Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIII. Jahrgang, 1912. (23)

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Vermischtes. 
Die Lätigkeit des Seemannskrankenbauses und 
Instituts für Schikts- und Tropenkranhheiten 1911. 
Die Zahl der behandelten Kranken betrug 782 
mit 14 676 Verpflegungstagen. Der durchschnittliche 
tägliche Krankenbestand belief sich auf 40,2 Kranke. 
Der höchste Stand wurde am 31. August 1911 mit 
50 Kranken erreicht. 
Die durchschnittliche Behandlungsdauer betrug 
18,8 Tage. Von den behandelten Kranken sind 14 
gestorben. 
In dem mit dem Krankenhause verbundenen In- 
stitut für Schiffs= und Tropenkrankheiten sind im 
Jahre 1911 zwei Unterrichtskurse von je neun- 
wöchiger Dauer abgehalten worden. Zwischendurch 
wurden mehrere Herren besonders unterrichtet. Die 
Zahl der Unterwiesenen betrug 56, und zwar: 
  
  
  
  
  
  
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Vor Hörern und Hospitanten des hamburgischen 
Kolonialinstituts wurden im Laufe des Jahres 
Vorträge gehalten, und zwar von Professor Dr. Fülle- 
born über „Einige wichtige Tierseuchen“, von 
Professor Dr. Mühlens über „Ausgewählte Ka- 
pitel aus der Tropenhygiene“, ferner von Pro- 
fessor Dr. Fülleborn und Professor Glage über 
„Verwendung und Zubereitung der Nahrungs- 
mittel in den Tropen einschließlich Fleischbeschau 
(Kochkursus)". Im November begann Professor 
Dr. Mühlens in Vertretung des Medizinalrats Pro- 
fessor Dr. Nocht mit den Vorlesungen über Tropen- 
hygiene. 
Am 25. November fand im Institut ein Vortrag 
nebst Demonstrationen für Militärärzte statt. 
Im Frühjahr unternahm das Iunstitut durch Pro- 
fessor Dr. Mühlens auf Ersuchen der Landherrenschaft 
der Geestlande und unter Zurverfügungstellung von 
4000 +K eine erfolgreiche Bekämpfung der Mücken in 
Wohldorf-Ohlstedt und den dieser Gemeinde nächst- 
liegenden Häusern der benachbarten preußischen Ge- 
meinde Duvenstedt. 
Am 4. November trat Medizinalrat Professor 
Dr. Nocht von Marseille seine Informationsreise 
nach Deutsch-Ostafrika an. Aus Staatsmitteln 
wurden ihm als Reise= und Ausrüstungskosten 10000.1 
bewilligt. 
Recht umfangreich beteiligte sich das Institut an 
der Internationalen Hygiene-Ausstellung in 
Dresden, und zwar durch Ausstellen von Samm- 
lungen und Demonstrationsmaterial über tropische 
Krankheiten und ihre Erreger in der Gruppe XI, 
Tropenhygiene. Zur Beschickung der Ausstellung standen 
dem Institut insgesamt 8200 . f einschließlich der Zu- 
wendungen aus kolonialen Kreisen zur Verfügung. 
  
Gelegentlich der Ausstellung in Dresden tagte dort 
im September die Deutsche Tropenmedizinische 
Gesellschaft. Während dieser Sitzungen wurden 
u. a. auch Vorträge vom Leiter und den wissenschaft- 
lichen Mitarbeitern des Instituts gehalten. 
Im Lause des Jahres wurden von den Mitgliedern 
des Instituts die nachstehend bezeichneten wissen- 
schaftlichen Arbeiten veröffentlicht: 
Giemsa, G.: Wird eingenommenes Chinin mit der 
Muttermilch ausgeschieden? Archiv für Schiffs= und 
Tropen-Hygiene Bd. XV, S. 8. 
Boehm, W.: MyFcetoma. Real-Enchyclopädie der ge- 
samten Heilkunde. Hrsgeb. A. Eulenburg. 4. Aufl. 
Werner, H.: Zur Technik der intravenösen Injektion 
von Salvarsan. Deutsche mediz. Wochenschrift Nr. 3. 
Leber, A.“) und Prowazek, S. v.: üÜber eine neue 
infektiöse Bindehauterkrankung (Epitheliosis desqua- 
mativa conjunctivae). Berliner klin. Wochenschrift Nr.5. 
Mayer, M.: Über ein Halteridium und Leucochtozoon 
des Waldkauzes und deren Weiterentwicklung in 
Stechmücken. Archiv für Protistenkunde Bd. XXI, 
S. 232. 
Notizen 1, 2, 3 aus der Tropenpraxis und Brief- 
kasten des Instituts für Schiffs= und Tropenkrank- 
heiten zu Hamburg. Archiv für Schiffs= und Tropen- 
Hygiene Bd. XV. S. 125, 359 und 633. 
Schilling, V.: Der Säugetiererythrozyt als voll- 
ständige Zelle und seine Beziehung zum Blutplättchen. 
Münchener mediz. Wochenschrift Nr. 9. 
Werner, H.: Uber die Behandlung der Malaria mit 
Ehrlich-Hata 606 und über Chininresistenz bei Malaria. 
Archiv für Schiffs= und Tropen-Hygiene Bd. XV, 
S. 141. 
Werner, H.: Über moderne Malariatherapie. Thera- 
peutische Monatshefte Jahrg. XXV, März. 
Fülleborn, F.: Bemerkungen zu der Arbeit von 
Dr. V. Reichmann: „Eine ungewöhnliche Filaria- 
erkrankung. Heilung durch Ehrlich-Hata.“ Münchener 
mediz. Wochenschrift Nr. 10. 
Prowazek, S. v.: Zur Atiologie des Molluscum con- 
taxiosum. Archiv für Schiffs= und Tropen-Hygiene 
Bd. XV, S. 173. 
Schilling, V.: Über die feinere Morphologic der 
Kurloff-Körper des Meerschweinchens und ihre Ahn- 
lichkeit mit Chlamydozoen-Einschlüssen. Centralbl. 
für Bakteriologie usw. 1. Abteilung. Originale. 
Bd. LVIII, S. 318. 
Schaumann, H.: M. Glogner, Die Atiologie der 
Beriberi und die Stellung dieser Krankheit im 
nosologischen System. Eine Erwiderung. Archiv 
für Schiffs= und Tropen-Hygiene Bd. XV, S. 252. 
Schilling, V.: Arbeiten über die Erythrozyten. I. Die 
rein basisch färbbaren Protoplasmasubstanzen des 
Erythrozyten: Polychromasie, vitale Netzstruktur und 
basophile Punktierung. Folia haematologica. I. Teil 
Archiv Bd. XI, S. 327. 
Giemsa, G.: Uber die Ausscheidung von lockergebun- 
denem Harneisen bei Malaria. Archiv für Schiffs- 
und Tropen-Oygiene Bd. XV, S. 305. 
Prowazek, S. v.: Zur Atiologie der Samoapocke. 
Archiv für Schiffs- und Tropen-Hygiene Bd. XV, 
S. 351. 
Schilling-Torgau, V.: Ein praktisch und zur De- 
monstration brauchbarer Differentialleukozytometer 
mit Arnethscher Verschiebung des Blutbildes. Deutsche 
mediz. Wochenschrift Nr. 25. 
Gothein, W: Das neutrophile Blutbild bei Malaria. 
Folia haematologica. I. Teil. Archiv Bd. XI, S. 379.
	        
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