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wir mit 53 500,18 dem Pflanzungskonto
belastet.
Die bereits im vorjährigen Bericht erwähnte
Aufbereitungsanstalt zur Ausnutzung unserer Ol-
palmenbestände in und um Mokundange haben
wir im Berichtsjahre entsprechend erweitert und in
Betrieb gesetzt. Um die Maschinenanlage künftig
intensiver ausnutzen zu können, haben wir eines-
teils größere mit Olpalmen bestandene Urwald-
flächen ausholzen lassen, damit die Palmen besser
gedeihen, und andernteils Neuanpflanzungen mit
Olpalmen vorgenommen.
An unseren Kautschukbeständen haben wir eine
Probeanzapfung mit befriedigendem Erfolg vor-
genommen; die Qualität ist sehr gut beurteilt
worden.
Die Kakao-Ernte ergab 9219 Sack à 50 kg,
sie blieb damit gegen das Vorjahr um 589 Sack
zurück, was auf die ausnahmsweise trockene
Witterung in den ersten Monaten des Jahres
zurückzuführen sein dürfte; die Ernte setzte infolge-
dessen spät ein, und das Versäumte konnte nicht
wieder eingeholt werden. Es gelang uns trotz
der ungünstigen Marktlage, für die Ernte einen
Durchschnittspreis von 50¼ Pf. für ½ kg zu
erzielen.
Die Verbesserung des Bodens durch Düngung
haben wir im Berichtsjahre energisch fortgesetzt,
und außer den Kosten für das Unterbringen dieses
Düngers dafür etwa 24 000 / aufgewendet.
Wenn wir dieses Jahr vorschlagen, von der
Verteilung einer Dividende abzusehen, so hat dies
seinen Grund in dem unerwarteten Ausfall in der
Kakao-Ernte, in der verhältnismäßig ungünstigen
Marktlage, und in den kostspieligen Aufwendungen,
die wir zur dauernden Verbesserung unserer
Pflanzungen gemacht haben.
Trotz der kleineren Kakao-Ernte wurde ein Be-
triebsgewinn von 78 303 k erzielt, der mit dem
Gewinnvortrage aus dem Jahre 1908 von
39288 E& bis auf 738 1/7, die auf neue Rechnung
vorgetragen werden, ganz zu Abschreibungen be-
nutzt wird.
Nach diesen Abschreibungen stehen u. a. zu
Buch die Pflanzungen mit 1685789 ./4, Gebäude
mit 109080 ./¼4, Maschinen mit 85762.¼. Das
Terrainkonto figuriert unverändert mit 227270 /
in der Bilanz.
Der von einer Informationsreise nach Kamerun
zurückgekehrte Direktor Retzlaff berichtet, daß er
auf allen Pflanzungen unserer Gesellschaft einen
guten Blüten= und Fruchtansatz beobachten konnte,
der für 1910 eine frühe, gute Vorernte er-
warten läßt.
670 20
Deutsch-Ostafrihanische Bonk.“)
Auch das abgelaufene Geschäftsjahr zeigt eine
für unser Unternehmen günstige Fortentwicklung.
Die Zahl der in unseren Büchern geführten
Konten hat wiederum eine Vermehrung erfahren
und ist von 543 zu Anfang des Jahres auf 710
am Ende des Jahres gestiegen. Der größere
Geschäftsverkehr hat naturgemäß eine Vermehrung
des Personals nötig gemacht und auch sonst Aus-
gaben erfordert, die in einer entsprechenden Er-
höhung der Handlungsunkosten zum Ausdruck
kommen.
Wenn auch der Wechselverkehr sich noch immer
in bescheidenen Grenzen bewegt, so ist dennoch
infolge der günstigen Entwicklung der Kolonie
ein Fortschritt zu verzeichnen; das laufende Jahr
läßt hierin eine weitere Besserung erkennen.
Der Notenumlauf zeigt eine befriedigende
Steigerung. Wie im Jahre 1908 hat sich auch
im abgelaufenen Jahre die Vorliebe für die großen
Noten erhalten, so daß deren Umlauf sich wesentlich
vermehrt hat, während derjenige in kleinen Noten
einen geringen Rückgang aufweist. Insgesamt
waren am Ende des Jahres 1 567 000 Ruv.
Noten gegen 1 308 720 Rup. zu Ende 1908 im
Umlauf. Die Kosten für Beschaffung neuer Noten
haben wir wieder vollständig abgebucht.
Der Geldverkehr im Schutzgebiet hat sich in
normaler Weise abgewickelt; Knappheit an Silber
trat während des Berichtsjahres nicht ein.
Der Bau der Eisenbahn nach Tabora
ist inzwischen rüstig gefördert worden; von ihm
ist ein weiterer günstiger Einfluß auf die wirtschaft-
lichen Verhältnisse im Schutzgebiete zu erwarten.
Die Fertigstellung des Bankgebäudes in Dat-
essalam hat sich leider um einige Monate ver-
zögert, so daß erst Anfang November der
Geschäftsbetrieb in dem neuen Gebäude auf-
genommen werden konnte.
Die Bank verdiente 1909 an Zinsen 143712./
und an Provision, Sorten und Wechseln 118.002.7.
Nach Abzug der Unkosten, Rücklagen usw. bleiben
97500 „K zur Ausschüttung von 93¾ v. H. Divi-
dende auf das mit 50 v. H. eingezahlte Grund-
kapital von nom. 2 000 000 ., während der
Landesfiskus des deutsch-ostafrikanischen Schus-
gebietes 47485 .“ als Gewinnanteil erhält.
Nach der Bilanz per 31. Dezember standen
den Verpflichtungen, bestehend aus 2 089 466 .
Notenumlauf und 4171709 .K Kreditoren, als
Aktiven u. a. gegenüber: Kasse 1 465 050 7
Wechsel 854 057 ., Effekten (deutsche Staats-
papiere) 2169712 „/“4, Bankguthaben und Debi-
toren 2238 113 .17, Lombardvorschüsse 760 674.7.
*) Aus dem fünften Geschäftsbericht (für 1909)1.