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Lauer mit els Weißen auf dem Dampfer „Kolonial=
gesellschaft" gekommen sei. Der Dampfer sei bei
Kap Lambert gestrandet. Die Abteilung befinde
sich auf dem Marsche nach Taulil. Da die Leute
nicht mehr mit der „Kolonialgesellschaft“ zurück-
fahren konnten, sandte ich dem Leutnant d. R.
Lauer die Weisung, sich mit seinen Leuten unter
der Parlamentärflagge nach Rabaul oder Herberts-
höhe zu begeben und den britischen Militär-
behörden zu stellen. Die letzteren benachrichtigte
ich entsprechend mit dem Hinweise, daß die von
Friedrich Wilhelmshafen gekommenen Weißen noch
nicht in die bewaffnete Macht des Schutzgebietes
eingestellt worden seien. Die kleine Truppe war
aber mit 88er Gewehren und Karabinern be-
waffnet und führte auch eine in Friedrich
Wilhelmshafen vorhandene Revolverkanone mit
sich. Unter Bezugnahme hierauf sind die Leute
von den britischen Militärbefehlshabern zu Kriegs-
gesangenen gemacht worden.
Am Montag, den 21. September, vor-
mittags 10 Uhr, ist die bewaffnete Macht
des Schutzgebiets in der oben bezeichneten
Stärke in Herbertshöhe eingetroffen und
hat sich dem britischen Befehlshaber mit
militärischen Ehren ergeben. Die von den
militärischen Befehlshabern hierüber getroffene Ver-
einbarung liegt an (s. Anhang). Gegen Mittag des-
selben Tages traf ich mit den Beamten des Gou-
vernements in Herbertshöhe ein. Die Beamten
wurden nach Rabaul geschafft und in ihren bisherigen
Dienstwohnungen untergebracht. Mir selbst wurde
das Haus des schwedischen Konsuls Rud. Wahlen
in Gunantambu, welches von dem geschäfts-
führenden Administrator der Hamburgischen Südsee-
Aktiengesellschaft, Herrn Mirow, in liebens-
würdigster Weise zur Verfügung gestellt worden
war, als Wohnung angewiesen.
Am 22. September fuhr die australische Flotte
mit dem Truppentransportschiff „Berrima“ nach
Friedrich Wilhelmshafen, um dort die militärische
Okkupation durchzuführen. Meines Wissens sind
zu dem Zwecke zwei Kompagnien australische
Milizsoldaten gelandet worden. Am 25. September
kehrte die Flotte nach Rabaul zurück.
Bei einer Besprechung in Rabaul am 28. Sep-
tember kam der Brigadekommandeur Holmes,
welcher nach seiner Mitteilung inzwischen durch
den Generalgouverneur von Australien zum Ad-
ministrator von Deutsch-Neuguinea ernannt worden
war und im Gouverneurhause in Namanula
Wohnung genommen hatte, auf unsere münd-
lichen Verhandlungen vor Abschluß des Vertrages
vom 17. September zurück und übergab mir
anliegende Abschrift eines an ihn gerichteten
Schreibens des Admirals Patey vom 24. Sep-
tember 1914 (s. Anhang). Ich hatte bei den Ver-
handlungen tatsächlich bemerkt, Erklärungen nur
für die unter dem Befehle des Rittmeisters von
Klewitz stehende bewaffnete Macht des Schutz-
gebiets und für die Polizeiabteilungen auf den
Außenstationen abgeben zu können und aus-
drücklich hervorgehoben, daß meine Erklärungen
sich nicht auf S. M. Schiffe und deren Aktionen be-
ziehen könnten.
Die aktiven Offiziere von Klewitz und Maier
sind am 1. Oktober mit einem Kohlendampfer
weggebracht worden. Schon vorher waren die
Beamten Berghausen und Tölke, sowie Duns,
Jahn, Lehnert, Schmidt, Schuppert, Glitz,
Kuhn und Gottschalk fortgeschafft worden. Diesen
Beamten ist nach Angabe des Administrators ein
Vierteljahrsgehalt ausgezahlt worden. Am 4. Ok-
tober lief die ganze australische Flotte nebst dem
Truppentransportschiff „Berrima“, dem Lazarett-
schiff und den Kohlendampfern aus Rabaul mit
südlichem Kurs aus. Auf „Berrima“ befand sich
der größere Teil der Beamten. Ihnen ist das
im Vertrage vom 17. September ausbedungene
Vierteljahrsgehalt nicht mehr gezahlt worden. Es
scheint nach gelegentlichen Außerungen britischer
Offiziere, daß die australische Zentralregierung sich
geweigert hat, Vorschüsse für die Verwaltung von
Deutsch-Neuguinca zu leisten. Nach einer ander-
weitigen gelegentlichen Mitteilung eines britischen
Marincoffiziers ist der Befehl, Deutsch-Neu-
guinea militärisch zu besetzen, von Groß-
britannien ausgegangen. Dabei sei be-
kanntgegeben worden, Großbritannien
wolle die deutschen Besitzungen in der Süd-
see zusammen mit Britisch-Neuguinea,
welches aus dem australischen Staaten-
bunde auszuscheiden habe, von London
aus verwalten.
Bei dem Gefechte vor Bitapaka am 11. Sep-
tember waren an dem zweiten Schützengraben,
wie oben bemerkt, der Unteroffizier d. R. Ritter
und drei englische Soldaten gefallen. Ritter und
ein englischer Soldat waren an Ort und Stelle,
und zwar im Wege, oberflächlich eingescharrt
worden. Ihre Leichen sind nachträglich nach
Herbertshöhe übergeführt und auf dem dortigen
Friedhof begraben worden. Am Sonntag, den
11. Oktober, vormittags 9½% Uhr, veranstaltete
der britische Kommandant der Garnison in Her-
bertshöhe, Commander Beresford, R. A. N. eine
militärische Leichenfeier für beide Ge-
fallenen, an der ich teilgenommen habe.
Am 13. Oktober wurde der Gouvernements-
dampfer „Komet“ unter der britischen Kriegs-
flagge in Rabanl eingebracht. Der Stabsmajor
Heritage war nach seiner Darstellung mit der
Dampfbarkasse „Nusa“", auf der ein Zwölfpfünder
und ein Maschinengewehr angebracht waren, nach