Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXI. Jahrgang, 1910. (21)

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daran zu erkennen, daß das Fleisch beim Um- 
biegen nicht sofort bricht. 
Schlecht getrocknete Kopra ist baldigem Verderb 
durch Schimmel und andere Pilzkulturen aus- 
gesetzt, ebenso unreife Kopra, deren Olgehalt 
überdies ein geringerer ist. 
Die hiesige Regierung beabsichtigt, Schritte zu 
unternehmen, um eine Verbesserung des Produkts 
herbeizuführen und die Inländer darüber zu be- 
lehren, daß eine rationelle Bereitung eine Er- 
höhung der Preise und eine größere Nachfrage 
zur Folge haben würde. 
Zu diesem Zwecke soll auf Veranlassung des 
Landbau-Departements probeweise an einem der 
Zentralpunkte der Kopragewinnung ein Etablisse- 
ment errichtet werden, wo die Kopra in Calori= 
feèren getrocknet werden kann. Dadurch soll den 
Eingeborenen Gelegenheit gegeben werden, auf 
vorteilhaftere Weise sein Produkt zu verwerten. 
Ferner hat man den Vorschlag gemacht, die 
Kopra vor der Ausfuhr durch ständige Kommissionen 
einer obligatorischen Prüfung zu unterziehen. 
Die hiesigen Handelskammern haben sich jedoch 
ablehnend zu dieser Frage verhalten. 
Ein weiterer Punkt, den der hiesige Exporteur 
bei dem Koprageschäft außer der Qualität in 
Betracht zu ziehen hat, ist der Feuchtigkeitsgehalt 
der Kopra. 
Diese ist bei den verschiedenen Provenienzen 
ziemlich verschieden. In Tjilatjap z. B., von wo 
etwa 50 v. H. der ganzen Javaproduktion zur 
Verschiffung gelangt, hat man die feuchteste Kopra, 
die in der Regel vom Tage des Ankaufs durch 
den Exporteur bis zur Ankunft im Bestimmungs- 
hafen 12 bis 15 v. H. ihres Gewichts verliert. 
Die Kopra von Tjilatjap notiert deshalb auch 
niedrigere Preise. 
Kopra ist wie Pfeffer ein Spekulationsartikel. 
Ihre Preise schwankten in den letzten zehn Jahren 
auf dem holländischen Markte zwischen 14 ⅛½ fl. 
und 30 fl. pro dz. Diesen Preis erreichte sie im 
Jahre 1906 infolge kleinerer Ausfuhr und be- 
sonders guter Nachfrage. 1907 stieg der Preis 
selbst bis auf 313/4, um dann 1908 wieder bis 
auf 18¼ fl. zu fallen. 
Der Durchschnittspreis betrug in Holland 
1905: 19¼, 1906: 23⅝, 1907: 26⅛ und 
1908: 19 fl. 
Die hiesigen Preise begannen 1907 mit einer 
Notierung von 14 fl. pro Pikul (— 61,76 kg) 
und stiegen im März und April bis auf 15 fl. 
Bis zum Jahresschluß fielen sie demnächst jedoch 
wieder bis auf 10,50 fl. 
Im Jahre 1908 erreichten sie den größten 
Tiefstand im April bis August mit einem Mindest- 
preise von 8 fl. pro Pikul und den Hoöchststand 
am Jahresschluß mit 9,80 bis 10 fl. 
  
Im Jahre 1909 stiegen die Preise von 9 fl. 
zu Beginn des Jahres im Juli auf 12,80 fl., 
fielen im Oktober auf 10,50 bis 10, 80 fl. und 
schlossen im Dezember mit 12 fl. 
Die Preise bewegten sich danach im Jahre 
1909 in Zickzacklinien, aufsteigend bis zur Mitte 
des Jahres, dann wieder fallend und wieder auf- 
steigend bis zum Schluß des Jahres, während 
das Jahr 1908 sich durch ein Sinken in der 
ersten Hälfte und ein Steigen in der zweiten 
Hälfte des Jahres bis ungefähr zum Anfangs- 
stande kennzeichnete. 
Die Produktion Niederländisch-Indiens 1909 
dürfte vom Weltmarkt ohne Schwierigkeit auf- 
genommen werden. 
Im allgemeinen wird dieser mit einer Zu- 
nahme der Kokosnußproduktion zu rechnen haben, 
die jedoch durch eine entsprechende Zunahme des 
Kopraverbrauchs ausgeglichen werden dürfte. 
Der hiefige Handel scheint steigende Preise 
zu erwarten. 
(Bericht des Kais. Generalkonsulats in Batavia 
vom 16. Dezember 1909.) 
RKußenbondel Apyptens im Jahre 1909. 
Nach den amtlichen Ausweisen über den Handel 
Agyptens während des Jahres 1909 bezifferte 
sich die Gesamteinfuhr auf 22 230 499 LE. 
gegen 25 100 397 LSE. im entsprechenden Zeit- 
raume 1908, so daß sich eine Abnahme von 
2 869 898 LE. ergibt. Die Gesamtausfuhr 
bewertete sich im Jahre 1909 auf 26 076 239 LE.,. 
während sie im Jahre 1908 insgesamt 
21 315 673 EE. betrug; es ist mithin bei ihr 
eine Zunahme von 4 760 566 2 E. zu verzeichnen. 
Auf die einzelnen Warengruppen verteilte sich 
die Gesamteinfuhr im Jahre 1909 (und 1908) 
wie folgt (Wert in 1000 LE.): Tiere und tierische 
Erzeugnisse zu Genußzwecken 944,2 (1162, 1), 
Felle und Waren daraus 361,4 (380,3), andere 
tierische Erzeugnisse und Abfälle 75,0 (90,5), 
Getreide, Gemüse, Mehl usw. 3688,9 (3784, 6), 
Kolonialwaren, Drogen 1131,3 (1181,9), Spiri- 
tuosen, Getränke, Ole 1209,2 (1254,5), Lumpen, 
Papier, Bücher 355,2 (382,6), Holz, Holzwaren, 
Kohlen 2689,1 (3358,5), Steine, Erden, Tafel- 
geschirre, Glas, Kristall 535,0 (655,1), Farbstoffe, 
Farben 240,2 (266,4), chemische Erzeugnisse, 
Heilmittel, Parfümerien 728,0 (729,9), Textil- 
waren 5864,9 (6455,6), Metalle und Metall- 
waren 1966,3 (2959,3), verschiedene Waren 1601,9 
(1577,8), Tabak und Tabakfabrikate 839,1 (860,5). 
Dieselben Warengruppen wiesen in dem gleichen 
Zeitabschnitte bei der Ausfuhr folgende Werte 
(in 1000 LE.) auf: Tiere und tierische Erzeug-
	        
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