Full text: Geschichte des Königreichs Sachsen mit besonderer Berücksichtigung der wichtigsten culturgeschichtlichen Erscheinungen.

Selbst für den Handel Leipzigs war die Errichtung der Univer— 
sität von großem Einfluß. Jetzt schickt der Vater seinem Sohne, der 
irgendwo studirt, zu seinem Unterhalte mit der Post Geldbriefe. Da- 
mals war es anders. Die Studenten erhielten, namentlich sobald 
ihre VBäter Kaufleute waren, anstatt des Geldes allerlei Waaren, die 
sie verkaufen mußten. Da fanden sich aus allen Gegenden Handels- 
leute in Leipzig ein, um bei den Studenten allerlei Einkäufe aus- 
zuführen. Diesen Handel durften die Studenten damals noch weiter 
ausdehnen. Gefielen dem Käufer die Waaren, so bestellte der Stu- 
dent neue Sendungen von zu Hause und setzte sie im Namen seines 
Vaters ab. Der junge Mann war damals Student und Kaufmann 
zugleich. Leipzig, im Mittelpunkte Deutschlands gelegen, konnte von 
reisenden Kaufleuten bequem besucht werden, und so blühte zugleich 
mit der Universität der Handel Leipzigs auf. 
V. Neißenrund TChüringen mit Lachsen vereinigk. 
21. Triedrich der #treitbare, Kurfürst von Sachsen, 
1381—1428. 
a) Das Land und der Vame Lachsen. 
Das Stück Land, welches sich von Belgern links und rechts der 
Elbe bis etwas über Wittenberg hinzieht, hieß seit dem Jahre 1180 
Sachsen-Wittenberg und war ein Herzogthum. Wie war aber dieses 
Ländchen zu dem Namen Sachsen gekommen? Im Norden und 
Nord-Westen Deutschlands, in dem jetzigen Holstein, Hannover und 
Westfalen lebte schon vor 1800 Jahren, also ungefähr zur Geburt 
unsers Heilandes, ein altes deutsches Volk, welches den Namen 
Sachsen führte. Wie mächtig und tapfer diese alten Sachsen waren, 
geht daraus hervor, daß es dem mächtigen Könige Karl dem 
Großen, der 800 Jahre nach Christo lebte, erst nach einem dreißig- 
jährigen Kampfe gelang, dieses Volk zu besiegen. 
Ebenso kühn und tapfer, wie die Sachsen, waren auch ihre 
Herzöge. Einer derselben hieß Heinrich und erhielt wegen seiner 
großen Tapferkeit den Beinamen „der Löwe“. Dieser Fürst re- 
gierte um 1180. In einem Kriege des deutschen Kaisers Fried- 
rich I. (Barbarossa) mit Oberitalien benahm sich Herzog Heinrich 
der Löwe nicht lobenswerth. Vor dem Beginn einer wichtigen
	        
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