Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1821. (16)

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werden, wogegen sie · auch stets gleichformig 
mit denselben gebildet seyn muͤssen. 
Dle Rechtspflege muß in den ritterschaft- 
lichen Gerichts-Bezirken den Gesetzen des 
Kdolgreichs gemäß und unabhängig von 
jeder persbnlichen Einmischung des Guts- 
herrn verwaltet werden. 
· 20. 
Was das zur Cloil-Gerichtsbarkel#e# geh#l= 
rige Strafrecht anlangt, so bilden die Pa- 
trimonlal-Gerichte in allen den Fällen, wy# 
den (h. 40 und 195. des IV. Organisatiens- 
Edlers vom 5. December 1818, oder künf- 
utigen gesetzlichen Bestimmungen zu Folgs, 
der Rekurs von den Straf-Erkenntnissen 
der Orts -Obrigkesten an dle Oberamtsge- 
eschte geht, die gesetzliche Straf-Rekurs- 
Behbede in Ansehung der unter ihnen ste- 
henren Orts-Behbrden. 
Ferner stebr den Patrimonlal-Rlchtern 
die den Oberamis-Richtern in dem y. 94= 
des gedachten Edikts eingeräumte Befugniß 
zu, fuͤr sich allein auf eine Geldstrafe von 
bu Reichsthalern, oder elne achttágige 
Frelbelt? Strafe zu erkennen, dagegen kann 
die ebendaselbst den Oberamts-Richtern 
Befugniß, in Gemeinschaft des 
belgelegte 
t6gerichts auf Geldstrafen ble zu 
Oberam lern und aof Frelbelts= Serafe 
dreißig V# ven oler Wochen zu erken- 
ur « 
Indem den Pairimonlal-Rlchtern nur da 
ausgeübt werden, we nach dem Erkenur- 
nisse des vorgesetzten Krels-Gerlchisßeset 
das DPalrlmonlal= Gerlcht in Hlnsicht uf 
die Besetzung Unsern Oberamtsgericht 
glelchgestellt ist. 
s. #1% 
Dle Ausübung der den Patrimonil. 
Richtern belgelegten Straf-Befugniß trit 
in der Regel nur bei Verfehlungen eb, 
welche die zum Patrimoniab-Gerichie ge- 
boͤrlgen, oder dem Palrimonlal-Richter un- 
tergeordneten Personen sich in Bellchuc 
auf Gegenstaͤnde der Cioil-Rechtepflege p 
Schulden kommen lassen. Indessen ## 
der Patrimonlal = Rlchter auch dle Drioh, 
niß, dem J. 20 . des IV. Edikts vem 1. 
December 1318 gemäß, geringe gemeiz 
Vergeßen, deren Untersuchung oder Be 
strafung ordentlicher Weise dem rirterscht 
lichen Polizel = Beamten, oder der untetze 
ordneten Gemeinds-Obriekelt zusteht, i 
dem Falle zu behandeln., wenn di 7t4 
aus Veranlassung elnes ru felner 1#6 
tenz gehhrenden clol rechtlichen Gegenst- 
des zu selner Kenntn##st gelongen. 
Dle freiwlllige Gerichisbarkelt steh do 
ritterschaftlichen Yatrimonlel Gerlchten iv 
so wele zu, als dleselbe von Unsern Oern# 
emtsgerschten in Folge der gegenwärizes 
Woder künfeigen geseellchen Bestimmut 
ausgeüb wird 
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