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Aehnlichkeit mit dem Kleesaamen hat,) zubereitet, und nebst dem Sceinkleesaamen öfters
aus Betrug dem dchten Kleesaamen beigemischt, und als solcher verkauft wird.
Schaden, welcher für das Publikum) besonders den Landwirth, daraus erwächse, M
sehr bedeutend, indem schon der lautere Sceinklee die schlechteste Gatcung von allen Klee-
arten ist, die in gedungten Feldern nur zwei und in ungedüngten nur einen Schnitt ge,
währt) auch nicht so hoch wird) wie der echte Klee, der aus jenen Unkräutrern zubereitete
unechte Saame aber das Feld mit Unkraut) welches sonst durch den Bau des echten
Klees daraus verdränge wird, so anfütlr, daß es mehrere Jahre lang den Fleiß des Land
manns erfdrdert, um den Ucker wieder davon zu reinigen) und derselbe gleich wohl bei
starker Düngung keinen so guten Ertrag giebt, als ein mit echtem Klee angeblumtes
Jeld ohne Düngung.
Weil jedoch der Saame von dem Steinklee bei Anlegung künstlicher Wiesen unter
andern Grassamen gebraucht, und auch senes Gesäm, aber unabgegerbe, nicht selten als
Grassame auf die Wiesen ausgeschet, und außerdem lezteres als Futter für die Tauben
und zum Mästen des Rindviehs benüzt wird; so bleibt zwar zu diesen Jwecken der Han-
del mit dem Sceinkleesamen und der Verkauf des erwähnten Gesäms überhaupt unbe,
schränkt. Hingegen wird vor dem Betrug, ein solches schädliches Gemisch für echten
Kleesamen auszugeben und zu verkaufen, nachdrücklich verwarnt) und zugleich das Publi-
kum auf die Kennzeichen des echten und unechten Kleesamens aufmerksam gemacht.
Der echre dreifährige und ewige Kleesamen ist geruchlos, der Steinkleesamen aber
hat einen starken widrigen Geruch.
Uuch hat der echte dreifährige Kleesamen, wenn man ihn mit dem Mikroscop be-
naachter, einc kleine Spite) sleht zur Hälfte bläulicht aus und der ewige Kleesamen ist
länglicht.
Der Steinkleesomen hingegen) so wie der) welcher aus abgegerbtem Gesaäm gemacht
wird) hat eine grünlicht gelbe Farbe, auch ist der Lehtere ganz rund, und hat kein Zei#
chen der Fruchtbärkeic mehr.
Dann ist noch in Erfahrung gebracht worden, daß Leute welche echten Kleesamen
pflanzen) solchen bisweilen, ehe er ausgedroschen wird, in dem Backofen trocknen, wo-
durch dem Samen alle organische Krafc und die Fähigkeit zu keimen entzogen, mithin
dem Käufer ein ähnlicher Nacheheil, wie durch den unechten Kleesamen zugefügt wird;
es wird deswegen auch vor diesem schädlichen Trocknen des echten Kleesamens im Back,
ofen hierdurch ernstlich verwarnt. Stuttgart, den 3. Jan. 18.6.
K. Ministerium des Innern. Graf v. Reischach.
Rechts-Erkenntnisse des Kin. Ober-Justig= Colleginms.
10 In der Rechtssache erster Instanz zwischen dem Konigl. Kammerherrn, Ober
Forstmeister von Neubronn zu Neuenbürg, Kl. Nachbekl.) sodann dem Rechnungs, Rath
Oetinger zu Stcuttgart und Consorten, Bekl. Nachkl., einen rükständigen Kausschilling
und % Lásfon in der Nachklage betreffend, wurde auf Beweis erkannt. Scuteg. den
28. Decr. 1815.