Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXI. Jahrgang, 1910. (21)

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Die Tierwelt ist vertreten durch Elefanten, 
die aber nicht in der Anzahl vorhanden sind, 
wie allgemein angenommen wird. Während 
meines ganzen Marsches habe ich nicht ein 
einziges Tier zu Gesicht bekommen, und die 
Spuren ließen erkennen, daß nur junge Tiere 
mittlerer Größe vorkommen. Jedenfalls ist hier 
kein Standwild wie am Sanaga und im Hinter- 
lande von Jabassi; es sind hier meistenteils junge 
Tiere, die nur wechseln und dann nach ihrem 
Stand am Kongo zurückgehen. Außer Elefanten 
gibt es Gorillas, Wildschweine (Pinselohrschweine; 
diese sind zahlreich), im übrigen was in der 
Urwaldzone von Kamerun vorkommt. Bei der 
Vogelwelt ist der Graupapagei am häufigsten 
vertreten. 
Als Verkehrswege dienten bis zum Eintreffen 
der Expedition fast ausnahmslos die Negerpfade. 
Die Eingeborenen wurden sofort angewiesen, die 
Wege breiter auszuschlagen und an den sumpfigen 
Stellen Knüppel zu legen. Im Busch teilweise, 
in den Dörfern und ihrer Nähe fast überall sind 
die Leute der Weisung nachgekommen. Manchen 
Weg fand ich, wenn ich ihn auf meinem Hin- 
und Herziehen zum zweitenmal beging, in leid- 
lichem Zustande. 
Der erste gut auszubauende Weg wird der 
von Bibuleman — Ewuma — Nemajong — 
(am Mwila) — Ambam — Akonanzji sein, denn 
dieser gibt wohl von Kribi aus die kürzeste 
Durchquerungsstraße durch das Ntum-Gebiet ab. 
Auf diesem Wege ist übrigens schon jetzt der 
regste Verkehr und dieser wird, wenn die Station 
nach Ambam kommen sollte, in kurzer Zeit 
sicherlich bedeutend zunehmen. Bei diesem Aus- 
  
bau werden auch andere Verhältnisse an den 
Fährstellen am Ntem, Mboro und Mwila ge- 
schaffen werden müssen, so daß auch in der großen 
Regenzeit das Üübersetzen glatt vonstatten geht. 
Den an den Fährstellen wohnenden Leuten den 
Kanubau zu übertragen, wäre verfehlt, da sie 
unfähig sind, ein gutes Kanu zu bauen. Denn 
diese Stämme wohnen, wie ich schon an anderer 
Stelle hervorgehoben habe, nicht länger als eine 
Generation in dieser flußreichen Gegend. 
Der Handel im Ntum-Gebiete wird bis jetzt 
von vier Firmen, deren Hauptsitz in Kribi bzw. 
Longji ist, betrieben. Sie haben Vertreter in 
Ambam (4), Akonanji (1), Nkin (1), Ngoa (1), 
Akam (1), Misele (1). Von diesen Vertretern 
hat jeder eine größere Anzahl farbiger Händler 
mit ständigen Faktoreien. Von diesen, die meistens 
Batanga-, Bane= und Jaunde-Leute sind, werden 
wieder eine Anzahl Unterhändler gehalten, die 
das Wandergewerbe betreiben. Diese Unterhändler 
sind fast nur Eingeborene und gehen meistens 
nicht über ihre Stammesgrenzen hinaus. Das 
Handelsprodukt ist fast ausschließlich Gummi. 
Elfenbein wird nur wenig gehandelt. Viel Elfen- 
bein scheint übrigens nicht mehr im Gebiet zu 
sein, und davon geht ein Teil für geschmuggelte 
Gewehre und Pulver über die Grenze. 
Das Zahlen mit Bargeld gelang auf der 
ganzen Reise. In manchen Gegenden machte 
es den Leuten der Expedition selbst keinerlei 
Schwierigkeit, für ihr Geld etwas zu bekommen. 
Meistenteils aber mußte die Verpflegung von den 
Häuptlingen gestellt werden; ihnen wurde dann das 
Verpflegungs= und Quartiergeld übergeben. Auch 
Nickelgeld ist gleich mit in Umlauf gebracht worden. 
  
Togo. 
Uachweisung der bei den Jollämtern des Schutzgeblets Togo im Monat Marz 1910 
fällig gewordenen Sollbeträge. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
(Vgl. „Deutsches Kol. Bl.“ 1910, Nr. 9, S. 385 
Gesamtbettag der fällig gewordenen Zölle im obigen G d lei 
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Namen der Zollämter, Monat des Rechn nasj rt Zeitraum des 
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Kpandu. - 128.55 428,75 837,30 219.— 287,25 536,25 321,05 — 
Kete-Kratschi — 17482 6.50 181,32 391,75. 1.— 392.75 — 211,48 
Tetetun. - 25.8090 — 2580 14,.80 — 11,80 11.— — 
eAlgome-Palime 23120 J— 23200203.85. — 203,55,5 — 
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Im ganzen45 354.— 2274 75 14 628,75 15 1 140. 115 318,4533 359,23 1018.93 
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