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daran zu erkennen, daß das Fleisch beim Um-
biegen nicht sofort bricht.
Schlecht getrocknete Kopra ist baldigem Verderb
durch Schimmel und andere Pilzkulturen aus-
gesetzt, ebenso unreife Kopra, deren Olgehalt
überdies ein geringerer ist.
Die hiesige Regierung beabsichtigt, Schritte zu
unternehmen, um eine Verbesserung des Produkts
herbeizuführen und die Inländer darüber zu be-
lehren, daß eine rationelle Bereitung eine Er-
höhung der Preise und eine größere Nachfrage
zur Folge haben würde.
Zu diesem Zwecke soll auf Veranlassung des
Landbau-Departements probeweise an einem der
Zentralpunkte der Kopragewinnung ein Etablisse-
ment errichtet werden, wo die Kopra in Calori=
feèren getrocknet werden kann. Dadurch soll den
Eingeborenen Gelegenheit gegeben werden, auf
vorteilhaftere Weise sein Produkt zu verwerten.
Ferner hat man den Vorschlag gemacht, die
Kopra vor der Ausfuhr durch ständige Kommissionen
einer obligatorischen Prüfung zu unterziehen.
Die hiesigen Handelskammern haben sich jedoch
ablehnend zu dieser Frage verhalten.
Ein weiterer Punkt, den der hiesige Exporteur
bei dem Koprageschäft außer der Qualität in
Betracht zu ziehen hat, ist der Feuchtigkeitsgehalt
der Kopra.
Diese ist bei den verschiedenen Provenienzen
ziemlich verschieden. In Tjilatjap z. B., von wo
etwa 50 v. H. der ganzen Javaproduktion zur
Verschiffung gelangt, hat man die feuchteste Kopra,
die in der Regel vom Tage des Ankaufs durch
den Exporteur bis zur Ankunft im Bestimmungs-
hafen 12 bis 15 v. H. ihres Gewichts verliert.
Die Kopra von Tjilatjap notiert deshalb auch
niedrigere Preise.
Kopra ist wie Pfeffer ein Spekulationsartikel.
Ihre Preise schwankten in den letzten zehn Jahren
auf dem holländischen Markte zwischen 14 ⅛½ fl.
und 30 fl. pro dz. Diesen Preis erreichte sie im
Jahre 1906 infolge kleinerer Ausfuhr und be-
sonders guter Nachfrage. 1907 stieg der Preis
selbst bis auf 313/4, um dann 1908 wieder bis
auf 18¼ fl. zu fallen.
Der Durchschnittspreis betrug in Holland
1905: 19¼, 1906: 23⅝, 1907: 26⅛ und
1908: 19 fl.
Die hiesigen Preise begannen 1907 mit einer
Notierung von 14 fl. pro Pikul (— 61,76 kg)
und stiegen im März und April bis auf 15 fl.
Bis zum Jahresschluß fielen sie demnächst jedoch
wieder bis auf 10,50 fl.
Im Jahre 1908 erreichten sie den größten
Tiefstand im April bis August mit einem Mindest-
preise von 8 fl. pro Pikul und den Hoöchststand
am Jahresschluß mit 9,80 bis 10 fl.
Im Jahre 1909 stiegen die Preise von 9 fl.
zu Beginn des Jahres im Juli auf 12,80 fl.,
fielen im Oktober auf 10,50 bis 10, 80 fl. und
schlossen im Dezember mit 12 fl.
Die Preise bewegten sich danach im Jahre
1909 in Zickzacklinien, aufsteigend bis zur Mitte
des Jahres, dann wieder fallend und wieder auf-
steigend bis zum Schluß des Jahres, während
das Jahr 1908 sich durch ein Sinken in der
ersten Hälfte und ein Steigen in der zweiten
Hälfte des Jahres bis ungefähr zum Anfangs-
stande kennzeichnete.
Die Produktion Niederländisch-Indiens 1909
dürfte vom Weltmarkt ohne Schwierigkeit auf-
genommen werden.
Im allgemeinen wird dieser mit einer Zu-
nahme der Kokosnußproduktion zu rechnen haben,
die jedoch durch eine entsprechende Zunahme des
Kopraverbrauchs ausgeglichen werden dürfte.
Der hiefige Handel scheint steigende Preise
zu erwarten.
(Bericht des Kais. Generalkonsulats in Batavia
vom 16. Dezember 1909.)
RKußenbondel Apyptens im Jahre 1909.
Nach den amtlichen Ausweisen über den Handel
Agyptens während des Jahres 1909 bezifferte
sich die Gesamteinfuhr auf 22 230 499 LE.
gegen 25 100 397 LSE. im entsprechenden Zeit-
raume 1908, so daß sich eine Abnahme von
2 869 898 LE. ergibt. Die Gesamtausfuhr
bewertete sich im Jahre 1909 auf 26 076 239 LE.,.
während sie im Jahre 1908 insgesamt
21 315 673 EE. betrug; es ist mithin bei ihr
eine Zunahme von 4 760 566 2 E. zu verzeichnen.
Auf die einzelnen Warengruppen verteilte sich
die Gesamteinfuhr im Jahre 1909 (und 1908)
wie folgt (Wert in 1000 LE.): Tiere und tierische
Erzeugnisse zu Genußzwecken 944,2 (1162, 1),
Felle und Waren daraus 361,4 (380,3), andere
tierische Erzeugnisse und Abfälle 75,0 (90,5),
Getreide, Gemüse, Mehl usw. 3688,9 (3784, 6),
Kolonialwaren, Drogen 1131,3 (1181,9), Spiri-
tuosen, Getränke, Ole 1209,2 (1254,5), Lumpen,
Papier, Bücher 355,2 (382,6), Holz, Holzwaren,
Kohlen 2689,1 (3358,5), Steine, Erden, Tafel-
geschirre, Glas, Kristall 535,0 (655,1), Farbstoffe,
Farben 240,2 (266,4), chemische Erzeugnisse,
Heilmittel, Parfümerien 728,0 (729,9), Textil-
waren 5864,9 (6455,6), Metalle und Metall-
waren 1966,3 (2959,3), verschiedene Waren 1601,9
(1577,8), Tabak und Tabakfabrikate 839,1 (860,5).
Dieselben Warengruppen wiesen in dem gleichen
Zeitabschnitte bei der Ausfuhr folgende Werte
(in 1000 LE.) auf: Tiere und tierische Erzeug-