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16. Während dieser Zeit fand General Tighe
es außerordentlich schwer, mit dem fortschreitenden
Gefecht Fühlung zu halten, über das er nur nach
den Schüssen und auf Grund von Meldungen von
Offizieren und Leuten urteilen konnte. dic zurück-
geschickt wurden, aber natürlich nur über die Ereig-
nisse Bescheid wußten, die in ihrer unmittelbaren
Nähe vorgefallen waren. Gegen 1 Uhr morgens
erreichten ihn verschiedene Bitten um Verstärkung.
und er befahl den 130. Belutschen vorzugehen. Diese
brachen um 1.20 Uhr auf, stießen aber bald auf
Oberst Byron, der meldete, daß er seiner kleinen Schar
den Beiehl zum Rückzug gegeben habe. General
Tighe zog dementsprechend seine Truppen zurück und
grub sich quer über den Weg ein, um das Tageslicht
äu erwarten. Versuche, mit Oberst Freeth und
Major Thompson Fühlung zu gewinnen, schlugen fehl.
Auf Grund von General Tighes Berichten hielt
ich es nicht für ratsam, den direkten Angriff gegen
den Latema-Reata- Paß weiter fortzusetzen und zog
vor, die Wirkung einer Umgehung durch berittene
Truppen, welche für den nächsten Morgen angesetzt
war, abzuwarten, und rechnete, dadurch eine baldige
Räumung der feindlichen Stellung herbeizuführen.
Ich wies daher um 4.30 Uhr vormittags General
Tighe an, seine ganze Macht noch vor Tagesanbruch
in eine vom Paß weiter zurückliegende Linic zu
verlegen. Dieser Rückzug war im Gange, als Pa-
trouillen, die ausgesandt waren, um Fühlung mit
den Flankendetachements zu gewinnen, diese im Besitz
beider Hügel und den Feind in vollem Rückzug von
dem Paß fanden. Ich entsandte sofort die 8. Süd-
afrikani sche Infanterie zur Besetzung des Bergzuges
sowie einige Artillerie, um den sich zurückziehenden
Feind zu beschießen, der nun auf 1500 bis 2000 Mann
geschätzt wurde. Eine wirksame Verfolgung durch
den dichten tropischen Wald, der sich von Kitowo
nach Kahe hinzieht, war außer Frage.
17. Unsere Verluste bei dem Gefecht waren un-
gefähr 270, was in Anbetracht des brdentenden ge-
wonnenen Erfolges nicht als außergewöhnlich an-
gesehen werden kann. Wir erbeunteten außer Ge-
wehren und Munition ein 6 cm-Geschütz und drei
Maschinengewehre. Einige 40 bis 50 tote Feinde
wurden in der Stellung gefunden und, da sie immer
ibre Toten und Verwundeten sehr sorgfältig beiseite
schaffen, kann kein Zweifel sein, daß ihre Verluste
sehr schwer waren. Während dieses Gefechtes an
der Taveta — Kabe-Straße haitten die 4. Süd-
afrikanischen Reiter und die 2. Südafrilanische In-
santerie ein heftiges Gefecht mit dem Feinde an der
aveta—Moschi-Straße, wo lebterer in ziemlicher
Stärke an dem Nordabhang des Latemaberges und
am Nord-Kitowohügel angetroffen wurde. An einer
Stelle wurden 20 Feindesleichen nach dem Treffen
gefunden.
18. Mit dem Ende dieser Gefechte kam der Ab-
schnitt des Kampfes um den Kilimandscharo zum
Abschlus. Am 12. März setzte General van Deventer
seinen Vormarsch auf die Missionsstatinn Mamba
und die Himobrücke an der Straße Taveta—Moschi
hegen nur leichten Widerstand fort. Der Feind
hatte während seines Rückzuges in der Nacht und
am folgenden Morgen alle Brücken an der Straße
zerstört und die Versorgung von van Devenmers
Streitmacht mit Lebensmitseln machte große
Schwierigkeit. Am 13. rückte er weiter vor und
besetzte Moschi ohne Widerstand, da sich der Feind
in der Nacht vorher auf Kahe zurückgegogen hatte.
