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rohes Kresol. Das Kresolwasser Aqua cresolica des Arzneibuchs für das
Deutsche Reich) enthält in 100 Teilen 5 Teile rohes Kresol, ist also vor dem
Gebrauche mit gleichen Teilen Wasser zu verdünnen.
2. Karbolsäurelösung. 1 Gewichtsteil verflüssigte Karbolsäure (Acidum
carbolicum liquelactum) wird mit 30 Gewichtsteilen Wasser gemischt.
b. Cblorkalk.
Der Chlorkalk hat nur dann eine ausreichende desinfizierende Wirkung,
wenn er frisch bereitet und in wohlverschlossenen Gefäßen aufbewahrt ist; er muß
stark nach Chlor riechen. Er wird in Mischung von 1:50 Gewichtsteilen Wasser
verwendet.
c. Kalk, und zwar:
1. Kalkmilch. Zur Herstellung wird 1 Liter zerkleinerter reiner gebrannter
Kalk, sogenannter Fettkalk, mit 4 Liter Wasser gemischt, und zwar in fol-
gender Weise:
Es wird von dem Wasser etwa ¾ Liter in das zum Mischen bestimmte
Gefäß gegossen und dann der Kalk hineingelegt. Nachdem der Kalk das Wasser
aufgesogen hat und dabei zu Pulver zerfallen ist, wird er mit dem übrigen
Wasser zu Kalkmilch verrührt.
2. Kalkbrühe, welche durch Verdinnung von 1 Teile Kalkmilch mit
9 Teilen Wasser frisch bereitet wird.
d. Kaliseife.
3 Gewichtsteile Kaliseife (sogenannte Schmierseife oder grine Seife oder
schwarze Seife) werden in 100 Gewichtsteilen siedend heißem Wasser gelöst (zum
Beispiel ½ Kilogramm Seife in 17 Liter Wasser).
Diese Lösung ist heiß zu verwenden.
e. Formaldehyd.
Der Formaldehyd ist ein stark riechendes, auf die Schleimhäute der Luft-
wege, der Nase, der Augen reizend wirkendes Gas, das aus einer im Handel
vorkommenden, etwa 35 prozentigen wässerigen Lösung des Formaldehyds (Formal-
dehydum solutum des Arzneibuchs) durch Kochen oder Zerstaubung mit Wasser-
dampf oder Erhitzen sich entwickeln läßt. Die Formaldehydlösung ist bis zur
Benutzung gut verschlossen und vor Licht geschützt aufzubewahren.
Der Formaldehyd in Gasform ist für die Desinfektion geschlossener oder
allseitig gut abschließbarer Räume verwendbar und eignet sich zur Vernichtung