Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXI. Jahrgang, 1910. (21)

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Deutsch-Südwestafrika. 
Errichtung von Handelshammern. 
Auf Grund der bekannten, von Staatssekretär 
Dernburg im Schutzgebiet selbst gegebenen An- 
regung hat der stellvertretende Gouverneur nun- 
mehr für die Bezirke Windhuk, Swakopmund 
und Lüderitzbucht eine Zusammenfassung aller 
kaufmännischen und gewerblichen Kreise in Han- 
delskammern in Aussicht genommen. 
Das Ergebnis der demgemäß geführten Ver- 
handlungen war, daß für Windhuk mit dem 
1. April 1909 eine „Korporation der Kaufmann-= 
schaft“ (Vorsitzender G. Voigts) und als deren 
Ausschuß eine „Handelskammer“ ins Leben ge- 
treten ist und daß für Swakopmund die Er- 
richtung einer Handelskammer unmittelbar be- 
vorsteht. 
Für Lüderitzbucht wurde mit Rücksicht auf 
die Errichtung einer „Minenkammer“ der Plan 
der Gründung einer Handelskammer vorläufig 
aufgeschoben. Die gewerblichen Interessen gravi- 
tieren dort derart nach der bergbaulichen Seite, 
daß die übrigen ihnen gegenüber zunächst einer 
besonderen Organisation nicht bedürfen. 
Die Versuche dieser beruflichen Zusammen- 
fassung begegneten sowohl in Windhuk wie in 
Swakopmund nicht unbeträchtlichen Schwierig- 
keiten, da innerhalb der gewerblichen Kreise, 
zwischen den größeren Kaufleuten und den sog. 
Kleinstores und Handwerkern, naturgemäß gewisse 
Gegensätze bestehen. 
Eine Ovambo-Siedlung im Hereroland. 
Der südlich von Outjo gelegene Platz Otjern 
hat sich nach einem amtlichen Bericht seit 1904 
zu einer großen Ovambowerft entwickelt, die heute 
annähernd hundert Köpfe zählt. Da die Ovambo 
den Behörden bisher keinerlei Schwierigkeiten be- 
reitet haben, auch verträgliche und arbeitsame 
Leute sind, so hat das Bezirksamt Outjo die 
Leute auf Anweisung des stellvertretenden Gouver- 
neurs dort dauernd angesiedelt. 
Das so geschaffene kleine Opvambo-Reservat 
außerhalb des Ambolandes wird gewiß ein neues 
Band zwischen unserer Herrschaft und den Ovambo 
bilden. Aus ihm werden auch für künftige Reisen 
ins Amboland Führer und Dolmetscher zu ge- 
winnen sein. 
Uvbersicht 
über die NMationalltät der im südwestafrikanischen 
Schutzgebiete ansässigen weißen Farmer. 
Nach dem Stande am 1. April 1909. 
  
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Groptfontein82—- — 8 — — 1 9959 
Outio 36. — — — ——— F 30 1 
Omarurnu 99 1 1 — —— 110 2 
Karibib. 371 i 112/4 
Okahandiad66. — — — 1 — 
Gobabtbs — 3 — — 79 — 
Windhuk. 83 — — – 891 
Rehoboth 47 — — -*. 54 
Gibeon 601—— 16r 771 16 
Maltahöhe9— 1 3——— —84 9 
Keetmanshoop 31 — 88 IEIEIE 
Bethanien 99 9 — — 18 — 
Warmbad 19 —— 13. 1— 6 
Lüderitzbucht 3— — 
Swakopmund13 2—-115|— 
66 6 nt 1 9! 1# 824 
  
  
Wasser-Erschllehung #in der Kalahari. 
Nachdem schon Ende vorigen Jahres im 
Kalahari-Gebiet, und zwar am Auob, in der 
Mitte zwischen Geiachab und Kowes, bei einer 
Bohrung in 30 m Tiefe reichlich Wasser erschlossen 
worden war, ist neuerdings in derselben Gegend, 
bei Gochas, eine artesische Quelle erbohrt 
worden, die in der Stunde über 25 cbm kristall- 
klares Wasser ergibt. Das Wasser kommt in 
freiem Strahl aus dem 56 m tiefen zweizölligen 
Bohrloch 2 m hoch zutage. 
Nach dem Urteil Sachverständiger soll die 
Möglichkeit ähnlicher Wassererschließungen 
für das ganze Kalahari-Gebiet bestehen. 
 
	        
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