bruch des Weltkrieges mit dem Russisch-Japanischen Kriege hat,
wird sogar von der strategischen Seite her deutlich. kriegs-=
plan, den der russische Generahitob für einen ünftigen auropäischen
Krieg vorbereitete, war ersichtlich ein Überfallsplan. Die Russen
hatten von den Japanern gelernt, oder sie glaubten jedenfalls, nach-
träglich von ihnen lernen zu können. Wie die Japaner über die
Russen ohne Kriegserklärung hergefallen waren, so edachten ur-
se#nglich auch die Russen über ihren europäischen Gegner herzu-
allen. Das war sehr naiv. Aber es war sehr uffisch. Zu dem
Zwes wurden die Probemobilmachungen eingeführt und allerlei
öglichkeiten erwogen, um den Aufmarsch zu beschleunigen, aber
auch, um ihn zu verdecken. Auf dieses Ziel arbeitete der russische
Generalstab in dem Jahrzehnt nach dem Russisch-Japanischen Kriege
hin. Und schon im Anfang des Jahres 1914, als das Ziel nur
erst unvollkommen erreicht war, lch ann der anssische Kriegswille
mächtig an. Damals veröffentlichten die halbamtlichen „Birschewija
Wjedomosti“ eine kriegerische Erklärung, die allgemein dem russischen
Kriegsministerium zugeschrieben wurde und die mit den Worten
schloß: *r
Rußland ist fertig und erwartet, daß Frankreich
auch fertig ist. (Birschewita Wiedomosti vom 13. Juni 1914.)
Diese Kriegsrüstungen, die noch durch das vorbereitete eng-
lisch-russische Flottenabkommen ergänzt wurden, blieben selbstver-
stindlich nicht ohne aufreizende Rüskwirkung auf die Armee. Einen
eleg gibt der Auszug des belgischen Zirkularberichtes
vom 15. April 1914, in dem es auf Grund eines Berliner Ge-
sandtschaftsberichtes heißt:
Die japanische Militärmission, die, nachdem sie
einige Zeit in Rußland zugebracht hatte, nach Deutcch-
land kam, war ganz betroffen, von den feindseligen Ge-
sinnungen, von denen sie das russische Offizierkorps be-
seelt gefunden hatte. In den Regimentsmessen haben
die japanischen Offiziere die russischen ganz offen von
einem nahe bevorstehenden Kriege gegen Osterreich-
Ungarn und Deutschland sprechen hören. Man sagte,
daß die Armee kriegsbereit sei und daß der Augenblick
ebenso günstig für Rußland wie für das verbündete
Frankvreich wäre. (Zur europälischen Politik 1897—1914. Unver-
öffentlichte Dokumente, Band 4, Seite 189.)
Der belgische Zirkularbericht fügt dann hinzu:
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