Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXI. Jahrgang, 1910. (21)

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Palmöl von 1330 auf 2800, Palmkerne von 
5000 auf 8000 t gestiegen, während die Kaut- 
schukausfuhr bei 147 t Menge stehen geblieben, 
wenn auch entsprechend der Weltmarktlage im 
Werte gestiegen ist. 
In der Einfuhr sind die eigentlichen Handels- 
artikel fast ganz stehen geblieben. Die ziffern- 
mäßige Steigerung ist dem Eisenbahnbau und 
der Zunahme der Kola-Einfuhr in Nordtogo 
zuzuschreiben. 
Landungsbrücke und Küstenbahn ent- 
wickelten sich befriedigend, während die Palime- 
bahn die Zahl der Züge einschränken mußte. 
Der Bericht warnt vor der geplanten neuer- 
lichen Zollerhöhung und weist darauf hin, daß 
das Handelsgewerbe schon sehr stark belastet sei; 
z. B. habe die Gesellschaft im Berichtsjahre rund 
182 000 . an Zöllen und Handelsabgaben 
außer 62 000 . Brückengebühren zu bezahlen 
gehabt. 
Es wird sodann die von dem Vorstand, Di- 
rektor Hupfeld, unternommene Studienreise in 
die Plantagenbezirke von Deutsch-Ostafrika er- 
wähnt, deren Ergebnisse bei der Verwertung des 
Landbesitzes der Gesellschaft gute Dienste leisten 
werden. 
Über die Regelung der Landfrage selbst soll 
in der Hauptversammlung berichtet und eine 
Beschlußfassung beantragt werden. 
Das Handelsgeschäft hat sich erfreulich ge- 
hoben, was auf die stark gestiegenen Preise der 
wichtigsten Produkte und auf eine Abschwächung 
der Konkurrenz der Togofirmen untereinander 
zurückzuführen ist. Infolge der hohen Baumwoll- 
preise schloß diesmal auch das Atakpamegeschäft 
mit angemessenem Gewinn ab. Nur im Palime- 
bezirk liegen die Verhältnisse unerfreulich, weil 
die tatsächliche Entwicklung nach der Eröffnung 
der Bahn Lome — Palime bisher hinter den ge- 
hegten Erwartungen zurückgeblieben ist. Im Sokodé- 
bezirk, der durch das Ausscheiden seines lang- 
jährigen verdienten Leiters, des Regierungsrates 
Dr. Kersting, einen schweren Verlust erlitten 
hat, hielt sich das Geschäft nach wie vor in engen 
Grenzen. 
Auf der Versuchspflanzung entwickeln sich 
vor allem Sisalagaven und Manihot so gut, 
daß die Möglichkeit dieser Kulturen für die Land- 
schaft Gadja als nachgewiesen anzusehen ist. 
Über die Agupflanzung und die Plantage 
Kpeme berichten wir besonders. 
Die Bilanz enthält folgende Aktiva: Land- 
besitz 194 969 ., Versuchspflanzung 10 514 %¼, 
  
Faktoreigrundstücke 10 515 ./, Faktoreigebäude 
111 148 4, Ginanlagen 67 957 K, Faktorei- 
inventar 23 072 , Berliner Inventar 2101 , 
Wagen und Boote (nach 21 113 .KN Abschreibung) 
6344 .¼, Fastagen und Säcke 10 056 ., Waren 
579 578 M, Debitoren in Afrika 71 352 „7, 
Debitoren in Europa 14 109 .¼, Produkte und 
Rimessen 251 674 ., Kasse in Afrika 67 696 .7, 
Kasse in Berlin 447 4, Beteiligung an Agu- 
pflanzungsgesellschaft 105 300 , desgl. an 
Pflanzungsgesellschaft Kpeeme in Togo 20 000 . 
Als Passiva werden aufgeführt: Kapital 
1 000 000 , Reservefonds I 6594 /7, Reserve- 
fonds II 11 500 „“, rückständige Dividenden 
1438 ., Kreditoren in Europa 292 274 .7, 
desgl. in Afrika 123 486 . Es verbleibt ein 
Reingewinn von 111 541 . 
In der Gewinn= und Verlustrechnung 
stehen einem Gewinnvortrag von 412 K und 
einem Bruttogewinne von 180 744 “ gegen- 
über: Berliner Verwaltung 15 564 ¼, Anteil 
an der Studienreise 3625 ., Zinsen und Pro- 
visionen 2430 ¼, Abschreibungen 47 995 .7. 
Der Reingewinn soll, wie folgt, verteilt werden: 
11 113 an Reservefonds I, 9002 “ Auf- 
sichtsratstantieme, 60 O00 = 6 v. H. Divi- 
dende; 31 426 . sollen auf neue Rechnung 
vorgetragen werden. 
Uber das laufende Geschäftsjahr sagt der 
Bericht, es habe sich bisher normal entwickelt 
und man glaube, wieder auf ein befriedigendes 
Ergebnis hoffen zu dürfen. 
Kgupfltanzungsgesellschaft. 
Der die Zeit vom 1. Juli 1909 bis 30. Juni 
1910 umfassende vierte Geschäftsbericht ver- 
zeichnet eine günstige Weiterentwicklung des Unter- 
nehmens, das seinen ursprünglichen Bauplan 
bereits durchgeführt hat und daher Neupflanzungen 
zunächst nicht mehr vornimmt. 
Die Kakaoernte stieg von 12 500 alf 
23 630 kg, was 470 kg pro Hektar der tragen- 
den Bestände ergibt. 
Die Kautschukbestände entwickeln sich bis auf 
die Kickria gut, lieferten aber noch keinen Ertrag. 
Die Baumwollzwischenkultur wurde infolge 
des Heranwachsens der Hauptkulturen aufsgegeben. 
Der Bericht hebt hervor, daß die Agupflanzung 
als erste in Togo auf Grund der Reise des Pro- 
fessors Dr. Wohltmann die Baumwollkultur 
aufgenommen hat.
	        
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