Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXI. Jahrgang, 1910. (21)

G 944 20 
Die Zentralprovingen und Berar (21,6 v. H.) 
weisen eine Gesamtanbaufläche von 4 424 000 Acres 
auf, davon 1 210 000 Acres in den zentralprovinzen 
und 3 184 000 Acres in Berar, gegen 4 166 000 Acres 
im Vorjahre, wovon 1 137000 Acres auf die Zentral- 
provingen und 3.029 000 Acres auf Berar entfielen. 
Dies bedeutet gegen das Vorjahr eine Zunahme um 
6,2 v. H. Die zufriedenstellenden Witterungoverhältnisse 
während der Aussaat und die für Rohbaumwolle er- 
zielten hohen Preise erklären dieses Zzunahme. Für die 
Aussaat gestalteten sich die Verhältnisse günstig und 
die Pflanzen keimten im allgemeinen gut. Stellen- 
weise wurde infolge der heftigen Niederschläge Nach- 
säcn erforderlich. Die heftigen August= und September- 
regen, die einigen Schaden anrichteten, wurden wieder 
unterbrochen und die Aussichten sind im allgemeinen 
gute. Man hofft auf eine Erhöhung des Ertrags um 
5 v. H. für die gentralprovinzen und um 2 v. H. für 
Berar gegenüber dem Ergebuis des Dorjahres. 
Madras (8,1 v. H.). Die gesamte in den Raiyat- 
waridörfern bis Cnde September d. Js. mit Baumwolle 
besäte Fläche wird zu 855 000 Acres gemeldet. Gegen 
das Vorjahr ergibt sich eine zunahme um eitwa 20 v. L., 
die zum Teil dem rechtzeitigen und ausreichenden 
Regenfall, teilweise den hohen Baumwollpreisen bei- 
zumessen ist. In den Nicht-Raiyatwaridörfern wird 
das gesamte Baumwollarcal auf 61 000 Acres an- 
gegeben gegen 60 600 Acres im Vorjahre. Die Ein- 
geborenenstaaten melden eine Anbaufläche von 9100 
Acres. Stand und Auesichten der Baumwolle sind 
ziemlich gut. 
Punjab (7,8 v. H.). Das Baumwollareal wird 
in den britischen Distrikten auf 1 219 000 Acres ge- 
schätzt gegen 1 281000 Acres nach der endgültigen 
Schätzung im Vorjahre. In den Eingeborenenstaaten 
betrug die mit Baumwolle bestellte Fläche 120 000 
Acres gegen 151 000 Acres im Vorjahre. Die Aus- 
sichten für die Ernte werden als durchschnittliche bis 
gut bezeichnet, abgesehen von Kangra, Jhelum und 
Multaun, wo die Auosichten nur genügend waren. Seit 
Erstattung des Berichts ging indessen im Osten der 
Proving ein ungewohnlich heftiger Regen nieder, der 
Schaden angerichtet haben muß. 
Vereinigte Provinzen (6,5 v. H.). Ju den 
hauptsächlichsten Baumwolldistrikten war der Regenfall 
im August gelinde und tat den Saaten wohl, dagegen 
richtete der heftige Septemberregen stellenweise Schaden 
aun. Ende September wurden die Aussichten der Ernte 
als gleichmäßig gut bezcichnet und für die ganze 
Provinz ein annähernd normaler Betrag angenommen. 
Anfang Oktober ging indessen sehr heftiger Regen 
nieder, der wahrscheinlich Schaden anrichtete. Die 
Pflücke hat begonnen und es ist nunmehr klares Wetter 
ersorderlich. Nach dem durch das „Irrigation 1#partH 
men“ erstatteten Bericht ist das bewässerte Areal fast 
das gleiche wie im Vorjahre geblieben. 
Sind (1,21 v. H.). Die bis zum 1. Oktober mit 
Baumwolle bestellte Fläche beträgt 237 000 Acres gegen 
215 000 Acres im Vorjahre; sie hat um 3.3 v. O. ab- 
genommen. Mit der Aussaat wurde zur gewöhnlichen 
zeit, in der zweiten Junihälfte, begonnen, unter gun- 
stigen Bewässerungs= und Regenverhältnissen. Der 
Stand der Baumwolle wird als ziemlich gut gemeldet. 
