Full text: Vorgeschichte des Waffenstillstandes.

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Frage 5: Wir brauchen eine Pause dazu, dann können wir uns wieder kon- 
solidieren. 
Frage 7: Nein. Ich verspreche mir trotz Menschenmangels von leve en 
masse nichts. Wir wollten immer Erhöhung der Arbeitsleistung. Ich kann nicht 
beurteilen, ob Drückeberger gefaßt werden könnten. Nach Ansicht der O. H. L. sollte 
das G.-v.-System aufhören; jetzt wollen die G.-v.-Leute nicht kämpfen. Wir können 
ourch schärferes Zufassen in der Heimat mehr Leute bekommen. Levée en masse 
würde mehr zerstören als man ertragen kann. 
Frage: Sollen noch andere Generale gehört werden? 
Dankbar für Entlastung, aber sicher, daß andere Führer so denken wie ich. Ich 
habe wegen Friedensschritt mit Kuhl, Loßberg] Schulen- 
burg gesprochen. Sie stimmten zu. Uns ist der Entschluß schwer 
geworden, aber wir schwankten nicht, als wir unsere Pflichten erkannten. Kommission 
nicht nötig. O. H. L. kann auch diese Verantwortung allein tragen. 
Oberst Heye: Ich gehöre der O. H. L. seit 4 Wochen an. Glaube, daß wir so, 
wie Ersatzlage ist, nicht mehr mit Sicherheit auf gute Kriegsdurchführung rechnen 
können. Es wäre Hasardspiel der O. H. L., wenn sie den Friedensschritt nicht be- 
schleunigte. Es kann sein, daß wir bis zum Frühjahr halten. Es kann aber 
auch jeden Tag eine Wendung kommen. Gestern hing es an 
einem Faden, ob Durchbruch gelang. 
Dringende Bitte) nicht von Nervosität zu sprechen. Schritt zum Frie- 
den) noch mehr zum Waffenstillstand ist unbedingt not- 
wendig. Truppe hat keine Ruhe mehr. Unberechenbar, ob Truppe 
hält oder nicht. Jeden Tag neue Uberraschungen. Ich fürchte nicht eine Katastrophe, 
sondern möchte Armee retten, damit wir während der Friedensverhandlungen sie noch 
als Druckmittel haben. « 
Armee braucht Ruhe. Hat sie die und gewinnt sie neuen Ersatz, so kann sie 
auch wieder neue Leistungen zeigen. 
Ludendorff: Verteidigung ist teurer als der Angriff. Am 27. Mai haben wir 
bei Offensive 60- bis 70 000 Mann verloren, ebensoviel Gefangene machten wir. Dazu 
kommen die feindlichen sonstigen Verluste. Also minus zu unsern Gunsten. 
Zur Räumungsfrage: 
Wir haben im besetzten Gebiet ungeheures Material. Nach Uberschlag dauert 
Räumung 2 bis 3 Monate bei Fußmarsch (bei Fahren länger). Armee muß schlag- 
fertig bleiben, kann also nur abschnittsweise zurück. Steht sie an Grenze, so kann 
sie jeden feindlichen Angriff abwehren. Bedenklich nur Fliegergefahr für Industrie- 
gebiet. Also anstreben, daß nach Belgien nur belgische Truppen folgen. Die For- 
derung, Metz zu räumen, wäre gegen unsere militärische Ehre. 
Reichskanzler: Sollen Verhandlungen mit Entente scheitern, wenn auch fran- 
zösische oder englische Truppen nach Belgien gehen? 
Ludendorff: Nein. 
Reichskanzler: Wie steht es mit Anspruch auf Räumung des besetzten deutschen 
Gebietes durch den Feind? 
Ludendorff: Hängt von Frontlage ab. 
Reichskanzler: Gleich Waffenstillstand oder Waffenruhe?
	        
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