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der Spize desselben fuͤr die Unabhaͤngigkeit
des neuen Freistaates während des ganzen
Feldzuges, welchen der Friede des Jahres
1783 beendigte. m—
Kristian Freiherr von Zweibrücken kam
mit seinem Regimente nach Frankreich zu-
rück, wurde noch sehr jung, seiner ausge-
zeichneten Dienste wegen, zum Ludwigs Ritter
ernannt, und vermählte sich mit der Grä-
finn Adelaide von Berchune, aus einer der
ausgezeichnetsten und dliesten Familien.
Die Stürme der Revolution veranlaßten
Ihn, sich nach Deutschland, und zuerst an
den Hof des damals regierenden Herzogs,
Karl II. von Zweibrücken, zurückzuziehen.
Bei den Ueberschwemmungen dieser Läu=
der durch die französischen Heere, begab Er
sich unter die königlich preußischen Fahnen,
wo er im Jahre 17092 als General Masor
angestellt wurde, und an den Feldzügen ge-
gen Frankreich Theil nahm, bis der zu Ba-
sel geschlessene Friede Ihn von der Bahn der
Wasfsen wieder abzog, und in den Kreis sei-
ner Kinder zurückführte, deren Bildung und
Erziehung nun seine verzüglichste Beschafti-
gung ausmachte.
Im Jahre :vo, bei dem Regierungs=
Antritte Mazimilian Josephs, un-
sers jezt glozteich regierenden Königs, kam
der Freiherr von Zweibrücken nach Baiern,
und wurde wegen seiner längst bekannten und
bewährten Talente, seines hohen Muthes,
und seiner sesten Anhänglichkeit an das da-
mals kurfürstliche Haus, zu der Stelle ei-
Jvereinigte.
Fganz entsprechend, führte de selbe während
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nes General Lieutenants erhoben, und kurz
darauf an die Spize derjenigen baierischen
Heeres Abtheilung gesteilt, welche sich mit
den gegen Frankreich verbündeten Mächten
Dem Vertrauen seines Furstet
der Feldzüge, welche dem Frieden von büne-
ville vorangiengen, den übernommenen Ober-
besehl mit Ruhm, und erwarb, selbst unter
ungünstigen Verhälenissen, Sich und seinem
Acmeekorps die Achtung des Inn und
Auslandes.
Nach dem Frieden von Lüneville zog sich
der Freiherr von Zweibrücken ganz und für
immer von den öfsentlichen Geschäften zu-
rück, und genoß der Ruhe, worauf Ihm
seine Thaten den gerechtesten Anspruch gege-
ben hatten. Diese Ruhe zu verschönern und
seine Verdienste zu belohnen, ernannten Ihn
Seine Magjestät der König im Jahre 13806
zum Großkreuz des militärischen Mar Jo-
sephs Ordens; im Jahre 1808 zum wirkli-
chen geheimen Rathe, und im Jahre 1811
zum General der Infanterie.
Am a5. Oktober 1317 wmde Er in ei-
nem Alter ven 60 Jahren aus diesem Leben
plözlich abgerufen, und dessen irdische Hülle
am 28. desselben Monats mit allen dem
hohen Range und den Würden des Verstor-
benen angemessenen Ehren und Feierlichkei-
ten zur Erde bestattet. Ihm bleibt das eh-
rende und theilnehmende Andenken seines
Souveräns, der Armee, und aller seiner
Mitbürger.