Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIII. Jahrgang, 1912. (23)

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Der bedeutendste Hafen der Kolonie ist Se- 
kondi; es ist die Endstation der Sekondi—Kumassi- 
Eisenbahn, welche die Küste mit den Gruben- 
bezirken und mit dem Athantilande verbindet. 
Der Warenumsatz über diesen Hafen erreichte 
einen Wert von 2 631771 L. Der nächstbedeu- 
tende Hafen ist Accra mit einem Warenumsatze 
von 1541747 L, er ist der Sitz der Regierung 
und der bedeutendste Verschiffungshafen für Kakao. 
Im übrigen sind noch zu erwähnen die Häfen 
Ada mit einem Warenumsatze von 497129 L, 
Axim mit einem solchen von 245 852 L, Salt- 
pond mit einem solchen von 247 328 L und 
Cape Coast mit einem Warenumsatze von 
205.713 L. (Colonial Reports Nr. 688.) 
Ollbuti. 
Die Gesamtoberfläche der französischen Kolonie 
Djibuti beträgt ungefähr 50 000 Quadratkilo- 
meter mit einer Bevölkerung von 80 000 Einge- 
borenen. Obwohl ihr Gebiet beschränkt und ihr 
Boden unfruchtbar ist, bietet sie doch Hilfsquellen, 
die Aden nicht besitzt. Wie Arabien, reichlich mit 
Quellwasser versehen, den Gemüsebau betreibt, so 
versorgt sich auch die Kolonie Djibuti mit frischen 
Gemüsen, wie Kohl, Karotten, Salaten, dagegen 
nicht mit Kartoffeln. Man trifft dort auch Frucht- 
bäume, wie Apfel-, Granat-, Gujava-, Birn-, 
Kirschbäume sowie die Bäume der tropischen 
Kultur an. Ferner sind Versuche mit dem Tabak- 
bau, und zwar mit gutem Erfolge gemacht worden. 
Was den auswärtigen Handel der fran- 
zösischen Somaliküste anbetrifft, so bewertete sich 
der Gesamthandel im Jahre 1910 auf 54591599 
Franken gegenüber 41 186 117 Franken im Jahre 
1909; er hat demnach eine Steigerung von 
13 405 482 Franken erfahren. Die Einfuhr stellte 
sich im Jahre 1910 auf 21 024712 und die 
Ausfuhr auf 33 566 887 Franken. Die Einfuhr 
an Münzen, im wesentlichen Taler aus Osterreich 
und den englischen Kolonien, betrug 6 225 104 
Franken (1909: 6442 404), die Anusfuhr an 
solchen 2 140 048 Franken (1909: 1 827 043). 
Unter den Einfuhrartikeln ist die Kohle mit 
1093550 Franken bewertet. Die Einfuhr Frank- 
reichs bezifferte sich auf 5210513 Franken und 
zeigte ein Mehr von 2576513 Franken gegen- 
über dem Vorjahre. Die nichtfranzösische Einfuhr 
machte 15754 309 Franken aus gegen 12832812 
Franken im Jahre 1909. Davon entfielen auf 
Großbritannien 4979 862 (1909: 4675524) Fr. 
Belgiens Handel nahm hauptsächlich infolge des 
Baues der zweiten Teilstrecke der Eisenbahn von 
Diredaua nach Addis-Abbeba zu. Er stieg von 
269896 Franken im Jahre 1909 auf 2689 312 
Franken im Jahre 1910. Deutschlands Cinfuhr 
  
zeigte nur eine geringe Steigerung von 82 912 
Franken; sein Handel erreichte im Jahre 1910: 
330 545 Franken gegen 247 633 Franken im 
Vorjahre. Die Einfuhr von Aden stieg von 
5702016 Franken auf 5777108 Franken. Die 
genannten Einfuhrziffern enthalten auch die Ziffern 
für die Durchfuhr durch die Kolonie Djibuti. 
Allein 14 139 454 Franken der Einfuhr fallen 
auf den Transithandel mit Abessinien. 
Was die Ausfuhr der Kolonie Djibuti mit 
Einschluß der aus Abessinien betrifft, so hat sie 
1910: 16 695 484 Franken erreicht gegen 
13 069 290 Franken im Jahre 1909. Fast alle 
wichtigsten Artikel gehen über den Hafen von 
Djibuti aus. Dieser Transithandel kommt der 
Kolonie zustatten wegen der Beschäftigung der 
Arbeiter, die den Transport, die Verladung und 
die Behandlung gewisser Produkte besorgen müssen. 
Uber den Hafen von Djübuti wurden im Jahre 
1910 (und 1909) folgende wichtige Waren (Wert 
in 1000 Franken) ausgeführt: Pferde 8,4 (25,2), 
Esel und Maulesel 12,0 (44,1), Ochsen und Stiere 
70,6 (74,6), Hammel und Ziegen 8,1 (10,0), 
rohe Felle 5909,9 (3917,8), rohes Wachs 1349,8 
(1260,9), Ghee-Butter 92,5 (320,0), Fische, 
trocken, gesalzen, geräuchert 13,4 (5,9), Elefanten- 
zähne 1360,8 (2245,7), Kaffee 4591,6 (4009, 5), 
Kautschuk 1990,0 (454,2), Baumwolle und Wolle 
6,2 (2,5), andere Pflanzenfasern 1,1 (1,5), un- 
gemünztes Gold 839,6 (353,0), Verschiedenes 
23,0 (20,4). 
Der Hafen von Djibuti wurde im Jahre 
1910 von 265 Dampfschiffen mit 557 807 Tonnen- 
gehalt gegen 223 mit 445 322 Tonnengehalt im 
Jahre 1909 angelaufen. Darunter waren die 
französischen Dampfschiffe mit 123 (die Gesellschaft 
Messageries Maritimes allein mit 89) vertreten. 
Außer einigen englischen Gesellschaften hat die 
Hamburg— Amerika-Linie einen monatlichen regel- 
mäßigen Schiffsverkehr mit Djibuti. Auch der 
Osterreichische Lloyd läuft monatlich Djibuti an. 
Zwischen Aden und Dsibuti wird der Dienst durch 
die englischen Gesellschaften Cowasjee Dinshaw 
and Bross und The Aden Steamship Co. Limi- 
ted besorgt. 
(Aus dem Bulletin de la Chambre de Commerce 
Ole Paris vom 2. Dezember 1911.) 
Frankreich. 
Zollfreie Einfuhr von Kakao in Bohnen 
und Schalen von der Zahnküste. 
Laut Verordnung der Französischen Regierung 
vom 22. Dezember 1911 wird für Kakao in 
Bohnen und Schalen von der Zahnküste die 
Menge, die unter den in der Verordnung vom
	        
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