Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXI. Jahrgang, 1910. (21)

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nebenbei bemerkt, ähnlich schon der Gonverneur von Samoa für die deutsche Kolonie unter dem 
12. September 1909 erlassen hat. 
Auch das von M. Dybowski, Direktor der Kolonialgärten in 
Paris, erfundene Verfahren der Desinfektion von Kopra während des Trockenprozesses wäre wohl 
geeignet, eine Besserung des Marktes herbeizuführen, wenn die von der französischen Papierfabrik 
bei Penang unternommenen Versuche sich bewähren. 
(Bericht des Raiserl. Generalkonsulats in Singapore.) 
  
  
  
Vermischtes. 
Deutscher Kolonlal-Kongrebß 1910. 
Den in den Jahren 1902 und 1905 abge- 
haltenen Deutschen Kolonial-Kongressen soll 
in der Zeit vom 5. bis 8. Oktober d. Js. ein 
dritter folgen, für dessen Sitzungen das Reichs- 
tagsgebäude zur Verfügung gestellt worden ist. 
Präsident des Deutschen Kolonial-Kongresses 
ist wiederum Herzog Johann Albrecht zu Meck- 
leuburg, Präsident der Deutschen Kolonialgesell- 
schaft; als Vizepräsident wird ihm der Kaiserliche 
Botschafter a. D. Wirkliche Geheime Rat Dr. 
v. Holleben zur Seite stehen. 
Die Zahl der den Kongreß veranstaltenden 
Vereine und Institute ist von 70 im Jahre 1902 
auf 117 gestiegen. 
Gegenstände der Verhandlungen 
werden sein: 
1. Geographie. Ethnologie und Naturkunde der 
Kolonien und überseeischen Interessengebiete. 
2. Tropenmedizin und Tropenhygiene. 
3. Die rechtlichen und politischen Verhältnisse 
der Kolonien und überseeischen Interessen- 
gebiete. 
4. Die religiösen und kulturellen Verhältnisse der 
Kolonien und überseeischen Interessengebiete. 
5. Die wirtschaftlichen Verhältnisse der Kolonien 
und überseeischen Interessengebiete. 
6. Die Besiedlung deutscher Kolonien und die 
Auswanderung in fremde Länder. 
7. Die weltwirtschaftlichen Beziehungen Deutsch- 
lands und seiner Kolonien. 
Anmeldungen für Vorträge nimmt der Vor- 
sitzende des Vortragsausschusses Paul Staudinger, 
Berlin W. 30, Nollendorfstr. 33) entgegen. Mit- 
glieder des Kongresses können Herren und Damen 
gegen einen Beitrag von 12.7“ werden. Die 
Stellung eines Ehrenförderers wird durch einen 
Beitrag von mindestens 500 . erworben. 
Wir wünschen, daß der dritte Deutsche Kolonial- 
Kongreß ein würdiger Nachfolger seiner Vor- 
gänger werden möge. 
  
Deutsche Kolonial-Sisenbahn-Bau- und Betriebs- 
Gesellschaft.“) 
Über unsere geschäftliche Tätigkeit haben wir 
folgendes zu berichten: « 
A. Usambarabahn. 
Die Verlängerung der Usambarabahn von 
Mombo über Mkumbara nach dem Pangani zu 
bis Buiko (46 km) wurde im laufenden Ge— 
schäftsjahre mit einem Baukostenaufwand von 
rund 3 Millionen Mark fertiggestellt. Der Betrieb 
auf der Strecke wurde am 1. August 1909 
eröffnet. 
Der bis jetzt in Betrieb genommene Teil der 
Usambarabahn von Tanga bis Buiko beträgt 
175 km. 
Die Usambarabahn wird zunächst nur bis 
Moschi, d. h. um etwa 175 km, und nicht, 
wie früher beabsichtigt, bis Aruscha verlängert 
werden, da das Reichs-Kolonialamt erst von der 
Verkehrsentwicklung der nach Moschi hin aus- 
zuführenden Bahn die Weiterführung des Bahn- 
unternehmens nach Aruscha abhängig machen will. 
Die unter unserer Mitwirkung von dem 
Kaiserlichen Gouvernement ausgeführten Vor- 
arbeiten bis Moschi sind beendet. 
Der Antrag auf Erbauung der Strecke bis 
Moschi konnte dem Reichstage in der vorigen 
Session noch nicht zur Genehmigung unterbreitet 
werden. Die Genehmigung ist inzwischen erteilt 
worden. Die Baukostensumme dürfte sich auf 
etwa 12½ Millionen Mark belaufen. 
Die Erdarbeiten auf der Neubaustrecke waren 
Ausgang Februar 1910 bis Kilometer 206 (berechnet 
von Tanga aus) fertiggestellt. Von dem Ober- 
bau sind 25 km vorgestreckt. 
Wir rechnen damit, daß der Betrieb auf der 
ersten Teilstrecke bis Same (75 km) noch im 
Laufe des Jahres 1910 eröffnet wird. Die 
Reststrecke bis Moschi wird bei verfügbaren 
Arbeitskräften voraussichtlich Ausgang 1911 be- 
triebsfertig hergestellt sein. 
Der Verkehr auf der von uns gepachteten 
Strecke Tanga—Buiko entwickelte sich befriedigend 
)Aus dem Bericht über das V. Geschäftsjahr (1909).
	        
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