Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXII. Jahrgang, 1911. (22)

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überwiegend nach Holland, ein nicht unerheblicher 
Teil davon auch nach Frankreich und Deutsch- 
land. Sie verteilte sich, wie folgt: 
Es gingen nach: 
1908 1909 1910 
kg kg kg 
den Niederlanden 55 029 983 48 194 157 63 880 6838 
Deutschland 288 416 12 067041 15 275 588 
Eroland .. 980 218 552 585 11867 
Frankreich. 13 214 897 6917 892 17 754 118 
Rußland 101 736 — — 
Spanien — 22041 — 
dem übr. Europa — 3 560 647 11 311 143 
Singapore 209 374 1008 370 231 703 
Anderswohin. 7 442 308 72 128 191 870 
  
Im ganzen 96 419 619 72394 761 108 659 967 
Die besseren Sorten werden zu Ol und Speise- 
fett verarbeitet, die geringeren finden in der 
Seifenfabrikation Verwendung. 
Die wichtigsten Ausfuhrhäfen sind Tilatjap, 
Soerabaja und Batavia. 
Kopra ist ein großen Preisschwankungen unter- 
worfener Spekulationsartikel. 
(Aus einem Berichte des Wn Generalkonsulats 
in Batavia. 
  
Die Hapokkultur in Mieberländisch-lndien) 
Die statistischen Daten, die dem Landbau- 
departement sowohl von den beteiligten Ver- 
waltungsbehörden, wie von den Unternehmungen 
selbst zugingen, gaben die Ausdehnung der be- 
stehenden Kapokkulturen teils nach der Anzahl 
der Bäume, teils nach dem Ertrage in Pikul an, 
so daß es an einem einheitlichen Vergleichsmaß- 
stabe fehlt. Um zu einem solchen zu gelangen, 
hat das Landbaudepartement die Ziffern auf eine 
Anbaufläche in Bouws zurückgeführt, indem sie 
250 Bäume auf 1 Bouw rechnete und dessen 
Ertrag mit 5 Pikul“") gereinigten Kapoks an- 
nahm. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, daß 
diese Anbaufläche eine lediglich fiktive ist, da ge- 
schlossene Kapokbaumkulturen nicht existieren. 
Deswegen sollen in folgendem die von der 
Zusammenstellung des Landbaudepartements ge- 
gebenen Ziffern wieder in die Anzahl von Bäumen 
und die Produktion in Pikul umgerechnet werden. 
Nach der Ermittlung des Landbaudepartements 
betrugen die Anpflanzungen von Kapokbäumen 
auf Java in 11 Residentschaften: Europäische 
Unternehmungen 8839 Bouw, Eingeborenenkultur 
  
*) Vagl. „D. Kol. Bl.“ 1209, S. 1063. . 
*) 1 Bonw — 0,7 ha, 1 Pikul = 61,76 kg. 
  
30 078 Bouw, zusammen 38 917 Bouw, auf den 
Außenbesitzungen in den 7 Verwaltungsgebieten 
Palembang, Atjeh, Ostküste von Sumatra, Lam- 
pongsche Distrikte, Billiton, Süd= und Ost- 
Borneo und Menado: Europäische Unternehmungen 
72 Bouw, Eingeborenenkultur 2453 Bouw, zu- 
sammen 2525 Bouw. 
Im ganzen wären danach in Niederländisch- 
Indien 41 442 Bouw als die Ausdehnung der 
Kapokbaumpflanzungen anzunehmen. Diese Ziffer 
würde einer Anzahl von 10 360 500 Bäumen 
und einer Produktion von 207 210 Pikul oder 
etwa 12,5 Millionen kg gereinigten Kapoks ent- 
sprechen. Davon entfallen auf Java 9729 250 
Bäume mit einem Ertrage von 194 585 Pikul 
oder rund 12 Millionen kg gereinigten Kapoks. 
Da die Ausfuhr des letzten Jahres nach den 
vorliegenden Ziffern der Monatsstatistik 8,3 
Millionen kg betrug, so würde der Eigenverbrauch: 
Javas auf etwa 3,5 bis 4 Millionen kg zu ver- 
anschlagen sein. Das ergibt bei einer Bevölkerung 
von rund 30 Millionen Seelen, größtenteils Ein- 
geborene, etwas mehr als ¼ Pfund pro Kopf. 
Die Produktion der Außenbesitzungen betrug 
nach obigen Ziffern 12 625 Pikul oder etwa 
750 000 kg bei einer Ausfuhr von 586 147 kg 
in 1909, dem letzten Jahre, für das bisher die 
statistischen Angaben vorliegen. Die Eingeborenen- 
kulturen in den 7 Verwaltungsbezirken dürften 
mit 613 250 Bäumen (2453 Bouws) wohl etwas 
niedrig veranschlagt sein. 
(Nach einem Berichte des Kaiserl. Generalkonsulats 
in Batavia.) 
Kautschu- und Guttaperchaauskuhr Javas 1910. 
Der aus Java ausgeführte Kautschuk kommt 
zum großen Teil aus dem südlichen Sumatra, 
den Lampongschen Distrikten und der Resident- 
schaft Palembang. Soweit es sich um wirklichen 
Javakautschuk handelt, dürfte er im wesentlichen 
von den staatlichen Hevea= und Ficuspflanzungen, 
weniger aus Privatpflanzungen herrühren. Letztere 
haben in den letzten Jahren an Ausdehnung zu- 
genommen, sind aber zum größten Teile noch zu 
jung, um schon erhebliche Erträge liefern zu können. 
Die Kautschukausfuhr von Java betrug 
1908 nur 39 596 kg, stieg dann allerdings im 
Jahre 1909 auf 172 302 kg, um 1910 wieder 
auf 71249 kg zurückzufallen. Sie ist also noch 
recht unbedeutend. 
Dieser Kautschuk wurde 1909 größtenteils 
aus Batavia, 1910 überwiegend aus Soerabaja
	        
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