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iger gelegene Gebietsteile ganz oder teilweise
i von Malaria sein können. .
Als eigentliche Besiedlungsgebiete, in denen
iropãer ohne Aufenthalt im heimischen Klima
irch Generationen hindurch zu wohnen imstande
id, tönnen die Pflanzungsgebiete am Kilimandjaro,
ich joweit sie malariafrei sind, meines Erachtens
chĩ angesehen werden. Zwar wuͤrden die sonst
etommenden Krankheiten, wie Dysenterie, Wurm-
mhheit u. a., wohl bei fortschreitender Sanierung
ine Hindernisse bilden, und selbst das vom Stabs-
N Dr. Wünn in einem Teile der Höhengebiete
biestellte geringe Vorkommen von Malaria
üde sie nicht notwendig ausschließen. Dagegen
einen doch die allgemeinen klimatischen Berhält-
sse am Kilimandjaro dem dauernden ununter-
ochenen Aufenthalt von Europäern nicht günstig
sein. Mir haben Missionare wie auch einzelne
gfiedler, von denen besonders erstere dort über
agjährige Erfahrungen verfügen, gesagt, daß
ch längerer Tätigkeit in den Höhengebieten des
limandjaro sich beim Europäer ein Nachlassen
t lörperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit
d Spannlraft bemeribar mache, die eine Er-
lung in der Heimat unbedingt erforderlich mache.
-dürfte hierbei nicht so sehr die Höhenlage mit-
cechen, an die sich der Europäer, sofern er sonst
: Eignung dafür besitzt, wohl gewöhnen kann,
fvielmehr die gleichzeitig vorhandene Feuchtig-
tund die häusigen Nebel. Es kann z. B. in
oschi vorkommen, daß etwa fünf Monate hin-
uich nahezu ununterbrochen Regen und Nebel
mden find
t
Ich moͤchte hiernach glauben, daß die Pflan-
ngsgebiete am Kilimandjaro gesundheitlich nicht
einen ununterbrochenen Aufenthalt der Euro-
er geeignet find. Sie bieten allerdings, soweit
malariafrei sind, den großen Vorteil gegenüber
leu tiefgelegenen Gebieten, daß der Europäer
ne schwere Gefährdung seiner Gesundheit sehr
I länger als dort seiner Tätigkeit nachgehen
zan, und daß er aus gesundheitlichen Gesichts-
ukten eines Heimataufenthalts nur nach erheblich
neeren Abständen bedarf als in jenen.
Für den Meru liegen noch keine so lang-
kigen Erfahrungen vor wie für den Kilimandjaro.
mancher Beziehung scheinen mir die Berhält-
besonders was Feuchtigkeit und Nebel anbe-
i günftiger als am Kilimandjaro zu liegen.
De enchedenteU zusschenk den 2—
bestehen indessen auch hier. Wo Sümpfe
# stehende Gewässer vorhanden find oder ge-
asen werden, gibt es auch dort Malarin. So
die etwa 1200 m hoch am linken Ussa- Ufer
Nüch vom Meru nicht weit von Leudorf ge-
kere Anseedlung der Palästinenser (bisher in
a angestebelt gewesener Württemberger)
außerordentlich stark mit Malaria durchseucht.
Nach den mir von den Ansiedlern selbst gemachten
Angaben haben sämtliche einige 30 Köpfe starken
Palästinenser mit Ausnahme eines einzigen Kindes
mehr oder minder stark an Malaria gelitten. Ein
Kind ist an Fieber gestorben. Mehrere Anfiedler
haben Schwarzwasserfieberanfälle gehabt, davon
einer innerhalb von sechs Monaten zweimal. Die
schlimmste Zeit ist nach den Angaben der Leute.
die von Januar bis April 1912 gewesen, also
zum Teil die Zeit nach dem Besuch des General-
oberarztes Professor Dr. Steudel, der von dieser
Ansiedlung noch bessere Eindrücke in gesundheit-
licher Beziehung gewonnen hatte, als es bei mir
leider der Fall war. Die Gründe für die häufigen
Fieber scheinen in einer natürlichen Sumpfbildung
im Verein mit einer durch starke Regenfälle ver-
ursachten Bersumpfung der von den Palästinensern
durch Gräben bewässerten Felder zu liegen, die
die Vermehrung der Anopheles-Moskiten begün-
stigen. Inwieweit der Umstand, daß die Palästi-
nenser schon in ihrer Heimat an Malaria gelitten
hatten, etwa für die Häusigkeit der Anfälle mit-
verantwortlich zu machen ist, dürfte nicht mehr
festzustellen sein.
Wob keinerlei stehende Gewässer sich befinden,
gibt es in gleicher und selbst geringerer Höhe
Gebiete, in denen Malaria Überhaupt nicht oder
nur zeitweise als Saisonmalaria vorkommt. In
Leudorf z. B. gibt es nach den Versicherungen
der Ansiedler keine Malaria. Die meisten An-
siedler, von denen manche acht Jahre dort sind,
schlafen nach ihren Angaben das ganze Jahr hin-
durch ohne Moskitonetz und haben trotzdem nicht
an Fieber gelitten. Selbst wenn hier, wie es
nach ärztlichen Erhebungen der Fall war, das
Vorkommen von Anopheles-Moskiten und in einem
Fall bei einem Kinde das Auftreten von Malaria
festgestellt ist, dürfte dies doch für die Frage der
Besiedlung nicht wesentlich ins Gewicht fallen.
Allerdings kommt es hier wie in anderen Ge-
bieten ähnlicher Lage darauf an, daß keine fal-
schen Bewässerungsanlagen geschaffen werden, da
hierdurch leicht eine starke Ausbreitung von Ma-
laria verursacht werden kann.
b. Die Farmgebiete am Kilimandjaro und
Meru.
In den von mir besuchten Farmgebieten am
Lilimandjaro — in Engare Nairobi — kommt
Malaria vor, während sie in dem höher gelegenen,
an die Kilimandjaro-Handelsgesellschaft verpach-
teten Gebiet an der englischen Grenze fehlen soll.
Wie sich die Gesundheitsverhältnisse in dem zwischen
Kilimandjaro und Meru gelegenen, ursprünglich
von der Kilimandsarxo-Straußenzuchtgesellschaft er-
worbenen Gebiet, das demnächst an Einzelfarmer