Ehrgeiz seine Erfüllung verlangt und weil die Börsen
von Paris und London auf Prtersburg spekulieren.
(Mitgeteilt im Vorwärts.) ·
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ösischen Kriegspartei noch immer eine Gefahr war. Die franzö-
geae Kriegspartei konnte den Augenblick gar nicht erwarten, in dem
er Ausbruch des Krieges das Volk vor die Tatsache stellte. So
kam es, daß die Erklärung der französischen Mobilmachung immer
noch um einiges früher als die der deutschen erfolgte. Es blieb
England. Aber auch England, wo Grey ganz bestimmte Rücksichten
namentlich auf das Parlament zu nehmen hatte, dem die französisch-
englischen und die englisch-russischen Abmachungen bis dahin vor-
enthalten waren — auch England, bei dem schon immer die
diplomatische Intrige gewesen war, ergriff nunmehr die politische
und die militärische Initiative. England hielt seine mobilisierte
Flotte seit Tagen bereit. Aber eine offizielle Erklärung hatte die
en Talie Regierung noch immer nicht gegeben. Jetzt, nachdem die
rufft che Entscheidung gefallen war, fiel auch die englische Ent-
cheidung, auf die man in Paris und London elbst. so wartete.
Am 30. Juli hat der belgi Dr e Gesandte in Petersburg in
einem Briefe, der unter einer Deckadresse an den belgischen Minister
des Außeren gerichtet war und der deutschen Postzensur in die
Hände gefallen ist, die Lage noch einmal zusammengefaßt:
Der gestrige und der vorgestrige Tag vergingen in
Erwartung von Ereignissen, die der Kriegserklärung
Osterreich-Ungarns an Serbien folgen mußten. Die
widersprechendsten Nachrichten wurden verbreitet.
Unbestreitbar bleibt nur, daß Deutschland sich hier eben
so sehr wie in Wien bemüht hat, irgendein Mittel zu
finden, um einen allgemeinen Konflikt zu vermeiden.
(Aufgefungen im August 1914.)
Und an demselben 30. Juli 1914, der zum Schicksalstage
wurde, an dem Rußland die offiziellen Befehle für die allgemeine
Mobilmachung hinausgehen ließ und Frankreich den „Befehl zur
Aufstellung des Grenzschutzes“ gab, berichtete nach den bolsche-
wistischen Enthüllungen der russische Botschafter in
London nach Petersburg über einen Schritt des französischen
Botschafters bei Grey: 1 .
Cambon fragte bei Grey an, ob er der Meinung sei,
daß der Moment eingetreten sei? (Wochenschr. der Prawda
Nr. 7, vom L9. März 1919.)
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