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von Haeften: Das Telephonat sei von Herrn von Payer richtig wiedergegeben.
General Ludendorff meinte, 14 Tage würden wir wohl noch halten können, aber dann
könne die Krisis eintreten und deshalb sei eine Verzögerung von 4 Tagen schon viel.
Im Großen Hauptquartier sei man sich auch über die Schwierigkeiten der neuen Re—
gierungsbildung nicht hinreichend klar gewesen.
von Paher: Das Telephonat sei keineswegs das einzige Drängen gewesen.
. .. Golgt Beratung anderer Fragen.)
Nr. 43.
Telegramm.
Gr. Hauptquartier, 11. Oktober 1918.
An ·
Herrn Oberst von Haeften
Berlin.
Zum Schreiben des Reichskanzlers vom 8. Oktober 1918') an mich bitte ich,
folgende Antwort zu übermitteln:
Seite 1 zu 1: Die Rheinprovinz kann noch längere Zeit gehalten werden, da
sie von unsern jetzigen Stellungen weit entfernt liegt. Auf Elsaß—
Lothringen ist jedoch jederzeit ein Angriff möglich, wenn auch augen-
blicklich nicht wahrscheinlich.
Seite 1 zu 2: Die Gefahr des Zusammenbruchs hat immer bestanden. Ich
befürchte ihn nicht. Er ist aber möglich.
Seite 2 zu 3: Es kann noch mehrere Wochen mit Großangriffen gerechner
werden. Werden sie vom Feinde eingestellt, so ist der Gefahrpunkt über-
schritten.
Seite 2 zu 4: Ja, durch Ausscheiden von Reserven. Möglichkeit der Ruhe
für großen Teil des Westheeres, Heranziehung allen verfügbaren Ersatzes
(Einstellung des Jahrganges 1900).
Seite 2 zu 5: Der monatliche gegen Ausfall nicht gedeckte Fehlbetrag an
Mannschaften beträgt mindestens 70 000 Mann. Der Materialersatz
ist hinreichend.
Seite 2 zu 6: Wenn eine Kampfpause im Westen eintritt, ja.
Seite 2 zu 7: Eine levée en masse bringt keinen ausreichenden Kräftezuwachs,
wohl aber energische Maßnahmen zur Hebung der Arbeitsleistung und
Erfassung des tatsächlich noch vorhandenen Materials.
Seite 3 zu 1: Keine bedingungslose Annahme, sondern Gegenbedingungen.
Zu la: Ja.
Zu lb: Es muß eine Demarkationslinie bestimmt werden. Die Neu-
tralität Belgiens muß erreicht werden.
Ju le: Die Erklärung kann gegeben werden.
1) Oben Nr. 36.