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gewonnenen Resultate sind in Listen nach an-
liegendem Schema einzutragen.
Der Inspektor wird von der Versuchsanstalt
in Victoria für diese Zwecke mit den nötigen
Zapfinstrumenten, Zapfbechern, einer Handwage,
Meßgefäß usw. ausgerüstet.
Zu 24. Dem Junspektor liegt die Kontrolle
der auf den Kautschukkulturstationen angelegten
und noch anzulegenden Kautschukpflanzungen
ob. Etwaige Anstände an der Tätigkeit der
Hilfsbeamten der Kautschukinspektion sind dem
Bezirkschef als Vorgesetzten der betreffenden
Beamten mitzuteilen. Eine Kontrolle der Tätig-
keit der Hilfsbeamten kann nur innerhalb
der Grenzen der diesen erteilten Instruktion
erfolgen. Ein Exemplar der letzteren ist zur In-
sormation angefügt. Die von den Hilfsbeamten
zu führenden Tagebücher sind auf ihre richtige
Führung zu prüfen. Uber Umfang und Stand
der von den Hilfsbeamten der Kautschukinspektion
angelegten Kautschukkulturen ist ein ausführlicher
Bericht einzureichen. In gleicher Weise ist über
die auf Anordnung der Station von den Ein-
geborenen angelegten Kautschukplantagen und die
Erfolge dieser Bestrebungen zu berichten.
4. Die Berichte zu 2 bzw. 3 sind an den
Chef des jeweiligen Bezirkes mit dem Ersuchen
um Kenntnisnahme und Weitergabe an das
kaiserliche Gouvernement einzureichen.
5. Der Inspektor der Kautschukdistrikte ist
disziplinarisch dem Gouverneur direkt, in seinen
dienstlichen Obliegenheiten dem Leiter der Ver-
suchsanstalt unterstellt. Er erhält demgemäß seinen
Wohnsitz in Victoria angewiesen.
6. Die Stellung des Inspektors dem Be-
zirkschef gegenüber ist die eines technischen Be-
raters. Es ist deshalb anzustreben, mit diesem
möglichst Fühlung zu halten und mit denselben
gelegentlich Rücksprache zu nehmen.
7. Für die Zwecke der Kautschukinspektion
kommen in Frage die Bezirke
1. Ebolova, mit der Kulturstation in Ako-
afim (Hilfsbeamter),
2. Jannde, mit der Kulturstation in Akono-
linga (Hilfsbeamter),
3. Lomie, mit der Kulturstation in Djah-
Posten (Hilfsbeamter),
4. Dume, mit der Kulturstation in Dume
(Hilfsbeamter).
8. Da die Tätigkeit fast ausschließlich in
einem Bereisen dieser Bezirke besteht, so ist
vierteljährlich im voraus der Reiseplau auszu-
arbeiten und dem Gouvernement direkt zu unter-
breiten.
9. Der erste Reiseplan ist gemeinschaftlich
mit dem Leiter der Versuchsanstalt auszuarbeiten
und zur Genehmigung vorzulegen.
Aulage zur Dienstanweisung der Kaut-
schukinspektionsbeamten.
Die Anlage der Anzuchtstation erfolgt
am besten an einem Orte, der günstige Boden-
verhältnisse aufweist und möglichst im Zentrum
des mit Pflanzmaterial zu versorgenden Bezirkes
liegt. Normaler Weise wird es eine Regierungs-
station oder doch ein Ort in deren Nähe sein.
Sind die geforderten Bedingungen hier nicht ge-
geben, so sollte man die Kosten nicht scheuen,
eine Station, die den Anforderungen entspricht,
zu bauen, auch wenn sie mehrere Tagereisen von
der Station entfernt liegen sollte.
Nach der Anlage der Station selbst hat der
betreffende Beamte zunächst — das Vorhandensein
des nötigen Saatmaterials vorausgesetzt — den
Hauptangenmerk auf die sachgemäße Anlage der
Saatbeete und die Anzucht guten Pflanzen-
materials zu richten.
Die Anzucht von Kickxia elastica:
Da die Anzuchtsstationen meist in solchen Gebieten
liegen, in denen die Kickxia#elastica wild vor-
kommt, so sollte die Beschaffung von gutem Saat-
material keine Schwierigkeiten verursachen.
Einsammeln, Behandeln der Saat:
Man sammelt zur Reifezeit von gut entwickelten
Bäumen des Urwaldes voll ausgereifte Früchte.
Das geeignete Reifestadium zeigt eine hellere (sast
gelbliche) Färbung der bis dahin dunkelgrünen
Früchte an. Das Abnehmen der Früchte erfolgt,
ehe sich die Früchte spalten und die hellgrauen
Samen, die an einem Büschel feiner Samenwolle
hängen, vom Winde verweht werden. Die Früchte
werden im Hause trocken aufbewahrt, wo man
das Spalten der Früchte abwartet und danach
die Samen, die in der Samenwolle eingebettet
liegen, herausnimmt. Man verwahrt die Saan
in leichten Beuteln, die luftdurchlässig sind und
am besten im Zimmer aufgehängt werden, bis
zur Aussaat. Es ist am besten, wenn diese
möglichst bald erfolgt, da die Kickriasamen ge-
wöhnlich sehr bald ihre Keimkraft verlieren. Ist
eine sofortige Aussaat nicht möglich, kann man
die Samen in gut ausgetrocknete Flaschen füllen,
die leicht zugekorkt werden. Die günstigste Auf-
bewahrung für solche Samen ist ein gut#
schließender Tropenkoffer, der wohl meist zur
Verfügung stehen wird.
An Orten, wo Kickria nicht vorkommt, oder
deren Beschaffung große Schwierigkeiten ver-
ursacht, können die Samen in den Monaten
Dezember bis März in jeder gewünschten
Menge von der Versuchsanstalt in Viktoria be-
zogen werden.