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Rippenrandes bis auf die Rippen durchtrennt hat. Am besten löst man
dabei auch schon die Haut des Halses samt dem Hautmuskel bis an den
Kieferwinkel ab.
Die Eröffnung der Bauchhöhle geschieht am besten in der Art, daß zu—
erst nur ein ganz kleiner Einschnitt in das Bauchfell gemacht wird. Bei dem
Einschneiden ist darauf zu achten, ob Gas oder Flüssigkeit austritt. Es wird
dann zuerst ein, sodann noch ein Finger eingeführt, vermittels derselben die
Bauchdecke von den Eingeweiden abgezogen und zwischen beiden Fingern der
Schnitt durch das Bauchfell fortgesetzt.
Nach der vollständigen Eröffnung der Bauchhöhle ist sofort die Lage,
die Farbe und das sonstige Aussehen der vorliegenden Eingeweide, sowie
ein etwa vorhandener ungehöriger Inhalt anzugeben, auch durch Zufühlen mit
der Hand der Stand wie das sonstige Verhalten des Zwerchfelles zu bestimmen.
Die Untersuchung der Organe der Bauchhöhle wird nur dann sofort an-
geschlossen, wenn die Vermutung besteht, es sei die Todesursache an den
Orgauen der Bauchhöhle zu finden (§ 13, Abs. 3). Für gewöhulich hat
die Untersuchung der Brusthöhle der weiteren Erforschung der Bauchhöhle
voraufzugehen.
8 18.
Brusthöhle.
Bei dem Ablösen der Weichteile der Brust (s. 8 17) ist auf das Verhalten
der Muskeln und bei Frauen auf dasjenige der Milchdrüse, welche von hinten-
her eingeschuitten wird, zu achten.
Zur Eröffnung der Brusthöhle werden die Rippenknorpel um wenige
Millimeter nach innen von ihren Ansatzstellen an die Rippen mit einem starken
Knorpelmesser durchschnitten. Dasselbe ist so zu führen, daß das Eindringen
der Spitze in die Lunge oder das Herz vermieden wird.
Bei Verknöcherungen der Knorpel ist es vorzuziehen, die Rippen selbst
etwas nach außen von den Ansatzstellen der Kuorpel mit einer Säge oder einer
Knochenschere zu durchtrennen.
In jedem Falle wird dabei jederseits die Brustfellhöhle eröffnet, deren
Zustand (ob leer oder verwachsen, ob mit abnormem Inhalt und welchem ver-
sehen) bereits jetzt für die vorderen Abschnitte festgestellt werden sollte.
Wenn die Möglichkeit einer Gas-(Luft-) Anhäufung in dem Brustfellsack
vorliegt, insbesondere, wenn die Weichteile der Zwischenrippenräume vorgewölbt