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die Bauwerke bis zu 5 m Lichtweite in Stein
gewölbt worden.
Die Fertigstellung der Hochbauten für die
Bahnhöfe, die Werkstätten in Keetmanshoop
und Windhuk ist dem Ausbau vorbehalten.
Wenn nicht besondere Ereignisse eintreten, wird
die Abnahme der ganzen Strecke wohl
Ende des Jahres erfolgen können.
ODlie Diamantenförderung im Januar 1912.“)
Fördermenge!- Ab-
in Karat nahme nahme
im Rechnungsjahre gegenüber dem
1910| 1911 Vorjahre
April bis Nov.252 516 800 37451
Dezember. 64 561 61 2971— 2564
Jannar 60 833 64 706 38 873 —
April bis Jan. .679 646 648 5041 8873 40015
i — 86 112
½) Vgl. „D. Kol. Bl.= 1912, Nr. 3. S. 80.
Koloniaiwirtschaftliche OMitteilungen.
Uber die Tätigheit der landwirtschaftlichen Versuchs-
stationen in Deutsch-Ostafrika
sind nachstehende Berichte des Gouverneurs eingegangen:
I. Baumwollstation Mpanganya.
A. Bericht über 1910.
Den Versuchen, die im Jahre 1910 nur auf einer
beschränkten Fläche angestellt werden konnten, wurde
solgendes Arbeitsprogramm zugrunde gelegt:
1. Versuche über Bodenbearbeitung, Pflanzweite
und Pflangzeit.
2. Saatzucht durch Massenauslese und Individnal-
auslese bei den bisher meist gebauten Baumwollsorten.
3. Versuche über Baumwollkrankheiten und deren
Bekämpfung.
4. Anbauversuche mit weniger bekannten Baum-
wollsorten.
Der Versuch 1, der als Kombinationsversuch an-
gelegt war, mißlang wegen lückenhaften Auflaufens
der Saat.
Versuche mit Saatzucht
folgenden Sorten:
wurden angestellt mit
Mitafifsffi. Fläche: 2 ha
Abassi- . - 2-
Nubari - 2 =
Jannovich - 2.=
Nyassa-llpland - 1 2
Das für diese Versuche bestimmte Saatgut war
vor der Aussaat sorgfältig mit der Hand verlesen
worden, um die massenhaft in der Saat enthaltene
„Oindi-Wolle“ zu entfernen. Während der Entwicklung
wurden alle in dieser Hinsicht nicht ganz einwandfreien
Pflanzen aus den Feldern beseitigt. Die Ernte von
zur Weiterzucht verwendbarem Saatgut war von diesen
Feldern nach einer strengen Auolese aller minder-
wertigen Wolle folgende:
Mitafifi 310 Pfund
Abassi 852 -
Nubari 3200 =
Jannobich 310 =
Nyassa-Upland. 925
Die geerntete Saat diente teils zur Neubestellung
in Mpanganna, teils als Saatgut für die nengegründete
Station Myombo.
Außer diesem Saatgut, das von einem einwand-
freien Pflanzenbestand in den Feldern gewonnen war,
wurden aus denselben Feldern die besten Pflanzgen
sorgfältig ausgewählt, besonders abgeerntet und die
erzielte Wolle nach Ertrag pro Pflanze, Güte der
Wolle usw. beurteilt. Von den ursprünglich aus-
gesuchten Pflanzen der einzelnen Felder konnte na-
türlich nur ein kleiner Teil den Ansprüchen, die an
Elitepflanzen zu stellen waren, genügen; diese Pflangen
haben als Ausgangematerial für die systematische Aus-
lese und zucht in Mpanganya und Myombo gedient.
Uhberraschend gut waren im Anbauversuch die
Ergebnisse der Nyassa-Upland-Wolle, die nicht nur
wesentlich höhere Erträge auf der Flächeneinheit
brachte, sondern sich auch als härter gegen die
Kränselkrankheit erwies als die ägyptischen Sorten.
Maßgebende Bewertungen der Wolle konnten nicht er-
langt werden, da die durch die Firma Warnholtz &
Goßler in Hamburg verkauften Ballen mit einem
Posten dortiger Abassi zusammen verkauft wurden.
Die Uersuche mit dieser und anderen llpland-
Sorten werden in Zukunft einen breiteren Raum im
Versuchswesen einnehmen; besonders in den Stationen
des Binnenlandes und in höheren Lagen.
Außer den genannten wurde noch eine Angahl
von Versuchen, die das Kolonial-Wirtschaftliche Komitee
noch selbst hatte anftellen wollen, unter die Aufsicht
des damaligen Versucholeiters des Gouvernements,
Dr. Kränzlin, gestellt. Es handelte sich um Anbau-
versuche mit verschiedenen Upland-Sorten, die im all-
gemeinen einen guten Erfolg hätten erwarten lassen,
wenn die Saat nicht zu spät in Mpanganna eingetroffen
und demnach auch zu spät auegesät worden wäre, was
das normale Wachstum der Pflanze hinderte und ein
klares Bild über den Wert der Sorte nicht gewinnen licß.
Mit einigen Togo-Sorten, von denen der Station
leider nur recht geringe Mengen Saat zugegangen
waren, wurden kleine Anbauversuche gemacht. Sie be-
trasen die Sorten Rpandu, Küstenbaumwolle, Neglectum-
Wolle und Togo-Sca-Jsland. Die Versuche zeigten
in allen Fällen die Uberlegenheit der bisher hier an-
gebauten Sorten. Besonders Togo-Sea= Island ver-
sagte ganz, indem die Pflanzen, die gut standen und
nicht krank waren, zwar reichlich blühten, aber nicht
eine Kapsel ausetzten.
Die Versuche über Baumwollkrankheiten er-
streckten sich in erster Linie auf die Erforschung der
Kräuselkrankheit.“) Andere Versuche, die gemacht wurden,
sind noch nicht spruchreif.
*) Uber die in dieser Hinsicht gemachten Fort-
schritte wird auf die Veröffentlichungen im „Pflanzer“
1911, Nr. 2, S. 76, und Nr. 6, S. 2 ff., verwiesen.