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das Schicksal gebracht baben, welches ihn jezt als Folge des gestörten Welthandels
triffe. ç
Endlich geböre die dummdreiste Frechbeit, welche die Oesterreichischen Schmähschriften
des gegenwärtigen Krieges karakterisirt, dazu, um auf Oesterreichs Staats= Kredit zu
einer Zeit zu pochen, wo sein Papiergeld durch alle Operazionen der Regierung kaum
über ein= Drittheil des Nominalwerthes erhalten werden kann. Der täglich f#nkende
Kurs läßt den Augenblick nicht mehr als sern vermuthen, wo die Wiener Bankozettel das
Schicksal der Assignaten trift; das schreckliche Schauspiel eines Volkes wird sich euch
darstellen, welches statt Geldes Papier besizt, ohne innern Werth und obne dussern,
weil die Regierung, die es schuf und garantirte, zu eristiren aufgehört bat, und das
Schauspiel eines Fürsten, der mit dem aus den Taschen seiner Unterthanen herausgelock-
ten Gelde als Flüchrling seine Existenz in sremden tändern frister; dann werdet ihr die
Sorge enerer Regierung preisen, die euch schon im Jahre 1806 von diesem Uebel (wie es die
Oesterreicher selbst nennen) befreite, und es werden die Undankbaren verschwinden, welche
die durch diese unerkäßliche, aber weit greifende Operazion in den ökonomischen Verhältniss
sen mancher Einzelnen nothwendig bervorgebrachte Erschütterung cuerer, und nicht der
Regierung beimessen, die durch die unmdssige Vermebrung des Papiergeldes die Ergreifung
einer solchen Maßregel nothwendig gemacht Hatte. Wenn euch das Wiener Kabinet
endlich das Versprechen machen läßt, euch, so empfindlich es auch seinen Finanzen fal-
len möge, keine Bankozettel mehr aufzudringen; so legt es dadurch stillschweigend das
Geständniß ab, daß es sein Papiergeld selbst als eine wahre tandplage anfehe; euch aber
wird dieses Versprechen, welches, nicht ohne Grund, lediglich in einer von Niemanö
unterzeichneten Druckschrift gegeben wird, nicht täuschen.
„och wird selbst die neue Kreis-Eintheilung, eine Folge des grossen Planes, aus
den verschiedenen Bestandeheilen Ein Reich und Ein Volk zu bilden, von den OHesterrei-
chern beuüze, um euch gegen euere Regierung außuhezen. — Wo, wann und von wem
ward der Rame Tirol verborben! Erscheinr nicht fortwährend unter den Angen
und mit Billigung der Regierung eine Zeitschrift, die diesen Namen an der Stirne
trägt 7— Eine Oesterreichische Zenufur würde dieses freikich nicht gelitten haben. Wahr
ist es, die Regierung kennt keine Tiroler mehr, so wenig als sie Schwaben und Fran.
ken mehr kennt; vor ihr haben Alle Unterthanen“, die ältern wie die neuern, gleiche
Rechte und gllichen Namen; — aber würder ihr es nicht selbst einst lächerlich gefunden
baben, wenn die Bewohner der später mit der Grafschaft Tirol vereinigeen tandestbei-
le, der Pusterthaler, der Roveredaner, der Brirner und Trientner sich geweigert hä#ten,
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