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in der Mitte des Zuges erschienen eine Menge Wagen, in denen alle
Arten wilder Thiere, Bären, Tiger, Wölfe, Füchse, Schweine, Marder,
Hasen u. s. w. bewahrt wurden. Daneben führten die Jäger alle zur
Jagd nothwendigen Hunde, von denen die ärgsten in eigenen Karren
saßen, aus denen sie mit ihren ansehnlichen Gesichtern den Zug und
die versammelte Volksmenge würdevoll und ernst anschauten. Die
kleineren Hunde wurden koppelweise an Stangen gefesselt, doch eben-
falls im Zuge nach dem Schauplatze ihres Ruhmes geführt und durch
gute Peitschen, wenn sie etwa vorlaut sich an ihrem Nächsten ver-
greifen wollten, zur Ordnung gebracht. Der Altmarkt war mit Bäumen
besetzt und die Zugänge mit Bretern verschlagen, hinter denen Gerüste
für das schaulustige Publikum errichtet waren, welches überdies noch
alle Fenster in Beschlag genommen hatte. Die Jäger nebst den Hunden
standen auf dem Schauplatze selbst und jene leiteten das Schauspiel,
theils die Thiere reizend, theils die Hunde anfeuernd und, wenn sie
in Gefahr waren, unterstützend. Jägerabtheilungen bliesen auf Hift-
hörnern muntere Jagdweisen.“
Jetzt begann das Schauspiel und in wenig Minuten sah man
Stiere, Bären und wilde Schweine im lebhaften Kampfe. Namentlich
zeichnete sich bei dieser Hatz ein gewaltiger Bär im verzweifelten
Kampfe gegen ein Rudel großer Hunde aus. Ein anderer Bär wurde
„durch bittere Täuschung“ zu grenzenloser Wuth entflammt. Er
packte nämlich einen Mann von hinten, welcher gegen alles Beißen
und Kratzen, gegen alle Ohrfeigen und Umarmungen kalt und
empfindungslos blieb, weil er — von Holz war. Er wurde nämlich
an einer Leine auf Rädern bewegt, wodurch er den Bären scheinbar
zum Angriffe reizte. Die Stiere kämpften besonders gegen die Hunde,
ebenso die Eber, welche endlich durch die Spieße der Jäger fielen.
Unter den kleineren Thieren benutzten besonders die Eichhörnchen die
aufgepflanzten Bäume zu ihrer Zufluchtsstätte. Den armen Füchsen
war die erbärmlichste Rolle zugewiesen, sie wurden — geprellt.
Hinter den Bäumen erhob sich ein Gerüst mit einem Kloben, an
welchem das erlegte Wild aufgezogen und ausgeweidet wurde. Zu
letzterem Zwecke dienten auch die Wasserbehälter, in deren einen sich
ein schwer verwundeter Bär geflüchtet hatte.
68. Der xurus im 17. Jahrhunderte.
Nach dem Ausspruche eines Weisen ist derjenige am glücklichsten,
der am wenigsten bedarf. Im 17. Jahrhunderte mußte nach diesem
Grundsatze die Zahl der Glücklichen, wenigstens unter den höheren
Ständen, sehr klein geworden sein, denn diese bedurften außerordentlich
viel. So viel ist wenigstens volle Wahrheit, daß man an der Stätte,
von welcher die Verschwendung und der Luxus ausging, wahres Glück