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3. Juli mit den auf Busirajombo vorgehenden
belgischen Streitkräften zusammen, die wohl ver-
suchten, ihr den Rückweg nach Süden abzu-
schneiden. Dabei soll es zu einem für die
deutsche Abteilung verlustreichen Gefecht gekommen
sein, indem diese u. a. ihren Führer, der in Ge-
fangenschaft geriet, verlor. Jedoch scheint es dem
Hauptteil der Nachhut gelungen zu sein, sich
durchzuschlagen und der im Rückzug auf Maria-
hilf (Missionsstation in der Landschaft Uschirombo)
befindlichen Hauptabteilung zu folgen. Die ge-
samten aus Muansa, dem Bukobabezirk und aus
Urundi zurückweichenden
teilungen scheinen dann in der Gegend südlich
der Missionsstation St. Michael, an der Straße
Muansa-Tabora, ihre Vereinigung vollzogen
und dort in den Kahamabergen erneut Stellung
genommen zu haben.
Ihnen gegenüber hatten die von Muansa
kommenden englischen, sowie die von Westen und
Nordwesten anrückenden belgischen Kolonnen am
12. August bei St. Michael Fühlung gewonnen.
Ihre große numerische Überlegenheit ermöglichte
es ihnen, die deutsche Stellung an den Kahama=
bergen zu umfassen und so die Besatzung zu ihrer
Ausgabe und zum weiteren Zurückgehen auf
Tabora zu nötigen.
Inzwischen hatte die von Usumbura bzw. Gitega
auf Udjidji vorgehende belgische Kolonne Anfang
August diesen Ort und den närdlich davon
liegenden Endpunkt der Zentralbahn Kigoma be-
setzt und wandte sich nunmehr dieser entlang
ebenfalls gegen Tabora, wobei sie am 14. August
noch ein angeblich heftiges Gefecht bei der Eisen-
bahnstation Ugaga zu bestehen hatte.
Gleichzeitig muß auch die bei der Missions-
station Karema, südlich Udjidji, gelandete bel-
gische Kolonne ihren Vormarsch gegen Tabora
ausfgenommen haben.
Gegen diese von Norden, Westen und Süd-
westen andringenden, ihnen an Zahl und Hilfs-
mitteln bei weitem überlegenen feindlichen Streit-
kräfte hatten die jetzt um Tabora unter dem
Oberbefehl des Königlich Sächsischen General-
majors z. D. Wahle') versammelten deutschen
Truppen, wie die feindlichen Meldungen besagen,
feste Stellungen im Umkreise von 30 km rings
um den Ort besetzt.
Nach hartnäckigen, angeblich vom 1. bis
Mitte September andauernden Kämpfen mußte
dann General Wahle vor der erdrückenden feind-
lichen Ubermacht Tabora aufgeben. Er trat
den Rückzug in südöstlicher Richtung an, wobei
*) Er war 1914 zur Eröffnung der Ostafrikanischen
Landesausstellung nach Deutsch-Ostafrika gekommen
zud infolge des Kriegsausbruchs dort zurückgehalten
vorden.
deutschen Truppenab-
er bei der südlich Tabora gelegenen Missions-
station Sikonge anscheinend mit der von Süd-
westen anrückenden belgischen Kolonne ins Gefecht
geriet. Letztere scheint jedoch nicht in der Lage
gewesen zu sein, seinen Rückzug zu gefährden.
Es gelang General Wahle vielmehr aller Wahr-
scheinlichkeit nach, sich vom Gegner vollständig
loszulösen und seinen Rückzug, der schließlich zum
erfolgreichen Durchbruch durch die Linien der von
Nordost-Rhodesien über Neu-Langenburg nach
Iringa vorgestoßenen feindlichen Streitkräfte und
zur Vereinigung mit den deutschen Hauptkräften
in der Gegend von Mahenge führte, unbehelligt
fortzusetzen. Hierüber wird weiter unten berichtet
werden. Tabora wurde dann feindlichen Mel-
dungen zufolge am 17. September von den ver-
einigten englisch-belgischen Truppen besetzt.
Im Gebiet der Südwestgrenze begannen die
dort versammelten feindlichen Streitkräfte ihre An-
griffsbewegungen gegen Ende Mai. Auch hier
waren die schwachen deutschen Grenzschutzabtei-
lungen nicht in der Lage, den Vormarsch des bei
weitem stärkeren Gegners trotz des an vielen Stellen
geleisteten tapferen Widerstandes auf die Dauer
aufzuhalten. Am 25. Mai wurden sie gezwungen,
ihre Grenzstellungen bei Ipiana und Igamba,
südlich Neu-Langenburg, aufzugeben und auf
letzteren Ort zurückzugehen. Auch Neu-Langen-
burg konnte nicht behauptet werden und fiel am
30. Mai in Feindeshand.
Eine andere Abteilung soll in Namema')
ostnordöstlich Abercorn eingeschlossen worden sein,
jedoch in der Nacht zum 2. Juni einen Ausfall
gemacht haben, der sie angeblich schwere Berluste
kostete und wobei ihr Führer verwundet in Ge-
fangenschaft geraten sein soll. Die hier vor-
stoßenden feindlichen Truppen setzten sich Anfang
Juni in den Besitz von Bismarckburg am Tan-
ganjikasee. Am 13. Juni besetzte der Gegner
Alt-Langenburg am Nordostufer des Njassasees,
dessen Besatzung in nordöstlicher Richtung auf
Ubena (Kidugala) zurückging.
Der Angriff des Gegners entwickelte sich also
in drei Richtungen, und zwar von Alt-Langen-
burg auf Ubena und weiter auf Lupembe, von
Neu-Langenburg auf Malangali und weiter über
Madibira auf Iringa, sowie von Abercorn auf
Bismarckburg und weiter in nordöstlicher Richtung.
Die auf Ubena zurückgegangene deutsche Ab-
teilung soll diesen Platz am 1. Juli geräumt
haben und sich weiter auf Lupembe zurückgezogen
haben, wohin ihr der Gegner folgte, jedoch bis
jetzt nur wenig über diesen Punkt hinausgelangt
zu sein scheint. Die von Neu-Langenburg auf
Iringa zurückgehende Abteilung, worunter sich
*) Lage nicht festzustellen.