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es ist nicht immer so gewesen. Es gab einen Augenblick —
und das ist noch nicht lange her — wo England schwankte,
ob es die Rolle des wütenden Stieres oder diejenige des
Mastochsen in der Verdauung spielen solle. Heute ist sein
Entschluß gefaßt, und ich kann es Ihnen verbürgen: der
Frieden ist gesichert.“
Berlin, 11. Oktober 1889.
Unterredung mit dem Kaiser Alexander III., be-
treffend Bulgarien, das Verbleiben des Kanzlers
unter Kaiser Wilhelm II."
Kaiser: „Ich danke Ihnen für das in der Schweizer Sache
bekundete Auftreten gegen die Anarchisten. In diesem Punkte
können Sie mir und meinem Lande mehr nützen, als ich selbst.
Diese Frage bildet überhaupt das Band der Monarchien;
selbstverständlich fallen alle Bemühungen in dieser Sache bei
mir auf dankbaren Boden. Es ist nicht ausgeschlossen, daß
alle Staaten den nächsten Kampf im Inmern zu führen haben.“
Nachdem die Unterhaltung die Lage der Deutschen in
den Ostseeprovinzen und die Stärkung der russischen Armee
berührt hatte"““), bemerkte Bismarck in Bezug auf Bulgarien:
„Unsere Mitteilungen über die von Bismarck jüngst in Friedrichs-
ruhe zu Besuchern aus industriellen Kreisen getane Aeußerung
über die europäische Lage und England werden uns von kom-
petenter Seite bestätigt. Der Sinn der Aeußerung war: der
Friede könne zurzeit als gesichert betrachtet werden, und dazu
habe besonders das, was während des Besuches des Kaisers
in England geschehen ist, beigetragen.“
*) Nach einem Gewährsmanne der „Hamb. Nachrichten“:
Die Bemerkungen, betr. Bismarcks Verbleiben im Amte unter
Kaiser Wilhelm II. sind Bismarcks „Gedanken und Erinnerungen“,
Bd. II, S. 258, entnommen.
") Bei Berührung der Vorgänge in den russischen Ostsee-
provinzen soll sich Bismarck nach den „Hamburger Nachrichten“
in einem Sinne geäußert haben, welcher der den Klagen der