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einen Mann von Kiwere mit, der in der Steppe
Bescheid weiß, um Wasserstellen zu suchen. Aber
auch sonst muß Wasser mitgenommen werden, da
die Karawane sonst zugrunde geht. Bei dem
dreitägigen Marsch ist eine strenge Kontrolle über
jeden Tropfen Wasser notwendig. Es kann daher
auch zweckmäßig sein, von Kiwere aus diese
Durststrecke zugweise marschieren zu lassen oder
überhaupt den Umweg über Itumba des Kiromo
zu machen.
Von Lindiati ab gehen zwei Wege nach
Tabora. Der östliche über das Hauptdorf von
Ngulu, der westliche über Sikonge. Beide Plätze
sind sehr reich an Verpflegung, die Zwischenlager
jedoch ärmlich. Man kann also auch von hier
die Karawane teilen. Von N gulu über Kiwem-
pimbi—Senefu ist nur letzterer Ort reich an
Verpflegung. Die westliche Straße über Mana-
katwe's bietet keine Schwierigkeiten und ist die
bessere.
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Kamerun.
Die OMubi-Sxpedition.
Nach einem Bericht des Residenten von Adamana,
Hauptmanns Schwartz.
(Mit einer Kartenfkizze.)
Die Expedition wurde zur Unterwerfung der
teilweise unbotmäßigen Heiden im Hinterlande
von Meiha, Paka, Gela und Mubi unter-
nommen. Ihre Notwendigkeit war schon mehr-
fach von verschiedenen Residenten hervorgehoben
worden. In jenen Gegenden hatten bereits früher
Kämpfe stattgefunden und zwar 1904 unter Haupt-
mann Thierry und Leutnant Sandrock, wobei
ersterer siel, 1905 unter Hauptmann Zimmer-
mann, 1908 unter Hauptmann v. Krogh, 1910
unter Hauptmann Strümpell.
Es handelt sich um ein zerklüftetes Gebirgs-
land, das infolge seiner Unzugänglichkeit von den
mohammedanischen Fulbe nicht hat unterworfen
werden können und daher ein reines Heidenland
geblieben ist, das nur nominell verschiedenen
Fullahherrschern — den Machthabern von Gela,
Mubi und Basseo — untersteht, deren Einfluß
aber in Wirklichkeit gleich Null ist.
Im Lande wohnen Fali-Heiden, die in kleine
miteinander in Zwietracht und Hader lebende
Unterstämme zerfallen und nur in ihrem gemein-
samen Haß gegen die Fulbe und in ihrem Mißtrauen
gegen den Europäer, den sie noch für einen Helfer
der Fulbe halten, einig sind.
Diese Fali-Heiden sind als sehr kriegerisch und
raublustig zu bezeichnen. Ihre Bewaffnung be-
steht in erster Linie aus Pfeil und Bogen, ferner
aus Speer, Dolch und kurzem Schwert sowie bei
einigen, den eigentlichen Mubi-Heiden, aus einer
streitaxtähnlichen Hiebwaffe. Die Pfeile und Speer-
spitzen sind stets mit einem stark wirkenden Gift
versehen, so daß Verwundungen in der Regel als
tödlich anzusehen, auch wenn sie anscheinend nur
leichter Natur sind. Pfeilschußweite kann bis zu
200 m angenommen werden.
Führer, die sie beim Kampfe zusammenfassen
und unter Anwendung taktischer Regeln im Ge-
fecht leiten, haben die Heiden nicht, wohl aber
üben einzelne Häuptlinge, besonders im südlicheren
Teil des besprochenen Gebiets, einen ziemlich
starken politischen Einfluß auf ihre Stammes-
genossen aus.
Die Kampfweise beim Angriff ist folgende:
Der Feind beginnt den Gegner von möglichst er-
höhten Punkten aus, die sich im gebirgigen, zer-
klüfteten Gelände leicht finden, mit Giftpfeilen zu
beschießen, versucht, ihn zu umzingeln und dringt,
sobald er seine Pfeile verschossen hat, zum Nah-
kampf vor, wobei er dann Speer, Schwert, Dolch
und Streitaxt gebraucht.
In der Verteidigung schießen die Heiden erst
einige ihrer Giftpfeile auf den Angreifer ab,
suchen aber, wenn die Pfeile die gewünschte Wir-
kung nicht haben, dann schnell ihre zahlreichen
Verstecke in den Felsen, Höhlen und Schluchten
auf, welche sie, wenn man sie überhaupt findet,
natürlich mit Giftpfeilen und Steinblöcken ver-
teidigen. Ist der verfolgende Gegner an den
Verstecken vorübergeeilt, ohne sie zu bemerken, so
folgen sie ihm von rückwärts und versuchen dann
besonders, einzelne Gegner zu umzingeln und ab-
zutun. Schwächeren Angreifern gegenüber ver-
teidigen sie sich auch in ihren gut befestigten Ge-
höften.
Weiber und Vieh werden immer schon, sobald
das Nahen eines Gegners auch nur gerüchtweise
verlautet, in schwer zugängliche Verstecke in Sicher-
heit gebracht.
Diese ganze Kampfesweise sowohl wie das ge-
birgige, zerissene Gelände bedingt von seiten der
Truppe einen Patrouillenkrieg, bei dem außer-
dem landeskundige Führer nicht entbehrt werden
können.
Die Heiden machten seit langem die Straßen,
welche durch ihr Gebiet oder — wie der große
Meg Garua—Mubi—Madagali—Dikona — an
ihrem Gebiet vorbei führen, durch Straßen= und
Sklaven-Raub unsicher. Der Raub wurde viel-
fach durch Mittelspersonen — bei ihnen wohn-
haftes Gesindel, berufsmäßige Hehler und Sklaven-
händler — über die nahe englische Grenze oder
in das Funange-Gebiet (Binder-Distrikt) zum Ver-
kauf gebracht. Die Räuber zu fassen war den