Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXII. Jahrgang, 1911. (22)

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banze Jahr fließen, unter anderen der Pangani, 
er Ruvu, der Rufiji und der Rovuma. Vor- 
rrbeiten zum Feststellen der Schiffbarkeit sind am 
ussi im Gange, wo auch bereits ein kleiner 
Leckraddampfer läuft, der voraussichtlich durch 
einen zweiten ergänzt werden soll. Am Ruvn 
iand am Pangani werden demnächst Untersuchungen 
( er die Wasserverhältnisse begonnen. Der Ver- 
ehrsweg auf dem Rufiji, falls er durchgeführt 
werden könnte, wäre von um so größerer Bedeu- 
zun, als er zusammen mit einer kurzen Eisenbahn- 
zecte von seinem oberen Ende bis zum Niassa 
lesen mit dem Indischen Ozean verbinden und 
huberdem die fruchtbare Ulanga-Ebene und das 
thehe-Hochland erschließen würde. 
6 Der Ausbau von Wasserkräften ist in unseren 
olonien vielfach möglich, aber vorläufig wegen 
mangelnden Kraftbedarfs nur vereinzelt durch- 
zuführen. 
Von besonderer Bedeutung in Ostafrika sind 
dewässerungsaulagen für Baumwollplantagen, 
eren Erträgnisse hierdurch außerordentlich ge- 
teigert werden können. Das Komitee hat Ver- 
messungen des Geländes, Bodenuntersuchungen 
bwie Feststellungen über die Wasserführung der 
Huusse bereits an verschiedenen Stellen vor- 
tehmen lassen. Solche Voruntersuchungen sind 
bgeschlossen in der Mkattasteppe, einer großen, 
lachen, von dem Mkatta= und dem Wami- 
auß durchzogenen Ebene, wo voraussichtlich 
80 Ooo ha allmählich bewässert und damit für den 
traumwollban und andere landwirtschaftliche Be- 
riebe erschlossen werden können. Entwürfe hierzu 
erden auf Grund der Voruntersuchungen dem- 
hächst bearbeitet. Gegenwärtig werden weitere 
Fermessungen vorgenommen südlich des Viktoria= 
ees, bei Muansa, in der Mbala-Ebene und der 
membäresteppe, wo schätzungsweise etwa 150 000ha 
alt Wasser aus dem Viktoriasee der Bebauung 
aschlossen werden können. Soweit die Vorarbeiten 
ra jetzt zum Abschluß gekommen sind, dürfte 
erdings eine künstliche Hebung des Wassers 
urch eine leicht auszubauende Wasserkraft not- 
gendig sein. Der Bewässerungskanal für die 
cnannten Steppen kann unter Umständen als 
chiffahrtskanal ausgebaut und damit eine Ver- 
indung des Viktoriasees nach der Zentralbahn 
ei Tabora hergestellt werden. 
Nach Abschluß der Vermessungen am Viktoria- 
soll untersucht werden, ob das Paregebiet am 
Füren Pangani ebenfalls bewässert werden kann. 
z Landwirtschaft geeignet sollen hier 100 000 ha 
ber Verfügung stehen. Die Kosten für diese Ar- 
eiten sind gleich wie diejenigen für die bereits 
bolannten. Vermessungen bewilligt. Die Deutsche 
onial-Eisenbahn-Bau= und Betriebsgesellschaft, 
see 
  
in deren Gebiet das zu bewässernde Gelände fällt, 
trägt einen Teil davon. Endlich soll das Gebiet 
des Ruvu von dem Einfluß des Ngerengere bis 
zu der Gezeitengrenze wasserwirtschaftlich erkundet 
werden, und zwar auf Vorschlag des Gouverne= 
ments. Da diese Fläche zum Interessengebiet 
der Zentralbahn gehört, käme eine Beteiligung 
der Ostafrikanischen Eisenbahngesellschaft an den 
Kosten in Betracht. 
Im Anschluß an dieses Referat wurden fol- 
gende Beschlüsse gefaßt: 
1. Die Ausführung des Projektes der Großen 
Naute in Südwestafrika soll auf die Tages- 
ordnung der nächsten Sitzung der Technischen 
Kommission gesetzt werden. 
2. Wasserwirtschaftliche Vorarbeiten im Quell- 
gebiet des Pangani in Gemeinschaft mit der 
Deutschen Kolonial-Eisenbahn-Bau= und 
Betriebsgesellschaft sind auszuführen. 
3. Wasserwirtschaftliche Vorarbeiten im Ruvu- 
gebiet (Interessengebiet der Ostafrikanischen 
Zentralbahn) sind vorzubereiten, und wegen 
der Beschaffung der Kosten ist mit der Ost- 
afrikanischen Eisenbahngesellschaft zu ver- 
handeln. 
Technische uUnternehmungen. 
Ülber Technische Vorarbeiten des Komitees, 
die nicht nur die Errichtung und den Betrieb 
von maschinellen Anlagen, sondern auch wasser- 
wirtschaftliche Vorarbeiten und Vorarbeiten für 
Kulturen und Erntebereitung in den Kolonien 
umfassen, wurde bei den Verhandlungen u. a. 
berichtet: 
Mit der Zunahme der wirtschaftlichen Unter- 
nehmungen in Deutsch-Ostafrika wächst naturgemäß 
auch der Bedarf an landwirtschaftlichen Maschinen 
und Geräten; das Komitee hat daher schon vor 
einigen Jahren ein Maschinen= und Gerätedepot in 
Daressalam eingerichtet, aus dem an unbemittelte 
Pflanzer und Ansiedler sowie an intelligentere 
Eingeborene Maschinen und Geräte zum Selbst- 
kostenpreise und unter Gewährung von Zahlungs- 
erleichterungen abgegeben wurden. Diese Einrich- 
tung soll jetzt zu einer ständigen Ausstellung 
von landwirtschaftlichen Maschinen und 
Geräten ausgebaut werden. Die Einrichtung 
bezweckt, unseren Ansiedlern drüben die ver- 
schiedenen in Frage kommenden Maschinen und 
Geräte vorzuführen und ihnen dadurch die Aus- 
wahl zu erleichtern. Als Ort der ständigen Aus- 
stellung ist wegen seiner zentralen Lage Dares- 
salam gewählt worden. Später sollen eventuell 
Wanderausstellungen an den wichtigsten Plätzen, 
3. B. Tanga als Ausgangsort für die Plantagen- 
bezirke des Nordens der Kolonie, stattfinden.
	        
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