Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVIX. Jahrgang, 1918. (29)

G 146 e 
Das Zusatzmaß wird nun aus Spalte 2 entnommen, in Spalte 7 eingetragen und mittels 
Staffelzeuges vom vorderen Meßbandstock ab in der Richtung der beiden Méeßbandstöcke abgesetzt. 
Das Staffelzeug besteht aus zwei Latten, von denen die Horizontallatte mit Libelle versehen ist. 
Die Höhe des vorderen Endpunktes des Ergänzungsmaßes über oder unter dem Terrain= 
punkt des vorderen Meßbandstockes wird an der senkrechten Latte des Staffelzeuges gemessen und in 
Spalte 8 mit + (steigend) oder — (fallend) eingetragen. 
In Spalte 9 werden bei der häuslichen Bearbeitung die Höhenunterschiede 20 sin a, 
welche der Tafel L 3 entnommen werden, eingetragen, danach in Spalte 10 die Summe der 
Werte von Spalte 8 und 9. Die in Spalte 9 eingetragenen, aufeinanderfolgenden Höhenwerte 
mit gleichen Vorzeichen werden in Spalte 11 zusammengezählt, und so die Höhen der Punkte des 
Polygonrahmens ermittelt, an denen das Gefälle wechselt. Die Höhenwerte für die ver- 
markten Vermessungspunkte sind in jedem Falle besonders auch in der Reihe gleichen Gefälles zu 
bestimmen. 
Nach erfolgter Zusammenstellung dieser Höhenwerte des Umringspolygons in Spalte 11 
werden dieselben seitenweise aufaddiert und auf der letzten Seite nach Seiten zusammengestellt. Der 
sich ergebende Abschlußfehler wird proportional der Länge der einzelnen Strecken verteilt. 
Nachdem die Höhe des Ausgangspunktes des Umringspolygons durch eine Reihe von 
besonders sorgfältig durchgeführten Siedebestimmungen ermittelt ist, wird dieselbe in Spalte 12 ein- 
getragen und die in Spalte 11 ermittelten reduzierten Einzelhöhen danach durch Addition auf die 
Höhe des Ausgangspunktes bezogen. 
Der Ausgangspunkt des Umringspolygons wird zweckmäßig in die Nähe des Wohnortes oder 
Lagers gelegt, oder ein geeigneter Punkt bei dem Wohnplatz durch Kompaßmeßbandzug und Gefäll- 
messer mit dem Ausgangspunkt der Höhenrechnung verbunden. 
Die endgültige Bestimmung der Höhen erfolgt auf Grund der täglichen Registrierungen der 
meteorologischen Stationen bei der Prüfung der Vermessungsunterlagen und Zusammenkartierung der 
Übersichtskarten durch das Zentralvermessungsbureau. (Siehe § 42.) 
Wo an Schienenwegen die Höhen über NN bereits durch Nivellement ermittelt sind, sind 
die Höhen des Umringspolygons stets auf die durch Nivellement festgestellten Werte zu beziehen. 
5 35. Die zweite Messung des Umringspolygons durch Kompaßmeßbandzug erfolgt in um- 
gekehrter (linksläufiger) Richtung wie die erste Messung und wird in kupiertem Gelände ebenfalls 
mit aufgelegtem Meßbande durchgeführt, jedoch ohne örtliches Absetzen der die einzelnen Bandlängen 
auf die Horizontalprojektion von 20 m ergänzenden Werte 20 — (20 cos a). Bei der zweiten 
Messung sind die Nummern, welche die vermarkten Messungspunkte bei der ersten Messung erhalten 
haben, beizubehalten. 
Für die zweite Messung wird das Formular L 2 verwendet. 
Spalte 1 bis 4 werden im Felde ausgefüllt, die übrigen bei der häuslichen Bearbeitung. 
Um die Nummern der Vermessungspunkte der zweiten Messung unterschiedlich kenntlich zu machen, 
werden dieselben mit einem Haken „)“ versehen. Der Gang der Messung und Berechnung der Höhen 
erfolgt in ähnlicher Weise wie bei der ersten Messung und ergibt sich im übrigen aus dem beigefügten 
Muster L 2. 
§5 36. Die erste Messung dient zur Berechnung der Koordinaten des Polygonrahmens. 
Als Nullpunkt des Koordinatensystems jedes einzelnen Messungsblocks wird der Ausgangs- 
punkt der ersten Messung angenommen, sofern die Berechnung nicht an ein anschließendes vorhandenes 
System gebunden ist. 
Zur Berechnung der Koordinaten, welche nur bis auf Dezimeter genau erfolgt, dient die 
Tafel M 5 und das Formular M 6. 
Die Berechnung der Koordinaten des Polygonrahmens wird in sich abgeschlossen; der sich 
ergebendel #chhtfehler wird gleichmäßig auf die ein zelnen Punkte verteilt. 
Die Koordinaten werden auf dem engen Millimeternetz nach Augenmaß aufgetragen, ohne 
die X und y7 Ordinaten von den betreffenden Linien des Quadratnetzes abzusetzen. 
Zur Kontrolle der Messung, Koordinatenberechnung und Kartierung des Umringspolygons 
wird die zweite Messung mittels des Transporteurs im Maßstab 1: 10 000 auf Millimeterpapier 
aufgetragen und auf Pauspapier durchgezeichnet. Durch Auflegen und Vergleich der Strecken zwischen 
den vermarkten Vermessungspunkten wird die Richtigkeit der ersten Kartierung geprüft. 
Zeigen sich größere Differenzen, welche nicht durch die besondere, flüchtige Art der Messungs- 
methode zu erklären sind, so sind dieselben durch Prüfung der Messung, Rechnung und Kartierung 
aufzuklären.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.