Burma 60,9 v. L). Das Baumwollarcal wird 
auf 172 000 Acres geschätt gegen 198 000 Acres im 
Dorjahre: es hat also um 138.1 v. H. abgenommen. 
Die Regenverhälrnisse waren im allgemeinen für eine 
ausgedehute Aussnat nicht günstig, auch bezüglich der 
Quantität und Qualität der Saaten bestanden einige 
Schwierigleiten. Der Saatenstand ist zurzeit ziemlich 
  
versprechend, doch hängt viel von den Regenverhält- 
nissen ab. 
In Bengalen (0,3 v. H.) wird die gesamte mir 
früher und später Baumwolle bestellte Fläche aui 
61 000 Acres geschätzt gegen 62 000 Acres im Vorjahre, 
woraus sich eine Abnahme von 1.6 v. H. ergibt. Die 
Aussaat der Spätbaumwolle hat indes in einigen Be- 
zirken noch nicht begonnen. Seit Erstattung des ersten 
Memorandums ist das Wetter günstig gewesen, und 
der Stand der Ernte wird in den meisten Distrikten 
als gut bezeichnet. In Patna soll die Spätsaat in- 
dessen etwas durch Uberschwemmungen gelitten haben. 
Ostbengalen und Assam (0,3 v. H.) zeigen keine 
Anderung gegenüber der Augustschätzung, d. h. sie weisen 
99 000 Acres gegen 98 000 Acres im Vorjahre auf. 
Die Witterungsverhältnisse waren dem Wachs#tum der 
Pflanzen günstig, und es wird ein gutes Resultat 
crwartet. 
Für die nordwestliche Grenzprovinz (0.3 v. O 
werden 31.000 Acres gegen 32 000 Acres im Vorsahre 
angegeben. Die Aussichten sind im allgemeinen gut, 
und man erwartet im gangen einen Durchschnittsertrag. 
Für Afjmer-Merwara (0,2 v. H.) wird das 
Baumwollareal auf 39 000 Acres geschätzt gegen 
45 000 Acres im Vorjahre: es hat hier also um 
13,3 v. H. abgenommen. Die Ernteanosichten sind 
ziemlich gutc. 
HOyderabad (14,.03 v. H.) hat eine Fläche von 
3 169 000 Acres aufzuweisen (darunter 2 835 000 Acres 
mit Frühsaat! gegen 3 306000 Acres im Vorubre: 
der Baumwollanbau ist hier um fast 1.9 v. H. gestiegen. 
Die Khariff-Baumwolle ist neuerdings siellenweise durch 
übermäßigen Regen geschädigt worden. Die Aussichten 
für die Rabibaumwolle sind günstig, und im allgemeinen 
wird ein ziemlich guter Ertrag erwartet. 
Für Zentralindien (4.,7 v. H.) werden ohne die 
Gwalior= und Malwastaaten 692 000 Acres gegen 
544 000 Acres im Vorjahr, eine Steigerung um 
27,2 v. H. gemeldet. Die Ernteaussichten sind im all- 
gemeinen gute. 
Ju Rajputana (1,9 v. H.) sind 454 000 Acres 
gegen 459 000 Acres, d. h. um 1,1 v. O. weniger als 
im Vorjahre bestellt worden. Die gegenwärigen Aus- 
sichten werden als ziemlich gut bis gut be zeichnet. 
In Mysore (0.36 v. H.) sind 82 000 Acres gegen 
69 000 Acres im Vorjahre mit Baumwolle beitell. 
Stellenweise ist die Saat durch zu heftige Regen ge- 
schädigt worden. 
Baumwollexport des Uganda-Schutzgeblets. 
Der Baumwollexport des Uganda-Protektorates 
betrug im April bis Juni d. Is. 635, im Juli 
151 und im August 173 Tonnen reine Baumwolle. 
Zusammen ergibt dies einen Export von 
959 Tonnen entkernter Baumwolle für einen 
Zeitraum von fünf Monaten gegen eine Ausfuhr 
von rund 1100 Tonnen im Jahre 1909,10. 
(Bericht des Kaiserl. Vizekonfu#ats in Eutebbe.)
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.