Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXII. Jahrgang, 1911. (22)

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Die Baumwollpflanzungen sollen im nächsten 
Jahre erheblich vergrößert werden; der Boden 
und das Klima sind für die Baumwolle vorzüg- 
lich geeignet. Bei künstlicher Bewässerung kann 
man zwei Ballen Baumwolle vom Aere ernten. 
Trotz der Verluste durch den Wurm glaubt man, 
in diesem Jahre mehr Baumwolle als im Vor- 
jahr auf den Markt bringen zu können, weil die 
Anbaufläche schon bedeutend zugenommen hat. 
(Nach Duilx Consular and Trade Reports.) 
Baumwolle in den französischen Kolonien. 
Die Erzeugung von Rohbaumwolle in den 
französischen Kolonien hat im Jahre 1910 merk- 
liche Fortschritte gemacht. Sie ist gegen das 
Vorjahr um 120 000 kg auf 352 413 kg ge- 
stiegen. In den einzelnen Kolonien wurden ge- 
erntet: Algerien 150 000 kg (1909: 45 000 kg), 
Dahomey 122 000 kg (136 322 kg), Ober- 
Senegal-Niger 43 000 kg (35 000 kg), Senegal 
12 000 kg (6000 kg), Madagaskar 786 kg 
(2865 kg), Kongo 570 kg (—), Elfenbeinküste 
170kg (—), Neu-Kaledonien 15000 kg (5000 kg), 
Guadeloupe 1966 kg (6918 kg), in den übrigen 
Kolonien 7000 kg (1622 kg). 
Etwa ein Drittel der in den Kolonien er- 
zeugten Baumwolle gelangt über Havre zur Einfuhr. 
(Aus einem Berichte des Kaiserl. Konsulats in Havre.) 
Der Eissaboner Kahomarkt im Juli 1911.*) 
Anhaltende Nachfrage und geringere Zufuhren 
haben im Monat Juli ein weiteres Steigen des 
S. Thomé-Kakaos in Lissabon bewirkt. Dazu 
kommt noch, daß die Berichte über die Ernte- 
aussichten ungünstig lauten. 
Pflanzungen soll durch Kälte und starken Regen 
viel gelitten haben. 
für 15 kg gestiegen. 
Im Juli 1911 (und 1910) betrug die Zufuhr 
36 302 (24 466), die Ausfuhr 49 810 (29 641), 
der Vorrat am 31. 74 067 (130 007) Sack. 
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Lissabon 
vom 3. August 1911.) 
kKakaomarkt auf Ceyion. 
In der Zeit vom 1. Januar bis 3. Juli 1911 
betrug die Ausfuhr von Kakao aus Ceylon: 
49 489 ewt gegen 46 216 ewt in der gleichen 
Zeit des Vorjahres. 
  
*) Vgl. „D. Kol. Bl.= 1911, S. 501. 
Ein Teil der 
Der Preis ist auf 3500 Reis 
  
Die Ausfuhr verteilt sich in dem betreffenden 
Zeitraum 1911 (und 1910) auf die einzelnen 
Länder, wie folgt: Großbritannien 29 087 
(33 696) cwt, Deutschland 6987 (5393) ewt, 
Frankreich 2824 (1410) cwt, Straits und China 
4822 (3287) ewt, Amerika 3113 (501) ewt, 
Australien 1080 (560) ewt, Holland 729 (156) ewt. 
Die jetzt hereingekommene Frühjahrsernte 
hat unter der Trockenheit im März/April gelitten, 
so daß die angebrachten Quantitäten nicht den 
Erwartungen entsprechen. Trotzdem ist die Ge- 
samtausfuhr im Vergleich zum Vorjahr noch etwas 
gestiegen. 
Die Nachfrage war hauptsächlich auf die 
mittleren und geringen Sorten gerichtet, doch fehlt 
seit einiger Zeit jedes Angebot dieser Qualitäten. 
Auch die Vorräte von besseren Plantagen-Kakaos 
sind zur Zeit dieses Berichtes fast gänzlich geräumt. 
Man bezahlte Ende Juni für: guten Plan- 
tagen-Kakao 41 bis 43 Rs., Eingeborenen-Kakao 
35 bis 39 Rs., Refuse 22 bis 30 Rs 
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Kalkutta 
vom 22. Juli 1911.) 
  
kkuüo-Rusfuhr aus der Dominihanischen Bepublih, 
Januar bis Juni 1911.7) 
Bestimmumg. * Juni 1911 " J bis #un u#n 
Ver. St. von 
Amerika 1 796 154 359 132 5 767 345 1 130683 
Deutschland 1318 180 266 290 
Frankreich 1 157 835 231 042 30087 904 609 592 
And. Länder. — — 304 42 
Im ganzen 4272 169 856 464 13 199 484 2612735 
Im Vorjahr 3 364 094 602 847 11 748 488 2017452 
(Nach einem Berichte des Kraiserl. Kosulats in 
San Domingo vom 26. Juli 1911.) 
4348 931 872 418 
  
kKahao-Ausfuhr Javas 1910. 
Die Ausfuhr von Kakao aus Java gewinnt 
von Jahr zu Jahr an Bedeutung. Es wurden 
exportiert 1908: 2278 214 kg, 1909:2369 396 kg 
und 1910: 2 478 612 kg. 
Als Abnehmer sind außer Holland nur Eng- 
land und Amerika mit kleinen Ziffern und Singa- 
pore mit größeren angegeben. Mehr als 73 v. H. 
der Ausfuhr gingen nach Holland. 
In Batavia wird Kakao hauptsächlich durch 
Singaporechinesen für Manila gekauft. Die für 
Kakao gezahlten Preise waren großen Schwan- 
kungen und einer großen Steigerung im Laufe 
des Jahres unterworfen; sie betrugen zu Beginn 
des Jahres für gute Qualitäten nominell 34 bis 
*) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1911, S. 561.
	        
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