Full text: Königlich-Baierisches Regierungsblatt. 1817. (12)

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der Spize desselben fuͤr die Unabhaͤngigkeit 
des neuen Freistaates während des ganzen 
Feldzuges, welchen der Friede des Jahres 
1783 beendigte. m— 
Kristian Freiherr von Zweibrücken kam 
mit seinem Regimente nach Frankreich zu- 
rück, wurde noch sehr jung, seiner ausge- 
zeichneten Dienste wegen, zum Ludwigs Ritter 
ernannt, und vermählte sich mit der Grä- 
finn Adelaide von Berchune, aus einer der 
ausgezeichnetsten und dliesten Familien. 
Die Stürme der Revolution veranlaßten 
Ihn, sich nach Deutschland, und zuerst an 
den Hof des damals regierenden Herzogs, 
Karl II. von Zweibrücken, zurückzuziehen. 
Bei den Ueberschwemmungen dieser Läu= 
der durch die französischen Heere, begab Er 
sich unter die königlich preußischen Fahnen, 
wo er im Jahre 17092 als General Masor 
angestellt wurde, und an den Feldzügen ge- 
gen Frankreich Theil nahm, bis der zu Ba- 
sel geschlessene Friede Ihn von der Bahn der 
Wasfsen wieder abzog, und in den Kreis sei- 
ner Kinder zurückführte, deren Bildung und 
Erziehung nun seine verzüglichste Beschafti- 
gung ausmachte. 
Im Jahre :vo, bei dem Regierungs= 
Antritte Mazimilian Josephs, un- 
sers jezt glozteich regierenden Königs, kam 
der Freiherr von Zweibrücken nach Baiern, 
und wurde wegen seiner längst bekannten und 
bewährten Talente, seines hohen Muthes, 
und seiner sesten Anhänglichkeit an das da- 
mals kurfürstliche Haus, zu der Stelle ei- 
Jvereinigte. 
Fganz entsprechend, führte de selbe während 
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nes General Lieutenants erhoben, und kurz 
darauf an die Spize derjenigen baierischen 
Heeres Abtheilung gesteilt, welche sich mit 
den gegen Frankreich verbündeten Mächten 
Dem Vertrauen seines Furstet 
der Feldzüge, welche dem Frieden von büne- 
ville vorangiengen, den übernommenen Ober- 
besehl mit Ruhm, und erwarb, selbst unter 
ungünstigen Verhälenissen, Sich und seinem 
Acmeekorps die Achtung des Inn und 
Auslandes. 
Nach dem Frieden von Lüneville zog sich 
der Freiherr von Zweibrücken ganz und für 
immer von den öfsentlichen Geschäften zu- 
rück, und genoß der Ruhe, worauf Ihm 
seine Thaten den gerechtesten Anspruch gege- 
ben hatten. Diese Ruhe zu verschönern und 
seine Verdienste zu belohnen, ernannten Ihn 
Seine Magjestät der König im Jahre 13806 
zum Großkreuz des militärischen Mar Jo- 
sephs Ordens; im Jahre 1808 zum wirkli- 
chen geheimen Rathe, und im Jahre 1811 
zum General der Infanterie. 
Am a5. Oktober 1317 wmde Er in ei- 
nem Alter ven 60 Jahren aus diesem Leben 
plözlich abgerufen, und dessen irdische Hülle 
am 28. desselben Monats mit allen dem 
hohen Range und den Würden des Verstor- 
benen angemessenen Ehren und Feierlichkei- 
ten zur Erde bestattet. Ihm bleibt das eh- 
rende und theilnehmende Andenken seines 
Souveräns, der Armee, und aller seiner 
Mitbürger.
	        
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