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die Frage, was das bedeute, die Antwort vernahm, es geschehe aus
Dankbarkeit und Freude, daß nun beide Prinzen gerettet seien, rief er
aus: „Das gilt mir mein Leben!“ So kam es auch. Kunz wurde
zum Tode verurtheilt. Zwar wandte er ein, daß diese Strafe zu
hart sei, da er ja den Prinzen kein Leid habe zufügen und sie auch
habe wieder ausliefern wollen; allein am 14. Juli nachmittags 4 Uhr
wurde er auf dem Obermarkte zu Freiberg öffentlich enthauptet.
Heute noch bezeichnet in einiger Entfernung vor dem Rathhause ein
Stein die Stätte, wo das Schaffot gestanden. Der milde Kurfürst
wollte an dem Räuber seiner Söhne noch Gnade üben und sendete
einen Eilboten ab, der die Botschaft der Begnadigung überbringen
sollte. Er kam aber zu spät. Er fand die Thore bereits geschlossen
und mußte so lange vor der Stadt harren, bis die Hinrichtung voll-
zogen war. Kunzens Leichnam wurde in der Peterskirche beigesetzt
und sein Grab mit einem Leichensteine geziert. Allgemein erregte dies
Unzufriedenheit. Man entfernte deshalb die Leiche wieder und begrub
sie auf dem Kirchhofe zu Neukirchen bei Siebenlehn. Auch die
Gehilfen Kunzens ereilte die wohlverdiente Strafe. Schweinitz wurde
gehenkt, ein Bruder Kunzens, Dietrich von Kaufungen, der den bösen
Anschlag seines Bruders gewußt, ihn aber verschwiegen und sich mit
den Worten verrathen hatte: „Das Nest werden sie wohl finden,
aber die Vögel sind ausgenommen“, wurde enthauptet. Den treulosen
Hans Schwalbe traf die schwerste Strafe. Er wurde nach Zwickau
transportirt und hier am 28. Juli nach damaligem Gebrauche erst
mit glühenden Zangen geknippen und dann geviertheilt.
Die Verbrecher hatten empfangen, was ihre Thaten werth
waren; nun wollte der Kurfürst auch lohnen denen, welchen er so viel
zu verdanken hatte. Vor allem erstreckte sich seine Gunst auf den
Köhler Georg Schmidt. Der Kurfürst forderte ihn auf, daß er sich
eine Gnade von ihm erbitten sollte. Der genügsame Köhler bat um
nichts weiter, als um die Erlaubniß, bis an sein Ende so viel Holz
unentgeltlich zum Kohlenbrennen schlagen zu dürfen, als er zu seinem
Lebensunterhalte bedürfe. Diese bescheidene Bitte gewährte ihm nicht
nur der Kurfürst, sondern er bestimmte auch, daß ihm und seinen
Nachkommen jedes Jahr 4 Scheffel Korn nach Zwickauer Maß,
5 Scheffel 11 Metzen nach Dresdner Maß, geschenkt werden sollten.
Zu diesem Geschenke kam später auch noch das Freigut Eckersbach
bei Zwickau.
Nur kurze Zeit setzte Georg Schmidt seine Kohlenbrennerei im
Walde bei Grünhain fort, indem ihn der Kurfürst auf sein Schloß
nach Altenburg nahm. So oft er auch die Geschichte von Alberts
Befreiung erzählt hatte, so mußte er sie doch immer und immer wieder
erzählen. Bei seiner treuherzigen Darstellung sagte er jedesmal:
„Ich habe den Kunzen mit meinem Schürbaume weidlich getrillert",