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von Wasser in dieser Formation ist es ja schließ-
lich nicht ausgeschlossen, daß an einigen geschützten
Stellen im Innern die Lebensverhältnisse für
Wild und Buschleute recht angenehm sind, ins-
besondere wenn sich nach einem regenreichen
Jahre die Formation einmal wieder gründlich
voll Wasser gesogen hat.
Allgemeine Verhältnisse.
Nach den unliebsamen Erfahrungen, die ich
mit einem Betrüger hatte machen müssen, bin
ich mit der größten Sorgfalt an die Prüfung
der einzelnen, nach eigenen Angaben fündig ge-
wordenen Schürfer gegangen, soweit diese über-
haupt auf den Feldern waren. Man mag sich
einmal überlegen, was es heißt, wenn ein
Prospektor vom nächsten Platz aus (das ist
Swakopmund) versucht, seinem Schürffeld nahe
zu kommen. Das Lasttier kann im allergünstigsten
Falle soviel tragen, als es selbst für dreißig Tage
braucht. Wo bleiben z. B. die Waschvorrichtungen
(ein großes schweres Faß), eine Unmenge Siebe,
wo bleiben Wasserfässer, um das zum Waschen
der Diamanten notwendige Wasser heranzuholen?
Wassersäcke leiden im dortigen Klima derart, daß
an einen Transport im großen in ihnen nicht
zu denken ist. Wo bleiben die Tiere selbst mit
Trinkwasser? Schließlich braucht ein Prospektor
auch verschiedenes andere, ein Zelt, in dem er
Schutz vor den rasenden Stürmen suchen kann,
Proviant und etwas Komfort, um die ganz ab-
scheulichen Verhältnisse noch einigermaßen ertragen
zu können. Ich habe mich nicht gewundert, daß
ich nur recht wenige Leute getroffen habe, die
bei den unglaublichen Zuständen es überhaupt
fertig brachten, ein paar Tage zu waschen, d. h.
regelrecht zu schürfen. Die meisten Prospektoren
waren da, um ihre durch die Ungunst der
Witterung gefährdeten Schürffelder wieder in
Ordnung zu bringen, um die Schürfpfähle zu
erneuern, die mutwillige Leute zum Feueran-
machen vereinnahmten oder sonst verschleppten,
um zu „jumpen“", wie der schöne verdeutschte
Ausdruck des Miners slang „jump“ lautet —
kurz: bei dem absoluten Fehlen jeder Kontrolle,
jeder Aufsicht, jeder Möglichkeit, sich des Diebstahls
und der Schädigung der Felder zu erwehren,
waren tatsächlich die Leute darauf angewiesen,
lediglich ihre Schürffelder und ihr Eigentum zu
verteidigen.
Salzen von Feldern.
Das Salzen von Feldern hat nach meinen
Untersuchungen glücklicherweise nicht den Umfang
angenommen, den ich nach meiner Erfahrung
gleich am ersten Tage meiner Anwesenheit auf
den Feldern vermuten mußte. Von dem erwähnten
Betrugsfall abgesehen, habe ich Verdacht nur
noch bei zwei ganz untergeordneten Fällen, die
weiter zu verfolgen sich in Swakopmund als
möglich herausstellte.
Die Diamantenfelder.
Ich habe im vorhergehenden die schwierigen
Verhältnisse absichtlich eingehend geschildert, um
eine Erklärung dafür zu geben, warum das
Prospektieren bis jetzt recht langsam vor sich ge-
gangen ist und warum auch die Resultate eigent-
lich recht minimal sind. Auch traf ich zu einer
Zeit ein, als alle Prospektoren ihre Felder völlig
zurecht gemacht hatten und nun nach Lüderitz-
bucht oder Swakopmund verzogen waren, um
sich für die Prospektiertätigkeit auszurüsten. Das
Prospektieren geht überhaupt erst los.
Nach meinen Untersuchungen habe ich in
einem langgestreckten, ausgefegten Tale, das sich
von Meob bis in die Breite von Conception=
Bucht erstreckt, Diamanten konstatiert, und zwar
von vielleicht 20 km südöstlich Landungsstelle
Conception-Bucht bis einige 15 km nördlich von
Mcob. Ich selbst habe keinen Zweifel, daß
auch die restlichen 15 km südlich bis Moob,
wenn auch nur spärlich, Diamanten führen.
Gefunden habe ich selbst aber dort nichts, auch
ist mir nicht bekannt, daß die Leute da fündig
geworden sind. In der Tat ist das ganze
Tal von der Höhe Conception-Bucht bis zur
Wasserstelle Meob mit Schürffeldern belegt, zum
Teile sind auch die Pfannen direkt am Strande
belegt, wie schließlich das ganze Terrain von
Erhornspütz bis an die Landungsstelle. JIch
glaube, daß die Gesamtzahl der Schürffelder an
6000 herankommen dürfte, obwohl recht viele Felder
nicht angemeldet worden sein mögen. Sie sind
lediglich zu Spekulationszwecken herausgenommen
worden, als sich das erste Fieber und damit die
sofortige Verwendungsunmöglichkeit herausgestellt
hatte.
Von Meob selbst bis Syloia-Hügel ist meines
Wissens bis jetzt nichts belegt; es existieren keine
Dünentäler, wenigstens nicht in der Nähe der
Küste, während auf Sylvia-Hügel und sdlich
wieder Schürffelder stehen, die sich dann wieder
bei Osterklipp häufen. Mit Ausnahme der Stellen,
die von mächtigen Dünen eingenommen find,
oder die durch die Wildheit und Zerrissenheit
des Terrains sich von selbst abschließen, ist der
ganze Küstenstreifen bis herunter nach Anichab
belegt worden.
Am eingehendsten habe ich die Felder südlich
Conception untersucht, weniger genau diejenigen
von Osterklipp und noch weiter südlich. Ich bin
dabei zu dem Resultat gekommen, daß die
Diamanten wohl über das ganze enorme Areal
verbreitet, und daß wohl auch abbauwürdige