Die 2. und 3. Südafrikanische Brigade wurde nun
an der Himobrücke, der Rest der 2. Division bei
Taveta zusammengezogen.
19. Ich muß nun über die Bewegungen der
1. Division berichten, welche am 8. März, nur leichten
Widerstand findend, Gararagua besetzt hatte. Am
9. Märg blieb General Stewart liegen, um zu er-
kunden und seinen Nachschub zu erwarten. Der
direkte Weg von Gararagna nach Boma ja Ngombe
wurde als unfahrbar für den Fuhrpark bezeichnet,
da der Feind alle Brücken zerstört hatte. Infolge-
dessen und wegen des erschöpften Zustandes der Zug-
ochsen hielt General Stewart auch am 10. morgens
noch einen Halt für geboten, auch um einen Weg
weiter westlich zu erkunden. st schwieri
aber fahrbar, wurde gefunden und mittags der
Marsch wieder aufgenommen. Die berittenen Truppen
verließen Gararagua am 10. um 4 Uhr nachmittags,
stießen auf einigen Widerstand und hatten 13 Mann
Verluste. Die Divirron und die berittenen Truppen
vereinigten sich schließlich in der Nacht vom 12. zum
13. wieder am Sanja-Fluß und marschierten am 13.
auf Boma ja Ngombe. Am 14., als die feindliche
Hauptmacht sich bereits in die Ruwu= und Kahestellung
zurückgezogen hatte, reichte sich die 1. Division mit
General van Deventer in Neu-Moschi die Hand,
durch welchen Platz dic sechs seindlichen Kompagnien,
die General Stewart Widerstand geleistet hatten,
bereits in der Nacht des 12. Märg durchgezogen
waren,
Die nächsten Tage vom 13. bis zum
18. Nan wurden der Ausbesserung der Straße
Taveta—Moschi, der Regelung der Transporte, der
Heranschaffung von Nachschüben usw. sowie Er-
kundungen gegen Kahe und den Ruwu-Fluß ge-
widmet. Das ganze Land nördlich dieses Flusses
ist mit dichtem tropischen Urwald bedeckt und der
Feind zog hieraus den Vorteil, durch nächtliche Be-
schießung unserer Lager einige Rühnheit zu ent-
In der Nacht vom 17. zum 18. wurden die
Belfield Scouts zur Besetzung des unteren Himo
von der Himobrücke abgesandt, aber am Abend von
Abteilung zurückgetrieben.
Nach Patrouillenmeldungen. Spionennachrichten (in-
tellzenee repnort, und einer etwas unvollständigen
Fliegeraufklärung schien mir eine Stellung am Ruwu-
fluß die nächste zu sein, die der Feind halten würde,
und es war von einer hervorragenden Wichtigkeit
für den Plan des Ausbaues der Bahn und unseres
weiteren Vorrückens, daß der Feind vor Beginn der
Regenzeit südlich dieses Flusses vertrieben wurde.
Ich gab daher am 18. für einen allgemeinen
Vormarsch gegen den Ruwu Befehle aus. Auf dem
änftersten rechten Flügel gingen die Ostafrikanischen
berittenen Schützen und eine Schwadron des
17. Kavallerieregiments von Muc über Masaikraal
vor. Die 3. Südafrikanische Brigade brach von der
Himobrücke genen den Eumhorbienhügel auf und die
2. Südafmkanische Brigade von demselben Platz
gegen den Unteren Himo, wohin die 1. Ostafrikanische
Brigade der 2. Division von Latema aus gleichfalls
2 Bataillone. schickee. Der Vormarsch wurde unter-
stü Die In-
sure besetzte die Linie Euphorbienhügel— — Unterer
Himo ohne Schwierigkeit, während die Ostafrikanischen
berittenen Schützen beim Masaikraal auf drei feind-
liche Kompagnien stioßen. Während des Tagcs ent-
sandte ich die 2. Ostafrikanische Brigade von der
1. Division von Neu-Moschi nach Mue, um die be-
rittenen Truppen an der Mhetaße zu unterstützen.
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