf Ertrag und Wider-
standsfähigkeit auszuüben. In engbepflanzten
Gebieten soll der Ertrag der einzelnen Bäume
hinter dem auf weiter bepflanzten Gebieten
merklich zurückgeblieben sein. Hier wird daher
anscheinend immer allgemeiner zum Weiterpflanzen
übergegangen. So hat z. B. die Vallambrosa
Estate, eine der ältesten Pflanzungen des süd-
asiatischen Erzeugungsgebietes, bisher nacheinander
ihre Anpflanzungen in Abständen von 10 und 10,
10 und 12, 17 und 17, 20 und 10 sowie 20
und 12 Fuß angelegt, die letzte Anupflanzung
jedoch in Abständen von 24 und 12 Fuß. Die
Bäume auf der Prye Rubber Plantation sind
sogar in Abständen von 20 und 10 oder 20 und
20 Fuß gepflanzt, so daß 145 bzw. 108 Bäume
auf einem gacre stehen. Die ersten Anpflanzungen
der Johore Rubber Lande Ltd. erfolgten in Ab-
ständen von 24 und 12 Juß, die neuesten da-
gegen in solchen von 18 und 18 Fuß. Auf
dem Vallambrosa Estate ist der Ertrag des ein-
zelnen Baumes der dichtesten Anpflanzungen etwa
3/4 Pfund, der der weitesten Anpflanzungen da-
gegen 3 bis 4 Pfund. Die Prye Rubber Plan-
tations anderseits erwarten nur 1, 1½, 2 und
2½ Pfund auf den Baum während des fünften
bzw. sechsten, siebenten und achten Jahres. In
den ersten Jahren sollen zwar die geringeren Kosten
des ZJätens für eine dichte Anpflanzung sprechen,
nach drei oder vier Jahren soll aber der Vorteil
auf seiten der weiten Anpflanzungen sein wegen
des größeren Durchmessers der Bäume. Die
Frage scheint jedoch trotz ihrer scheinbaren Ein-
fachheit noch nicht als entschieden gelten zu können.
Die Erhaltung von Waldbeständen um die
Pflanzungen wird in letzter Zeit von manchen
Seiten als sehr vorteilhaft befürwortet, weil solche
Reserven u. a. die Ausbreitung von Pflanzen-
krankheiten hemmen sowie das Wegwaschen der
Erde und die Versandung der Gräben und Flüse
verhindern sollen.
Schädlinge.
Das Ausroden von Lalang (Imperata arundl-
nacea) und ähnlichem Unkraut verursacht in dem
hiesigen Pflanzungsgebiet beträchtliche Ausgaber
und beansprucht in vielen Fällen die fortgeseszte
Beschäftigung von 70 v. H. der Arbeiter auf der
Pflanzung (d. i. für 1000 acres etwa 250 Kuli=
zu 300 Arbeitstagen im Jahre). Neuerding:
scheint jedoch die „green manuring"-Methode immer
mehr Anhänger zu finden, weil das Niederkämpfen
des Lalangs durch Passiflora foetida, Crotalaria
striata, Mimosa pudica, Desmodium triflorum
und ähnliche schnellwachsende, Erde und Feuchk-
tigkeit haltende Pflanzen große Vorteile bieten
soll. Nach Ansicht des bisherigen Leiters de-
Ackerbauamts der Vereinigten Malaienstaaten.
Mr. Carruthers, kann zweifellos bewiesen werden,
daß die gänzliche Reinhaltung des Bodens einen
fördernden Einfluß auf das Wachsen der Bäume
hat. Der Unterschied gegenüber Bäumen auf
überwucherten Pflanzungen sei aber nicht so groß,
als man allgemein annehme. Die Boden-
reinhaltung sei bei der Ackerwirtschaft in Eurovo
wohl angebracht, nicht aber in tropischen Ländern
wie der malaiischen Halbinsel. „Green manuring-
schütze den Boden vor den dörrenden Sonnen-
strahlen wie auch vor starkem Regen. Leguminöse
Pflanzungen wie Crotalaria, Mimosa und De-
modium seien ihrer stickstoffesthaltenden Eigenschar
wegen als dem Kautschukbaum dienlich und des-
halb nicht als Unkraut, sondern als nüßzliche
Pflanzen zu betrachten. Um Nutzen aus ihnen
zu ziehen, sollen sie etwa alle neun Monate ije
nach dem Wuchs der Pflanzen und je nachdem
Arbeitskräfte dafür frei sind) abgeschlagen und
auf dem Boden liegen gelassen werden, damu
letzterem neue organische Nahrungsstoffe zugefübm
werden.
Die gegen das neue System bestehenden EGin
wendungen sind: 1. daß es bisher bei anderen
tropischen Kulturpflanzen noch nicht angewende:
worden ist, 2. daß die Schutzpflanzen das Unkrau:
wohl bedecken, aber nicht töten, 3. daß die Konen
des „green manuring“ in keinem Verhälmis zu
dem dadurch gewährten Vorteile stehen und des
„clean weeding“ (gänzliche Reinhaltung de
rentabler sei, weil eine mit Schutzpflanzen be
deckte Pflanzung im Werte geringer tariert würde
als eine bodenreine.
Ein als erfahren bekannter Pflanzer äußern:
sich zu der Frage, wie folgt: „Die Erfahrumen
mit „green manuring“ in den Vereinigten Malaun
staaten sind bis jetzt sehr beschränkt. Von drr-