Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXXI. Jahrgang, 1920. (31)

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1878 bis 1881 war er meteorologischer Assistent an der Sternwarte Leipzig, 1879 Teilnehmer an 
einer russischen Expedition zur Aufsuchung der „Vega“ und A. E. Nordenskjölds. 1881 bis 1883 
beteiligte er sich an der Stanleyschen Expedition zur Gründung des Kongostaates und war ins- 
besondere Stationschef von Vivi am unteren Kongo sowie Leiter der dortigen meteorologischen 
Station. Nach seinem Rücktritt von diesem Unternehmen arbeitete er 1884/85 als Generalsekretär 
der internationalen Polarkommission an der Seewarte in Hamburg. In den Jahren 1885 bis 1889 
übernahm er die Stelle eines Generalsekretärs der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. 1890 bis 
1902 war er geographischer und wissenschaftlicher Beirat der Kolonial-Abteilung des Auswärtigen 
Amts, 1898 Vertreter des Reichs bei Eröffnung der Kongobahn Matadi—Leopoldville. Von Jannar 
1903 bis Oktober 1911 bekleidete er die Stelle eines wissenschaftlichen Referenten in der Kolonial- 
Abteilung und im Reichs-Kolonialamt. 
Durch seine rastlose und hingebende Tätigkeit hat sich Freiherr v. Danckelman ein besonders 
ehrenvolles Andenken in der deutschen Kolonialgeschichte gesichert. Aus seiner Initiative sind die 
Maßregeln zur Schaffung einer deutschen Kolonial-Kartographie hervorgegangen. Sein Werk war 
die Bildung eines über alle Schutzgebiete ausgedehnten meteorologischen Dienstes. Die von ihm 
begründeten und von 1888 bis 1911 geleiteten „Mitteilungen aus den Deutschen Schutzgebieten“ 
sowie zahlreiche andere Schriften geben Zeugnis von seiner vielseitigen Tätigkeit im Interesse der 
Erschließung Afrikas und besonders der deutschen Kolonien. 
Wenn auch Freiherr v. Danckelman sich im Oktober 1911 aus dem Staatsdienst zurück- 
gezogen hatte, so ist er doch bis zum Ende seinem Lebenswerk treugeblieben. Als Mitglied der 
Landeskundlichen Kommission des Reichs-Kolonialamts nahm er an deren Beratungen eifrig teil und 
stellte sich in zahlreichen Fällen seiner alten Behörde für besondere Aufträge, in denen seine Er- 
fahrungen schwer entbehrt werden konnten, mit größter Bereitwilligkeit zur Verfügung. Der Verlust 
unseres Lolonialreiches traf ihn schwer und hat jedenfalls dazu beigetragen, den Tod zu beschleunigen. 
ber nicht nur sein amtliches Wirken, auch seine persönlichen Eigenschaften, sein schlichter, 
anfrechter ber uich und sein menschenfreundliches Wesen werden allen Kreisen, die mit ihm zu tun 
gehabt haben, unvergeßlich bleiben. 
Berlin, den 8. Januar 1920. 
Der Reichskolonialminister. 
Dr. Geßler. 
Hofrat Gragert . 
Am 16. Oktober 1919 verschied plötzlich im 58. Lebensjahre der außerordentliche Hilfs- 
arbeiter im Reichskolonialministerium 
Hofrat Gragert, 
Inhaber des Eisernen Kreuzes 2. Klasse und mehrerer anderer Auszeichnungen. 
Mehr als 25 Jahre hat der Verstorbene der Reichs-Kolonialverwaltung angehört und ihr 
in den verschiedensten Stellungen seine Kräfte gewidmet. 
Das Andenken des verdienten Beamten wird in Ehren gehalten werden. 
Berlin, den 4. Dezember 1919. 
Der Reichskolonialminister. 
In Vertretung: 
Mehyher-Gerhard. 
Geheimer Oberregierungsrat Dr. Ernst f. 
Am 30. Dezember 1919 entschlief nach längerer Krankheit in Ilsenburg a. Harz der ehe- 
malige Vortragende Rat und Geheime Verrcherunsfran im Reichskolonialministerium 
Dr. Georg 
Inhaber des Eisernen Kreuzes 2. #ufen % anderer hoher Orden. 
Mit aufrichtiger Trauer haben die Angehörigen des Amtes von dem Heimgange dieses 
Beamten gehört, der zu den ältesten der Kolonial-Zentralverwaltung gehörte, und dem es nur kurze 
Zeit vergönnt gewesen ist, den wohlverdienten Ruhestand zu genießen.
	        
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