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der Wichtigkeit der Tat entsprechende Strafe, die
aber nicht 90 -%“ oder 30 Tage unter Polizeiauf-
sicht bei den öffentlichen Arbeiten zu verrichten-
den Dienst ohne Anspruch auf Lohn übersteigen
darf, verhängen.
Was den Tarif für Eingeborenenlöhne betrifft.
so mögen darüber noch folgende Angaben am
Platze sein:
monatl.
Bootsleute 20—40 *
Köche . 20—53
Männliche Dienstboten . 13—25 =
Weibliche - 9—17
Eingeborenenboys 41— 6 4
Packer und Arbeiter 13—20 =
tägl.
Diener und Hängemattenträger 0,85 A
Bootsleute . 1,25-
Frauen 0,45 =
Kinder 0,35 —
stündl.
Diener und Hängemattenträger 0,20 M
Bootsleute 0,35-5
Frauen 0,12
Kinder 0,08 =
Für die Arbeit während der Nacht werden un-·
gefähr die doppelten Löhne in Ansatz gebracht.
Der Lissaboner Kahüomarht im Februar 1910.T)
Im Februar ist der Preis für S. Thomé=
Kakao in Lissabon, wie erwartet wurde, allmählich
gestiegen. Am Ende des Monats wurde für feine
Qualitäten 383700 und für mittlere 38500 Reis
notiert. Da die Nachfrage anzuhalten scheint, so
rechnet man hier mit einer weiteren Preiserhöhung.
In dem Konsulatsbericht vom 4. Februar ist
bei Aufgabe der statistischen Zahlen ein Versehen
vorgekommen, insofern als 52 010 Sack als ver-
schifft angegeben worden find, die allerdings
bereits im Januar zur Verladung angemeldet
waren, aber in Wirklichkeit erst im Februar ver-
laden worden sind. Die Vorratszahl vom 31. Ja-
nuar war daher in Wirklichkeit um 52 010 höher
als angegeben.
Um diesen Fehler zu berichtigen, sind diese
52 010 Sack in der Ausfuhrzahl für Februar
der nachstehenden übersicht nicht eingerechnet
worden, so daß die Vorratszahl vom 28. Februar
richtig ist.
Es betrug im Februar 1910 (und 1909):
die Zufuhr 56 187 Sack (57 549), die Ausfuhr
13 289 Sack (65 990), der Vorrat am 28. Februar
144 095 Sack (116 057).
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Lissabon
vom 4. März 1910.)
*) Agl. „D. Kol. Bl.“ 1910, S. 191.
Ranac- und Kaffee- Ausfuhr von Sao chome
im Jahre 1909.
Von Säo Thomé wurden im Jahre 1909
insgesamt 29619 265 kg Kakao und 1301682 kg
Kaffee ausgeführt.
(Aus einem Berichte des RNaiserl.
Vizekonsulats
— in Süo Thomé.)
Baumwollanbau im Rauhasus.
In dem östlichen Transkaukasien ist das Jahr
1909 für die Baumwollkultur sehr günstig ge-
wesen. Die Ernte war nicht nur guantitativ,
sondern auch qualitativ außerordentlich gut. Neun
Zehntel der Ernte war erster Sorte: weiß, rein
und gut gereift. Die Preise für Baumwolle er-
reichten 1909 eine Höhe, die schon längst nicht
zu verzeichnen gewesen; für das Pud von Samen
nicht gereinigter Baumwolle zahlte man 4 Rbl.
50 Kop. und sogar 5 Rbl., für gereinigte Baum-
wolle 14½ bis 15 Rbl. pro Pud. Im Mugan-
gebiet beginnt sich die Baumwollkultur besonders
in den russischen Neuansiedlungen sehr auszu-
breiten. Die staatlichen Versuchsfelder erzielten
mit Ausnahme eines Feldes sehr gute Resultate.
Am besten schnitt das Versuchsfeld in Karajafi
ab, wo bis 48 Pud an reinem Faserstoff von
der Dessätine gewonnen wurden. Insgesamt
wurden von den fünf staatlichen Versuchsfeldern
(11 Dessätinen) an reinem Faserstoff etwa 300 Pud
geerntet. Verkaufst wurde diese Menge für
4350 Rbl., d. h. pro Pud 14½ bis 15 Rbl.,
den Baumwollsamen nicht gerechnet. Die ein-
zelnen Versuchsfelder ergaben also nur von der
Baumwolle einen Bruttoertrag bis zu 696 Rbl.
pro Dessätine. Wenn man den Wert der Saat
noch hinzurechnet, so stieg infolge der hohen
Baumwollpreise der Bruttoertrag pro Dessätine
auf 800 Rbl. und mehr.
(St. Petersburger Herold.)
Die indische Baumwollernte 1909/10.
Das Schlußmemorandum über die indische
Baumwollernte für die Saison 1909/10, welches
am 17. Februar d. Is. veröffentlicht ist, baut sich
auf den aus den einzelnen Provinzen bis zum
1. Februar d. Is. eingegangenen Berichten auf
und gibt, soweit es möglich ist, Vergleiche mit
der Ernte im voraufgegangenen Jahre. «
Die Saison ist verhältnismäßig zufrieden=
stellend verlaufen.
Die gesamte mit Baumwolle bestellte Fläche
wird jetzt zu 20227000 Acres angegeben; sie ist
um 228,.000 Aecres oder 1 v. H. größer als die
vorjährige. Der Gesamtertrag beläuft sich auf