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Luhaorras Ende.
Die Ermordung des Missionars Pater
Loupias hat nunmehr, nachdem der Mörder
Lukarra sich jahrelang immer wieder allen Ver-
folgungen zu entziehen gewußt hatte, endlich ihre
Sühne gefunden. Über das Ende des Mörders
entnehmen wir einem Berichte des stellvertretenden
Residenten von Ruanda nachstehende Einzel-
heiten: "
Der gefangene Lukarra traf am 10. April in
Kigali ein. Ich marschierte später nach dem
Posten Mruhengeri, um dort in nächster Nähe
des Tatortes der Ermordung des Pater Loupias
und der früheren Landschaft des Lukarra diesen
abzuurteilen. Die Verhandlung im summarischen
Verfahren fand im Gegenwart der Missionare
von Ruasa, der angesehensten Häuptlinge des
Vulkangebiets und verschiedener Großhäuptlinge
des Sultans Msinga statt. Lukarra wurde als
verantwortlich für die Ermordung des Paters
zum Tode verurteilt; anschließend wurde zur Hin-
richtung geschritten. Lukarra war mit Rücksicht
auf seine Gewalttätigkeit und Gefährlichkeit dop-
pelt gefesselt; außerdem war er von einer starken
Abteilung Askaris mit Gewehren bewacht. Auf
dem Marsch zu der Richtstätte gelang es ihm
trotzdem, dem halbseits vor ihm gehenden Schausch
Sultani von der 11. Feldkompagnie das Seiten-
gewehr aus der Scheide zu reißen und es ihm
mit voller Kraft von rückwärts in das Herz zu
stoßen, ehe die andern Askaris dies hindern
konnten. Der Schausch starb nach wenigen Mi-
nuten. Lukarra suchte dann nach vorn zu stürzen,
*#
offenbar um an die vorausgehenden Europäer
heranzukommen, wurde aber sofort von den Wach-
mannschaften überwältigt und die Hinrichtung
wurde nunmehr durch den Strang vollstreckt.
Trotz des bedauerlichen Zwischenfalls hat die
Festnahme und Hinrichtung des Lukarra auf die
Walera großen Eindruck gemacht. Die Geschick-
lichkeit, mit der er sich allen Verfolgungen, auch
der Belgier und Engländer, zu entziehen wußte,
hatte ihm den Ruf verschafft, übernatürliche
Kräfte zu besitzen und gefeit zu sein. Trotzdem
eine Belohnung von 100 Kühen — für den
Mujarnanda ein Preis, um den er alles wagt —
auf seinen Kopf gesetzt war, getraute sich niemand
mehr, zur Festnahme Lukarras beizutragen. Am
Tag nach seiner Hinrichtung stellten sich die in
letzter Zeit besonders aufsässigen, früher Lukarra
unterstehenden Großen der Landschaft Mgahunga
ohne jeden Widerstand, ebenso eine Anzahl an-
derer bisher unbotmäßiger Wakungu. In Mga-
hunga hat der Groß-Mtwale Biganda, dem die
Landschaft jetzt untersteht, auf Veranlassung der
Verwaltung eine befestigte Werft bauen lassen,
und einen Miussi-Mtwale als Stellvertreter dort
eingesetzt, der dauernd in Mgahunga wohnen und
für Ordnung unter den Walera sorgen soll. Es
steht zu erwarten, daß die Hinrichtung des Lu-
karra und die angeordneten Maßnahmen von
nachhaltigem günstigen Einfluß sein werden. Lu-
karras Tod hat auch den Sultan Msinga von
Ruanda von einem unbotmäßigen und für den
Landfrieden gefährlichen Unterhäuptling befreit.
Uachwelsung der Brutto-Einnahmen bel den kHüsten -Sollstellen von Deutsch-Ostatriha
im Oonat Mal 1912.
Gegenübergestellt dem gleichen Monat des Vorjahres.
(Vgl. „Deutsches Kol. Bl.“ 1912, Nr. 15, S. 716 f.)
Zölle für verbalzass- Spiellarten.Schiffahrts= Holzschlag-
Follstelle Einfuhr Ansfuhr abgabe Etempelsteuerbgabe gebühren
Rup. O. Rup. H. Rup. H. J Rup. H. J Rup. H. J Rup. O.
i 1
Tanga 70 165 06 3 487 78 1 518 59 13 20 85. — — —
Pangani 7019 16 378 98 170 72 — 3 — — —
Bagamofso 5 520 32 1293 34 261 42 — — 3-#6 — — —
Daressalam 111 793 88 10 79 77 5 158 30 71 10 156 50 — —
Nilwa 9197 61 2 182 541 60 35 – 51 50 8 167
Lindi. 19584 53 30r624 13 2 005 16,5 — — 21 — 273 91
Summe in Rupien 223 280 56 21 746 154 9272 54,5 117 60 350 — 282 61
- -Mart ..—.)977«741 Lssmzlsks128633915680 466 67 376 81
Im Voriahr 44( 31 106 115 3 853 91 193 33 302 67 1063 08
Zunahme +. Abnahme — * 692 29 –2110 76½509 18 36 531164 — 680 27
Einnahme April .KK4 95 26 648 64 9313 87 217 06 284 66 497 23
Zusammen
April bis Mai IM 578 008 36 55 644 03 121677 26 373 86 751 33 874 04