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Kußenhandel der Dhilippinen-Inseln im Jahre 1914.
A. Einfuhr.
Der Wert der Einfuhr betrug 1913. 53 312 786 L
1914 48 588 653=
1914 also weniger 4724 133 L
und zwar ist dieser Unterschied das Ergebnis der letzten
sechs Monate des Jahres 1914.
Die Einfuhr aus Japan, Französisch-Indochina
und China hat sich 1914 nicht verringert, hat vielmehr
noch etwas zugenommen, dagegen hat die Einfuhr aus
den Vereinigten Staaten, Deutschland und Frank-
reich einen erheblichen Rückgang erfahren.
Die Mindereinfuhr von 4 724 133 L im Jahre
1914 gegenüber 1913 ist hauptsächlich auf die geringere
Einfuhr von Fleischprodukten (2 053 250 L im Jahre
1913 gegenüber 1 8866 274 L im Jahre 1914). Baum-
wollwaren (11 844 301 L im Jahre 1918 gegenüber
9956 244 L im Jahre 1914) und von Eisen= und
Stahlwaren (8 615 904 L im Jahre 1918 gegenüber
6 983 444 L im Jahre 1914) zurückzuführen.
Nur die Reis= und Lederwaren-Einfuhr zeigt eine
erhebliche Erhöhung gegenüber dem Vorjahre (Reis
z. B. wurde eingeführt im Jahre 1914 für 3276 148 L,
im Jahre 1913 für 3 164 591 L). Vergleicht man
frühere Jahre, so ist die Reiseinfuhr seit 1899 noch
nie so gering gewesen wie 1913 und 1914. Im Jahre
1912 betrug sie z. B. 13 008 506 KL.
B. Ausfuhr.
Der Wert der Ausfuhr betrug 1## 47772 956 L
1914 48 689 634
1914 also mehr 916 678 8.
Die Ausfuhr erreichte 1914 einen höheren Grad
als in den vorhergehenden Jahren seit 1899 (mit Aus-
nahme von 1912)9.
Die größte Zunahme weist die Zuckerausfuhr auf,
nämlich 276 498 001 kg im Werte von 11 059 593 S.
im Jahre 1914 gegen 157 333 707 kg im Werte von
7 032 889 L im Jahre 1918.
Etwa 75 v. H. dieses Zuckers ist nach den Ver-
einigten Staaten von Amerika, der Rest nach China
und Japan ausgeführt worden.
Auch die Ausfuhr von Kokosnußöl hat zugenommen,
und zwar von 5 010 429 kg im Werte von 1 146 339 L
im Jahre 1913 auf 11 913 329 kg im Werte von
2 619 183 L im Jahre 1914.
Kopra wurde ausgeführt:
87 344 695 kg im Werte von 7 980 270 L
82 219 86.. = - . 9545 724.
Die im Jahre 1914 gegenüber 1913 erheblich un-
günstigere Preisbildung wurde durch den Krieg bewirkt.
Die Haufauofuhr war 1914 etwas geringer als
1913. Es wurden ausgeführt:
1913. 119 821 435 kg im Werte von 21 121 084 .
1914. 116 386 575 " 19 194 315.•
Den größten Rückgang jedoch hat die Tabakaus-
fuhr aufanweissen. Die Ausfuhr von Zigarren allein
ist von 3012 2334 L im Jahre 1913 auf 2315 159 L im
Jahre 1911 gejallen.
C. Deutschland
folgendermaßen beteiligt:
Die Einfuhr aus Demitchland betrug:
1914
1913
· 7 2
war an dem Außenhandel
1913 2 388 441 L
1914 2 252 550.
in den letzten sechs Monaten:
1913 1 661 818 L.
1914 586 446-
Danach war der Einfuhrwert deutscher Waren im
ersten Halbjahr 1914 um etwa 440 000 L höher als
im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Rückgang
im zweiten Halbjahr betrug dagegen annähernd
1 100 000 K.
Die Ausfuhr philippinischer Erzeugnisse nach
Deutschland belief sich:
1918. auf 1 741 598 S.
1914 1 079 714.
in den letzten sechs Monaten:
1918 auf 1 013 136 S
1914 288 369.
Der erhebliche Ausfall in dem Warenaustausch
zwischen Deutschland und den Philippinen während
der zweiten Hälfte des Jahres 1914 ist die Folge des
Weltkrieges und der damit zusammenhängenden Unter-
brechung des Schiffsverkehrs. Mindestens gleich schwer
wie Deutschland wurden auch fast alle übrigen Länder,
insbesondere Großbritannien, Frankreich und Belgien,
von dem Rückgange des Außenhandels der Philippinen
in der zweiten Hälfte des Jahres 1914 betroffen.
(Foreign Commerce of the Philippine Islands.
Manila 1915.)
— —
der Kakaomarkt in Scuador im 2. Vieertel-
jahr 1915.-)
Die erste Hälfte des Monats April brachte
wieder regelmäßige Zufuhren, obgleich sie nicht ganz
die Höhe derjenigen während des letzten Halbmonats
März erreichten. Die Preise blieben unverändert.
nämlich 25 Sucres"“") für Arriba Superior, 28,50
Sucres für Balao und 22,50 Sucres für Machala. Die
Zufuhren (verglichen mit der ersten Hälfte des Monats
April 1914) stellten sich, wie folgt: Arriba 34 075.67
(54 380,09), Balao und Naranjal 3750,41 (3496,34).
Machala 1642,64 (1333,87), zusammen 39 468.72
(59 210.38) spanische Pfund““") im Vorjahre.
Die Zufuhren waren in der letzten Hälfte des
Monats April zwar bedeutend, blieben aber doch
wesentlich gegen solche im Vorjahr zurück. Der Markt
konnte sich vorübergehend etwas befestigen, da von
allen Seiten günstige Berichte einliefen, er flaute in-
dessen sofort wieder ab, als von London ein Fallen
der Preise gemeldet wurde. Am Schlusse des Monats
zahlte man wieder 25 Sucres für Arriba und ent-
sprechend weniger für die Nebensorten. Die Ankünfte
stellten sich, wie folgt: Arriba 43 033.78 (1914:64529, 23),
Balao und Naranjal 6355.89 (3492,84), Machala
3155,11 (1244.08), zusammen 52 544,70 (69 266,15)
spanische Pfund im Jahre 1914.
Die Ankünfte hatten in der ersten Hälfte des
Monats Mai noch ungefähr das gleiche Ergebnis wie
im vorhergehenden Halbmonat, trotzdem von den
Pflanzungen bereits ein Nachlassen der Ernte gemeldet
wurde. Der Markt zeigte wenig Bewegung, und wahr-
scheinlich würde es nicht einmal möglich gewesen sein,
den Preis für Arriba auf 25 Sucres zu halten, wenn
nicht zur selben Zeit die Wechselkurse auf Europa und
die Vereinigten Staaten ganz bedeutend in die Höhe
gegangen, d. h. für die Landesmünze gefallen wären.
Dieser Umstand erlaubte es sogar, daß die Asccin-
cion de Aunricultores die Preise zweimal um einen
*) Agl. „D. Kol. Bl.“ 1915, S. 289f.
**) 1 Sucre = 2.K.
»**) 1 spanisches Pfund = 0,46 kg; 1 spanisches
Inintal (Zentner) = 46 kg.