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wird, so steht eine Verminderung der Zahl der Staatsbeamten für die Zu-
kunft in Aussicht. «
Es ist daher bei der bedeutenden Anzahl der schon vorhandenen Kandi-
daten für den Sctaatsdienst zu besorgen, daß ein großes Mißverhältniß zwischen
der Zahl der zu besebenden Stellen und der Zahl derer, welche Anstellung
suchen, für längere Zeit eintreten wird, und es sieht sich desbalb das unter-
zeichnete Ministerium veranlaßt, ausdrücklich darauf aufmerksam zu machen,
daß denen, welche sich dermalen durch ihre Studien zum Staatsdienste vorzu-
bereiten beabsichtigen, keine Aussicht auf eine Anstellung im Großherzogthume
gewährt werden kann, wenn sie sich nicht durch besondere Befahigung und vor-
zügliche Kenntnisse auszeichnen.
Weimar am 5. August 1848.
Großherzoglich Sächsisches Staats-Ministerinm.
von Watzdorf.
III. Nachdem dem Herzoglich Sachsen Meiningenschen Steueramte
in Gräfenthal die Befugniß zur Erledigung von Uebergangsscheinen über Waa-
ren, welche ihrer Gattung nach der Uebergangsabgabe unterliegen, ertheilt
worden ist: so wird solches mit Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom
15. Oktober 1844 (Reg. Bl. S. 165 f.) hierdurch zur öffentlichen Kenntniß
gebracht.
Weimar am 8. August 1848.
Großherzoglich Sächssches Staats-WMinisterinm.
von Watzdorf.
IV. Die gestern Abend in hiesiger Stadt vorgekommenen Erzesse haben
das Einschreiten der Bürgerwehr nothwendig gemacht, um den Markt von der
vor dem Rathhause in drohender Haltung aufgestellten Volksmenge zu säubern,
welche wiederholten Aufforderungen zum Auseinandergehen keine Folge leistete.
Wie bei solchen Gelegenheiten kaum zu vermeiden, sind dabei mehrere
Personen durch Bajonet-Stiche verwundet worden.
Das Großherzogliche Staats-Ministerium nimmt hieraus Veranlassung,
Jedermann, welcher nicht berufen ist, zur Unterdrückung des Tumults in dienst-