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insgesamt 52000 k.. Der Markt für Palmöl und
Kerne zeigte steigende Tendeng.
Kautschuk: Das Ergebnis in Kautschuk entsprach
mit 1274 kg fast genau dem vorjährigen. Auch qnualitativ
hielt sich das Produkt auf gleicher Höhe und brachte
Preise, die nur wenig hinter denen für Paragummi
zurückblieben. Der Markt lag im allgemeinen ruhig.
Alle Kulturen zusammengenommen umnfassen eine
Fläche von 3257 ha.
Prinz Alfred-Pflanzung.
Mit der Erschließung der 3000 ha Neuland am
Mowesee wurde inzwischen begonnen und eine Pflanzung
mit selbständiger Verwaltung, unter dem Numen „Prinz
Alfred-Pflanzung", ins Leben gerufen. Es gelang
noch während des Berichtsjahres 693 ha Urwald nieder-
zuschlagen, die in diesem Jahre sämtlich unter Kultur
gesetzt werden sollen. In erster Linie sind hierfür
Kakao mit Hevea als Zwischenkultur, ferner Olpalmen
mit Kassee vorgesehen. Wir beabsichtigen, soweit an-
gängig, diese 3000 ha aus Betriebsüberschüssen für
unser Unternehmen nutzbbar zu machen und hierdurch
Reserven für die Zukunft zu schaffen. Zur Bestreitung
der Baukosten pro 1912 sind in der Bilanz 165.000 .K
zurückgestellt worden.
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Bilangz. Die unter Bilanz Aktiva erscheinenden
Effektenbestände setzen sich zusammen aus: 110 000 4
3½ 0% Preußische Konsols und 40 000.,. ¼ 3½0% Deutsche
Reichsanleihe. Ferner stehen u. a. zu Buch: Landbesitz
mit 812 061 „J. Victoria-Pflanzgung mit 2000 000 .#K,
Bahnanlagen mit 900 000 .f, Prinz Alfred-Pflanzung
mit 112 272 A, Kasse mit 21 877 .¼7, Bankguthaben
mit 1 043 362 .K., Debitoren mit 83 141.4. Dem-
gegenüber betragen die Verbindlichkeiten 1 212 844 .4,
darunter 900 000 .“ Obligationenschulden.
Alle für die Victoria-Pflangung direkt oder indirekt
aufgewendeten Mittel sind aus dem Betriebe bestritten
worden, während die Aufwendungen für die Errichtung
der neuen Prinz Alfred-Pflan zung unter den Aktiven
erscheinen, denen die hierfür vorgesehenen Rückstellungen
gegenüberstehen. Das Berichtsjahr brachte einen
Bruttoüberschuß von 731 579 .KF, hier zu Vortrag aus
1910: 203 218.4¾ zusammen 934 797 . Die Ver-
waltung schlägt vor: 62 798 1¼ abzuschreiben, darunter
1758 .K auf Debitoren, eine weitere Rückstellung zur
Erschließung der Pring Alfred-Pflanzung zu bilden mit
165 000 ., ferner zurückzustellen für Talonsteuer
10 100 M“, so daß ein Gewinn von 696 598.“ zu
nachstehender Verwendung verbleibt: 450 000 M. =
15 v. H. Dividende, 37 338 Tantieme an den Auf-
sichtsrat, 8025.KM Gratifikationen an Beamte, 201 235.6
Vortrag auf neue Rechnung.
Deutsche Samoa -Gesellschaft.“)
Kakao-Pflanzungen.
Unsere Tapatapao-Pflanzungen haben durch den
Ankauf der früheren Müllerschen Pflangungen Tali-
matao und Alisa, eince wertvolle Bereicherung er-
fahren.
Tapatapao. Die Parzelle von 25 Acres (10, 12ha),
welche uns im letzten Jahre so viel Mühe machte,
konnte im Berichtojahre mit Aufwendung weiterer
Unkosten klargehalten werden, so daß der Ertrag aus
dieser Parzelle sich von 1951 Pods (= etwa 150 kg
per 25 Acres) in 1900 auf 31 102 Pods (— etwa 1000 kt
per 25 Acres) gesteigert hat.
*) Aus dem Geschäftsbericht für das Jahr 1911.
