WG 818 20
Mozamblaue.
Vorschriften für die Kautschukgewinnung
in den Gebieten Manica und Sofala.
Die provisorische Regierung der portugiesischen
Republik hat unterm 25. April 1911 die Vor-
schriften für die Gewinnung von Kautschuk in dem
von der Mozambiquegesellschaft verwalteten Ge-
biete Manica und Sofala genehmigt. Danach ist
die Kautschukgewinnung aus Schlingpflanzen der
einheimischen Landolphiaart, deren Umfang weni-
ger als 12 em beträgt, auf alle Fälle verboten.
Bei der Kautschukeinsammlung aus Schlingpflanzen
mit einem Umfang von mehr als 12 em soll die
Gewinnung des Milchsafts durch Einschnitte in die
Rinde erfolgen, wobei die Vorschriften, die von
dem Ackerbaukundigen der Mozambique-Gesellschaft
ausgearbeitet und von dem Gouverneur des Ge-
biets in dem betreffenden Amtsblatt veröffentlicht
werden, zu beachten sind. Der Gouverneur des
Gebiets hat für die Wiederanpflanzung der Kaut-
schukpflanzen und für die Erweiterung ihrer An-
pflanzung zu sorgen, und zwar in der Art, daß
für jede Tonne ausgeführten Kautschuks wenigstens
150 Stämme junger Pflanzen gepflanzt werden.
Keinem Baume darf von neuem Saft entzogen
werden, ohne daß sämtliche Einschnitte, die früher
zur Gewinnung des Kautschuks gemacht worden
sind, vollständig wieder geschlossen sind.
(Boletim officia!l da Provincia de Moçambique.)
Uordnigerla.
Neuer Zolltarif.
Durch eine „Customs Tariff (Amendment)
Proclamation, 1911“ betitelte Verordnung Nr. 5
vom Jahre 1911 ist für das Schutzgebiet Nord-
nigeria mit Wirkung vom 27. Januar 1911 ein
neuer Zolltarif eingeführt worden. Die Zollsätze
dieses Tarifs sind dieselben wie diejenigen im
Zolltarif für Südnigeria,') mit Ausnahme von
Salz, das einem Zolle von 1 sh für den Zentner
unterliegt, wenn es aus Südnigeria eingeführt
wird, und von 2 sh, wenn es anderswoher ein-
geführt wird. (rhe Board of Trade Journal.)
Vermischtes.
Herbsthursfus des Instituts für Schiffs- und Tropen-
krankheiten in Hamburg.)
Bei dem vom 16. Oktober bis 16. De-
zember d. Is. stattfindenden Kursus am Institut
für Schiffs= und Tropenkrankheiten in
Hamburg werden die nachstehenden Vorlesungen
abgehalten:
N— Prof. No * G — Giemsa, Ms — Prof. Müh-
lens, Sch = Dr. Schilling, W — Dr. Werner,
F — Prof. Fülleborn, M= Dr. Mayer, R—1 Dr.
da Rocha-Lima, m — Dr. Schaumann, *—2
Physikus Saunemann, Prof. Glage.
Montag, 16. Okt.: Einleitung (N) — Technik und
Färbung. Allgemeine Blutlehre (Sch) — Prak-
tische Ubungen (Sch).
Dienstag, 17. Okt.: Pathologie des Blutes (Sch)
— Praktische Übungen (Sch).
Mittwoch, 18. Okt.: Malaria im Menschenblut (Ms)
— Praktische Übungen (Ms).
Donnerstag, 19. Okt.: Klinik und Therapie der
Malaria (W) — Praktische Ubungen (Ms u. Sch)
— Praktische Ubungen (Ms).
Freitag, 20. Okt.: Klinik und Therapie der Ma-
laria (W) — Praktische Ubungen (Ms u. Sch)
— Praktische Ubungen (M).
Sonnabend, 21. Okt.: Klinik und Therapie der
Malaria (W) — Pathologische Anatomie der
Malaria (R) — Klinische Visite.
— *
) Vgl. „D. Kol. Bl.= 1911, Nr. ö, S. 176f.
Montag, 23. Okt.: Schwarzwasserfieber (Ww) —
Pathologische Anatomie des Schwarzwasser-
fiebers (R).
Dienstag, 24. Okt.: Schwarzwasserfieber (W) —
Harnuntersuchung bei Malaria und Schwarz-=
wasserfieber (C).
Mittwoch, 25. Okt.: Mückensystematik und -Ent-
wicklung (F) — Klinische Visite — Praktische
lbungen (F).
Donnmerstag, 26. Okt.: Mückenanatomie und -Bio-
logie (F) — Praktische ÜUbungen (F).
Freitag, 27. Okt.: Entwicklung der Malaria in der
Mücke und Epidemiologie der Malaria (F) —
Praktische Ubungen (F).
Sonnabend, 28. Okt.: Entwicklung der Malaria
in der Mücke u. Epidemiologie der Malaria (F)
— Klinische Visite.
Montag, 30. Okt.: Bekämpfung der Malaria (F).
Dienstag, 31. Okt.: Klinik der Beriberi (W) —
Pathologische Anatomie der Beriberi (R).
Mittwoch, 1. Nov.: Beriberi und Ernährung (Schm)
— Klinische Visite — Praktische Übungen (Ms).
Donnerstag, 2. Nov.: Spruw und Hilldiarrhoe (M)
— Praktische Ubungen (M, Ms und F).
Freitag, 3. Nov.: Lepra und Cholera (M) —
Praktische ÜUbungen (M).
Sonnabend, 4. Nov.: Typhus und Maltafieber (N)
— Klinische Visite.
Vgl. „D. Kol. Bl.“ Is1i, S. 208f.