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Hand auf diese Weise oft sehr günstige Abschlüsse
getätigt, weit unter Marktpreis. Bisher ist keine
einzelne Firma dominierend, sondern der Handel
wird zumeist nebenher von vielen kleinen Kauf-
leuten betrieben.
Die Gesamtausfuhr Persiens an Baumwolle
betrug für das Jahr 1908/09 im ganzen
18 393 411 kg, mithin bedeutet der Export aus
der Provinz Adzerbeidjan ½9 des gesamten persi-
schen Baumwollexports, ist also gegenüber der
Produktion Masanderans und anderer Provinzen
nicht groß; doch hat man hier, obwohl die Boden-
und Witterungsverhältnisse in einzelnen anderen
Provinzen günstiger sind, den Baumwollbetrieb
sehr vernachlässigt und nicht im entferntesten die
Anbaumöglichkeiten erschöpft. Wie gesagt, ist in
Zukunft eine bessere Entwicklung zu erhoffen.
(Nach einem Berichte der Kaiserl. Konsularagentur
in Täbriz vom 2. April d. Jeo).
Stand der Baumwollfelder in den Verelnigten
Staacten von Kmeriheo Ende Oal 1910.
Die statistische Abteilung des Bundesamts für
Ackerbau in Washington hat am 2. Juni 1910
den ersten ihrer diesjährigen Monatsberichte
über den Stand der Baumwollfelder und über
den Umfang des mit Baumwolle bepflanzten
Areals veröffentlicht.
Derselbe berechnet gemäß den am 25. Mai
abschließenden Meldungen einen Stand von
82 v. H. des Normalstands gegenüber einem
solchen von 81,1 im Vorjahre und einem Durch-
schnittsstande von 80,9 für die letzten zehn Jahre
an demselben Tage.
In den verschiedenen Baumwollstaaten wird
der Stand wie folgt angegeben:
Durchschnitt
1910 1909 der letzten
10 Jahre
Virginia . . 90 85 86
Nord-Carolina 84 83 83
Süd-Carolina 78 83 82
Georgig 81 84 82
Florida 84 91 87
Alabama 833 83 80
Mississippi. . 82 75 80
Louisiana 76 74 80
Teras 33 78 80
Arkansas 81 84 82
Tennesseen. 86 85 83
Missouri . . 87 93 85
Oklahoma 484 84 82
Kalifornien 90 — —
Im ganzen 82 81,1 80,9
Wie diese Liste zeigt, ist 1910 auch Kali-
fornien in die Reihe der Baumwollstaaten ein-
getreten, und zwar wies der Staat eine Anbau-
fläche von 18 000 Ackern (zu 40,5 Ar) auf.
Die Größe des mit Baumwolle bepflanzten
Areals ist, wie folgt, angegeben und ergibt eine
Zunahme um 2,8 v. H. gegenüber dem Vorsjahr:
Staat 1910 1909 1910 von
Acres Acres 1909:
Virginia 34 000 26 000 130 v. H.
Nord-Carolina 1 477000 1 420 000 104 =
Süd-Carolina 2 601 000 2 550 000 102
Gcorgia 4 811 000 4 763 000 101 -—
Florida 270 000 250 000 108 =
Alabama 3 641 000 3570000 102
Mississippi 3 312 000 3 450 000 96 =
Lonisiana 1 089 000 1 100000 99
Texas 10 504 000 10 100 000 104 =
Arkansas 2 446 O000 2375 000 103 =
Tennessee 777000 754 000 103 =
Missonuri 88 000 81 000 105.=
Oklahoma 2 128 000 1 850 000 115 =
Kalifornien 18 000 — —
Zusammen 33 196 000 32292 000
Hieraus geht hervor, daß sämtliche Staaten,
mit Ausnahme von Mississippi und Louisiana,
ihre Baumwollanpflanzungen im Vergleiche zum
letzten Jahre vergrößert haben, am meisten
Virginia mit 30 und Oklahoma mit 15 v. H.
Diese Zunahme ist ohne Zweifel eine Folge der
letztjdährigen hohen Preise gewesen, während die
Staaten Mississippi und Louisiana, durch den
großen vom boll weevil angerichteten Schaden
veranlaßt, auf den Anbau anderer Produkte über-
gegangen sind.
Infolge günstiger Witterungsverhältnisse so-
wohl wie infolge der hohe Gewinne versprechenden
Preislage des Spinnstoffs ist die diesjährige Ernte
ungemein früh gepflanzt worden; sie versprach
bis gegen Ende des Monats April nicht nur sehr
frühzeitig, sondern auch ungemein ergiebig zu
werden. Kaltes Wetter mit Frost zerstörte diese
günstigen Aussichten auf einem großen Teile des
angepflanzten Areals; die schon der Erde ent-
sprossenen Pflanzungen wurden getötet und
mußten wie auch ein großer Teil der noch nicht
gekeimten Saat, welche durch den Einfluß von
Schnee und kaltem Regen in der Erde verfaulte,
aufs neue angepflanzt werden.
Da infolge der verlockend hohen Preise Saat-
samen von vornherein in geringerem Maße als
gewöhnlich zurückbehalten war, mußten die
Pflanzer vielfach bei den Olmühlen Samen ge-
ringerer Güte zu Teuerungspreisen zum Nach-
pflanzen einkaufen, wodurch in vielen Gegenden
ein mittelmäßiger Stand der Errnte sich ergeben
hat. Seit zwei Wochen ist der Regenfall, der
zum Anwachsen der zweiten Anpflanzung not-
wendig war, wie auch die sonstige Witterung