Außerdem sind weitere 8 Acres (3,23 ha) mir 1680
Kakaobäumen (Cenlon) angepflanzt, ebenso die Fehl-
stellen in den westlichen Ceylon-Beständen ersetzt. Die
Bäume, welche die Uberwucherung und Vernachlässigung
überstanden haben, erholten sich gut und sahen gegen
Ende des Jahres vielversprechend aus, ganz besonders
die im westlichen Teil sich befindenden Ceylon-Bäume.
Anderseits haben auf unserem Territorium der
Kakaokrebs sowie andere Kakaoschädlinge bedeutend
mehr Opfer gefordert wie im Vorjahre, denn es wurden
durch jene Schädlinge vernichtet: 1093 Bäume durch
Rindenfäule (Rakaokrebs), 1181 durch Ameisen, 1885
durch Limumea und 256 durch andere Schädlinge, zu-
sammen 4415 Bäume, ein Verlust, der um so schmerz-
licher empfunden wird, als es sich in fast allen Fällen
um beinahe volltragende Bäume gehandelt hat, so daß
diese Verluste nahezu einen Ausfall von 20 Acres
(8,09 ha) volltragender Kakaobäume bedeuten. Leider
dürfte das weitere Umsichgreisen des Rakaokrebses auch
im laufenden Jahre nicht ausgeschlossen sein.
Da aber alle Fehlstellen noch vor Jahresschluß
nachgepflanzt werden konnten, hat sich der Baumbestand
unserer Pflan zung Tapatapao (121000 Bäume) trotdem
um 2671 Bäume vermehrt, und betrug am Ende des
Berichtsjahres 123671 Bäume. Von den 2671 Bäumen
sind 1680 Nachpflanzungen und 991 Neukulturen, deren
Ernteerträgnisse erst in späteren Jahren zu erwarten
sind. Durch diese Neukulturen wurde unser umier
Kultur befindliches Areal um 5 Acres vergroößert.
Außer den neugepflanzten 991 Forastero-Bäumen
wurden auch einige Kokospalmen angepflanzt.
Von den unter Kultur befindlichen 218,78 ha
(540,6 Acres) Tapatapaoland sind nur 59,37 ha (146,)
Acres) als volltragend zu bezeichnen, mit etwa 700 ke
trockenen KRakaos auf 1 ha (250 bis 300 kg auf 1 Acrel.
Weitere 76,89 ha (190 Acres) sind erst in den Ernie-
anfängen mit etwa 400 bis 500 kux auf 1 ha (150 bis
200 kk auf 1 Acre). Die verbleibenden 82,52 ha
(203.9 Acres) sind noch nicht oder nur erst in geringem
Umfange zur Ertragossähigkeit gelangt.
Talimatao und Alisa. Diese Milllerschen
Pflan zungen umfassen 23 567 Bäume, und zwar 19 561
Kakao-, 3506 Palmen= und 500 Kautschukbäume.
Ernteergebnisse. Das Ernteergebnis unserer
Kakaokulturen auf Tapatapao, Talimatao und
Alisa erreichte 97,2 Tons einschließlich des für Saat-
zwecke auf den eigenen Pflanzungen verwendeten und
an andere Pflan zungen zu dem nämlichen Zwecke ver-
kauften Kakaos. In Rücksicht auf die außergewohn-
liche Trockenperiode des Jahres 1911 und den durch
die Schädlinge hervorgerufenen Auefall volltragender
Bäume kann jenes Resultat wohl als günstig bezeichnet
werden. Alles in allem berechtigt der Stand unserer
Kakaokulturen zu Hoffnungen auf steigende Erme“
erträgnisse im Jahre 1912, vorausgesetzt, daß die vel-
schiedenen Kakaoschädlinge uns ferner nicht zu sehr
heimsuchen und normale Witterung herrscht.
Kautschukkulturen.
Hier schreitet die Entwicklung langsam vorwärts,
soweit es sich um die älteren Bestände handelt.
Bei den im Jahre 1909 auds Ceylon importierten und
drüben angepflanzten Heveen macht unsere Pflanzungs-
leitung jetzt die Erfahrung, daß ein großer Teil, weil
zu tief im Schatten der viel älteren Kakaobäume
stehend, nur langsam anfkommt, werhalb es sich emp-
fiehlt, bei eventnellen späteren neuen Kulturen die
Hevea-Pflänglinge mit dem Nakao zugleich anzupflanzen.
Zapfversuche wurden 1911 noch nicht vorgenommen.
Angesichto der Bestrebungen zur Emanzipation
vom Kantschuk durch Schaffung künstlichen Kautschule