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Anlage der Saatbeete: Zur Anzucht ist
es notwendig, Saatbeete anzulegen. Zur Anlage
von solchen wählt man ein tiefgründiges ebenes
Stück Land, welches vor der Abspülung der
obersten Erdkrume bei heftigen Regen geschützt
ist. Dieses Stück Land wird vollständig ab-
geräumt; alle Bäume, einschließlich Palmen,
müssen entfernt und der Abraum verbrannt
werden. Nach der Klärung wird das Land ge-
rodet und hierbei werden alle Wurzeln und
Knollen herausgenommen. Diese Arbeit soll von
Anfang an sehr sorgfältig geschehen, da ein Ver-
bleiben solcher außerordentlich lebensfähiger
Wurzeln, besonders von Elefantengrasbüscheln,
ein immer wieder erneutes Austreiben zur Folge
hat, und ein späteres Entfernen nur durch teil-
weises Zerstören der Saatbeete möglich ist. Die
vollständige Abräumung und Rodung der Saat-
beete hat auch den Zweck, zu verhüten, daß der
Wurzelpilz und sonstige Pilze, die von faulenden
Gurzeln und Zweigen auf die Keimlinge über-
gehen, hier große Zerstörungen anrichten.
Nach Erledigung dieser Arbeit wird das
gesamte Land tief umgehackt, alle Erdklumpen
werden zerschlagen, so daß der Erdboden tief
und gut gelockert ist. Vorteilhafter ist das Um-
graben des Landes mit dem Spaten, wobei man
die gegrabene Fläche alsbald glatt harkt. Dies
wird sich im Inneren, wo meist geübte Garten-
arbeiter fehlen, oft nicht leicht ermöglichen lassen;
um so sorgfältiger sollte dann das Umhacken ge-
schehen.
Die Beete sollen in westöstlicher Richtung
liegen. Mit einer Schnur werden sie etwa 1 m
breit abgesteckt, worauf man sie mit schmalen Fuß-
stegen umgibt. Dies geschieht in derselben Weise,
wie in Deutschland bei Gemüsebeeten. Um hier
einige Maße anzugeben, die aber durchaus nicht
genau innegehalten zu werden brauchen, sondern
nur einen Anhalt geben sollen: Das Beet soll
etwa 12 bis 15 m lang und 1 m breit sein;
der es umgebende Fußsteg gut einen Fuß breit.
Die Oberfläche der Beete teilt man nun in vier
gleichmäßig voneinander entfernte Längsrillen
ein und zieht diese längs des Beetes etwa 1 cm
tief auf. In diese Rillen werden die Kickria-
samen flach eingelegt, so daß zwischen jeden Kickria-
samen ein etwa fingerbreiter Zwischenraum ver-
bleibt.
Aussaat: Es ist notwendig, die Samen in
diesen Zwischenräumen einzulegen, um ihnen ein
gleichmäßiges Keimen zu ermöglichen und um
später das Herausheben der Pflänzlinge mit
gutem Wurzelballen ermöglichen zu können. Nach
dem Aussäen deckt man die Nillen flach ein.
Als Grundsatz möge hierbei dienen, daß die
Samen nicht höher mit Erde bedeckt sein sollen,
als sie selbst dick sind. Jedenfalls ist zu ver-
meiden, daß die Samen zu tief in der Erde
liegen, was ein langsames, erschwertes Keimen
oder gänzlichen Mißerfolg nach sich ziehen
würde. — Aus dem gleichen Grunde könnte
auch eine breitwürfige Aussaat der wenig dicken
Samen empfohlen werden, wie es in Deutschland
bei Aussaat des Getreides geschieht. Indessen
erfordert diese Aussaat einige Geschicklichkeit, um
die Samen gleichmäßig über das ganze Beet zu
verteilen. Nach der Aussaat werden die Beete
gut angefeuchtet.
Wo die Aussaat in der Trockenzeit geschah,
ist es notwendig, die Beete künstlich zu beschatten.
Man legt über jedem Beete ein leichtes Schatten-
dach an. Dies geschieht, indem man um die
einzelnen Beete starke Buschknüppel steckt, die in
eine Gabel auslaufen. Diese Knüppel sollen
etwa 1 m hoch über der Erde stehen. In die
Gabel der aufrechtstehenden Knüppel legt man
Längsstangen und befestigt dieselben. Auf das
einfache Gerüst kommen dann Palmwedel oder
sonstige größere Blätter. Die allmählich zu-
sammentrocknenden Palmwedel oder Bananen--
blätter brauchen nicht erneut zu werden; viel-
mehr geben sie den ausfgehenden und heran-
wachsenden Pflänzlingen immer weniger Schatten
und diese werden so allmählich an Licht und
Sonne gewöhnt.
In den ersten Wochen wird es bei großer
Trockenheit notwendig, die Beete täglich zu be-
gießen.
Gut ausgereifte Kickriasamen keimen leicht
und willig innerhalb 10 bis 14 Tagen. Sie
wachsen meist kräftig heran und die Pflänzlinge
haben in etwa sechs Monaten das Stadium erreicht,
in dem man sie an den definitiven Standort
bringen kann.
In den Saatbeeten muß das aufkommende
Unkraut regelmäßig entfernt werden, sowie sehr
darauf geachtet werden, daß Schädlinge nicht
überhandnehmen.
Schädlinge: In den Kickriabeeten treten
folgende Schädlinge auf:
1. Eine Zikade (gewöhnlich als Manlwurfs-
grille bezeichnet?). Diese schneidet des Nachts
die eben ausgekommenen Keimlinge über dem
Boden ab; sie kann große Verwüstungen an-
richten. Bekämpfen kann man diese Zikade nur
dadurch, daß man ihren Unterschlupf sucht und
sie vernichtet; sie kommt auf altem Farmland
sehr häufig vor.
2. Wurzelpilz und andere Pilze, vernichten
oft in kurzer Zeit große Saatbeete vollständig.
Sobald deren Auftreten bemerkt wird, müssen
die befallenen Pflanzen, sowie die ihnen zunächst
stehenden mitsamt der Erde ausgehoben und