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daß genügende amerikanische Postdampferlinien nach Südamerika, Asien,
den Philippinen und Australasien eingerichtet werden. Die Schaffung sol-
cher Dampferlinien sollte die natürliche Folge der Reise unserer Schlacht-
flotte sein und der Eröffnung und des Panamakanals vorausgehen.
Selbst unter günstigen Umständen müssen mehrere Jahre vergehen, ehe
solche Linien in Tätigkeit treten können. Die besondere Aufmerksamkeit
des Kongresses lenke ich auf Hawaii. Die Bedeutung dieser Inseln ist
offenbar, und es ist dringend notwendig, daß ihre Lage eine Verbesse-
rung erfährt, und daß ihre Hilfsquellen entwickelt werden. Auf den
Philippinen werden wirkliche Fortschritte zur Selbstverwaltung gemackt.
Ich habe das Vertrauen, daß in einem Menschenalter die Zeit kommen
wird, wo die Philippinen selbst entscheiden können, ob es gut für sie ist,
unabhängig zu werden oder weiter unter dem Schutze einer starken und
selbstlosen Macht zu bleiben, die imstande ist, den Inseln Ordnung im
Innern und Schutz gegen eine fremde Invasion zu sichern. Wiederum
empfehle ich, daß den Einwohnern von Puerto Rico die amerikanische
Bürgerschaft gewährt werde. Auf Kuba wird unsere Okkupation in un-
gefähr zwei Monaten aufhören. Die Kubaner haben auf ordnungsmäßigem
Wege ihre eigenen Regierungsbehörden gewählt, und die Insel wird ihnen
übergeben werden. Unser ernstes Hoffen und einziger Wunsch ist, daß die
Bevölkerung Kubas sich jetzt mit Gerechtigkeit selbst regiere, so daß Frieden
und Ordnung auf der Insel gesichert sind. Ich benutze die Gelegenheit,
um öffentlich zu erklären, daß ich die Aufnahme, die unsere Schlachtflotte
in Japan, Australien, Neu-Seeland und in allen Staaten Südamerikas
gefunden hat, hoch anerkenne. Was das Heer betrifft, lenke ich die Auf-
merksamkeit des Kongresses auf die Tatsache, daß, während unsere jüngeren
Offiziere und Mannschaften in hohem Maße tüchtig sind, bei dem gegen-
wärtigen System der Beförderung nach dem Dienstalter viele Leute in
die höheren Grade gelangen, die nur mittelmäßige Fähigkeiten haben.
Unsere Kavallerie sollte auf moderner Grundlage reorganisiert werden.
Gerade in dieser Waffe sollten die Feldoffiziere nicht alt sein. Infanterie
und Artillerie sind für unsere Bedürfnisse zurzeit zu gering an Zahl.
Besondere Aufmerksamkeit sollte den Maschinengewehren gewidmet werden.
Die Vorschläge des Generals Board bezüglich der Vermehrung der Flotte
finden meine Billigung, und ich mache besonders aufmerksam auf die Not-
wendigkeit des Baues weiterer Torpedobootszerstörer und Kohlenschiffe und
vor allem von vier Schlachtschiffen. Es ist wünschenswert, so bald als
möglich ein Geschwader von acht Schlachtschiffen des besten bestehenden
Typs zu vervollständigen. Die Flotte sollte als eine rein militärische
Organisation behandelt werden, und alles sollte dem einen Ziele der Siche-
rung der militärischen Wirksamkeit untergeordnet werden.
XXIII.
Nittel- und Süd-Amerika.
3. Januar. (Brasilien.) Ein Gesetz über die Wehrpflicht
tritt in Kraft.
Es regelt die allgemeine Wehrpflicht dahin, daß jeder Brasilianer
vom 21. bis zum 44. Jahre dienstpflichtig ist, darunter 2 Jahre zum aktiven
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